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  #1  
Alt 08.08.2016, 00:32
Wolfgang2 Wolfgang2 ist offline
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AW: Pewatronic Grandmaster

Ich denke, das ist selbst aus der frühen Zeit der kommerziellen Schachcomputer selbstverständlich, dass (ausschließliche !) feste Zeitvorgaben nachteilig sind. Nach dem CS SS MK III von 1979 hat es das ja auch nicht mehr gegeben. In einer normalen Partie gibt es etliche "selbstverständliche" Züge bei Schlagwechseln. Jede Sekunde an fester Rechenzeit, die hier aufgezwungen wird, kann später wenn echter Rechenbedarf besteht, fehlen.
Es ist m.E. schon sehr erstaunlich, über welche Art von Mängeln bezüglich der Funktionen hier beim Grandmaster diskutiert werden muss, bzw. was so alles seit geraumer Zeit ans Tageslicht kommt.

Gruß
Wolfgang
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  #2  
Alt 08.08.2016, 19:06
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 Zitat von Chessguru Beitrag anzeigen
Stockfish darf nun alleine entscheiden, wann ein Zug gespielt wird. Einzige Bedingung, die durchschnittliche Zugzeit in der Partie muss bei ~30 Sekunden liegen, also der bekannte Standard.
Dazu hätte ich mal eine Grundsatzfrage:
WIE genau entscheidet eine Engine (Stockfish) alleine, wann ein Zug gemacht wird bei "~30 Sek."?

Wird die durchschnittliche Suchzeit pro Zug nicht von "aussen" anhand der verbleibenden Spielzeit geteilt durch die verbleibende Anzahl Züge errechnet? (Nutzt den Vorteil der "schnellen" Buchzüge)

Danke für die Aufklärung.
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  #3  
Alt 08.08.2016, 19:17
Wolfgang2 Wolfgang2 ist offline
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Jedes halbwegs "vernünftige" Schachprogramm verwendet wenig Zeit für offensichtliche Züge.
Beispiel Damenabtausch: Dem Computer wird die Dame geschlagen, und er hat nur eine Möglichkeit, zurück zu schlagen. Dann wird er das mehr oder minder sofort tun.
Da spielt es keine allzu große Rolle, wieviel Restzeit noch auf der Uhr ist.

Gruß
Wolfgang
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  #4  
Alt 08.08.2016, 21:07
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mclane mclane ist offline
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AW: Pewatronic Grandmaster

Es gibt turnierstufen. Da muss die Engine ja eine bestimmte Zeit einhalten.
40/120 z.B.
Sind 40 Züge in 120 Minuten.

Dann gibt es Durchschnittszeiten. Sagen wir 3 Minuten.
Auch hier wird irgendein Mittelwert genommen, sagen wir auf 60 Züge 3 Minuten. Nimmt man average/Durchschnitt kann es dann aber passieren das das Programm VOR Einer wichtigen zeitkontrolle die Zeit überschreitet.
Daher nimmt man für sowas turnierstufen. Da ist die Zeiteinteilung kein Mittelwert sondern BINDEND. Überschreitet das Gerät die Zeit ist die Partie verloren.

Dito bei Blitzzeiten.

Hier ist 4 Minuten für die Partie oder
4 Minuten für die Partie und bei jedem Zug noch 20 Sekunden Zuschlag , absolut bindend.
Der der zuerst eine abgelaufene Zeit hat hat verloren.


Aber ihr braucht das Rad nicht erfinden. Jede UCI Engine sollte alle diese spielstufen KÖNNEN denke ich.

UCI heißt Universal Chess Interface und ist ein Protokoll das Stefan Meyer kahlen erfunden hat, jeder kann es nutzen.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Univ...hess_Interface

Alle Engines verwenden es. Vorher gab es ein ähnliches Format, das hieß winboard.

Engines sind also entweder im winboard Format (älter) oder nachdem Stefan das UCI entwickelte, im UCI Format.

Stefan Meyer kahlen ist der shredder Programmierer.
Bei ihm auf der Webseite kann man die Norm herunterladen.
http://download.shredderchess.com/div/uci.zip

Denn ihr braucht nicht der Engine sagen sie soll ziehen oder nicht, eigentlich regelt die Engine das selber. Die Zeiteinteilung für die jeweiligen spielstufen
Haben die Engines schon implementiert.

