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AW: Schockiert
Hallo Udo,
die Quintessenz bei diesem Endspiel ist: Wenn der Läufer relativ aktiv verteidigt, besteht die Gefahr, dass er nach etwa 9-11 Halbzügen bei bestem Gegenspiel verloren geht. Aber diese Züge muss man erst als Mensch bzw. älterer Brettcomputer finden.
Diese Gefahr, d.h. drohender Figurenverlust nach 9-11 Halbzügen, sieht Stockfish in weniger als einer Sekunde auf zeitgemäßer Hardware. Deswegen behandelt er dieses Endspiel aus menschlicher Sicht ungewöhnlich passiv, vor allem auch, was die Position des Läufers betrifft. Daher kann ein schwächerer Computer hier eher Fortschritte erzielen, und am Ende sogar gewinnen.
Das ist im Verhalten ähnlich, wie das sinnlose Opfern von Figuren, um ein langzügiges Matt gegen sich heraus zu zögern, anstatt anders zu spielen, in der Hoffnung, dass der Gegner das Matt vielleicht gar nicht findet.
Bekannt geworden ist bei der Computer-WM 1977, wie Titelverteidiger Kaissa gegen Duchess einen Turm opferte, um ein Matt zu verhindern, dass sein Gegner möglicherwiese gar nicht gefunden hätte.
Gruß,
Wolfgang
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