Ich habe eben auch mal eine Blitzpartie gegen Lucas Chess Maia-1900 gespielt. Dabei stand ich im Endspiel mit Weiß mit TT+L : DT auf Verlust. Jede Seite hatte ein paar ungefähr gleichwertige Bauern.
Dann kam 1. .... Dxc3+ ??. Schwarz nahm also einen Bauern. Mein König stand auf a1. Jetzt muss man nur noch wissen, dass ich mit Lc1-b2 das Schach abgewehrt hatte und in der Diagonale a1-.h8 nur noch der schwarze König auf h8 stand. :-) Die Schwarze Dame war also für den Weißen Läufer weg.

Das ist für mich aber kein "Lucas"- Phänomen. Eher vergleichbar damit, was die Online-Plattformen LiChess (maia1, 9. und unzählige mehr) anzbieten hat, ebenso wie "chess.com" mit den Bots.:
M.E. geht es da nicht darum, irgendwie Schachlich etwas zu bieten, sondern einzig darum, mit (absichtlichen) Fehlern, minder talentierte Schachspieler mit Erfolgserlebnissen bei Laune zu halten. (Und Werbung zu konsumieren).

Beim Mephisto Phoenix bin ich bei Shredder Adaptiv bei ungefähr Elo 1750, beim Hiarcs Chess Explorer am Mac nicht viel höher.
Und LiChess sagt mir immer, dass ich besser sei als 95-96% aller Schachspieler, bei etwa 350 Punkten mehr als oben genannt.

Aber wahrscheinlich haben die Onlin-Schach Anbieter insofern recht, als dass es ein sinnvoller Weg ist, junge Leute für das Schach zu begeistern.
Gegen einen chesscom-Bot schaffte ich einmal ein remis gegen ein 2400 Elo Bot. In der Partie-Analyse wurden mir dann 2700 Elo bescheinigt. Die reinste Farce!

Die Partie hatte durchaus einige gröbere Ungenauigkeiten von meiner Seite. Das hätte irgendein Brettcomputer der 1700-1800Elo - Klasse ebenso gespielt haben können.

Gruß,
Wolfgang