Wenn ich also eine UCI Engine in Arena , shredder, Fritz oder anderen oberflächenprogrammen laufen lasse brauchen die Oberflächen nix steuern.
Die Oberflächen regeln nur die Eingabe und datenübergabe der spielstufen, den Output der Engine auf dem Bildschirm. Aber NICHT Die internen Belange der Engine beim Rechnen, dazu gehört auch die Dauer der Berechnung.
Die Engine teilt sich selber die Zeit ein, wenn die spielstufe

Turnier
Blitz
Durchschnitt

Ist.

Das ist ja ein Bestandteil der Spielstärke einer Engine, wie gut sie sich die Zeit einteilt und das permanent Brain, nutzt.

Es gibt Engines die haben sehr intelligente Algorithmen, andere die machen das primitiv und verschleudern Zeit.

Wie lange eine Engine in einem halbzug rechnet, ob sie eventuell noch den ersten Ast mitnimmt, und dann den besten Zug ausspielt, oder den ganzen halbzug durchrechnet obliegt der Steuerung der Engine.

Die Oberfläche ist nur da die Werte an die Engine zu übergeben.
Gibt der User Average 2' ein oder 30", gibt der User Partie in 5+ 3" ein ?
Gibt der User 60/60 oder 40/120 ein ?
All das wird an die Engine übergeben. Diese rechnet dann entsprechend.


So wie das bislang bei grandmaster ist, das nur exakte zurzeit oder Rechentiefe als Kriterium benutzt wird, ist quasi eine kastrierte Engine.

Daher müsst ihr nicht das Rad erfinden ihr müsst nur die UCI Engines auch UCI einbinden.

(Sorry für die merkwürdige Rechtschreibung aber mein iPad fummelt mir da rein.)
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Geändert von mclane (08.08.2016 um 21:27 Uhr)
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Drahti (08.08.2016), Pewa (08.08.2016)
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Alt 08.08.2016, 22:47
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Sehr hilfreich - der Nebel schwindet - und es soll nicht vergeblich sein
UCI: btime, wtime, movestogo... ich erkenne, da steckt ja richtig Potenzial drin.

Gruss
Peter
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mclane (09.08.2016), pato4sen (15.10.2016)
  #6  
Alt 08.08.2016, 21:13
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Hallo Peter (setze jetzt mal das "Du" voraus),

 Zitat von Pewa Beitrag anzeigen
Dazu hätte ich mal eine Grundsatzfrage:
WIE genau entscheidet eine Engine (Stockfish) alleine, wann ein Zug gemacht wird bei "~30 Sek."?

Wird die durchschnittliche Suchzeit pro Zug nicht von "aussen" anhand der verbleibenden Spielzeit geteilt durch die verbleibende Anzahl Züge errechnet? (Nutzt den Vorteil der "schnellen" Buchzüge)
ich bin leider kein Programmierer, aber soweit mir bekannt, werden diese Parameter über die UCI-Schnittstelle definiert bzw. übergeben, d.h. Stockfish regelt dann die Sache alleine.

Eine gute Hilfe könnte für euch vielleicht das Programm "ARENA" von Martin Blume sein.

Bindet Stockfish als UCI-Engine ein, definiert über die Oberfläche eine Spielstufe und schaltet dann das Protokoll-Fenster (Taste F4) dazu.

Arena zeigt dann sehr schön die Kommunikation zwischen GUI und Engine.

Gruß
Micha

P.S.: Sorry, Thorsten war schon schneller...

Geändert von Chessguru (08.08.2016 um 21:28 Uhr) Grund: Nachtrag
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Alt 08.08.2016, 22:52
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P.S.: Sorry, Thorsten war schon schneller...
Danke Micha, auch dein Beitrag hat zu meinem Verständnis beigetragen.

Gruss
Peter
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mclane (09.08.2016)
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Alt 09.08.2016, 00:18
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Genau.
Die UCI Engines können praktisch schon alles. Man muss das nur formal richtig an die Engines übergeben und die ausgegebene Daten im display darstellen.

War schon ne coole Idee von Stefan.
Genauso wie PGN.

Jahrelang schrieb jeder irgendeinen Mist mit dem Stift auf ein notationsformular.
Schreibfehler. Illegale Züge. Verkehrte unleserliche Notationen.
Bis dann PGN kam. Und alle ihre Partien auf Floppys abspeicherten und wir endlich genormte und korrekte Partien hatte .

Das sind die Formalien die das Gerät können muss.
Sie legen fest wie die Engines behandelt werden und wie man mit den Daten einer Partie umgeht.
Durch die kommentarfunktionen IN DER PGN NOTATION kann man Infos mit ablegen die das Gerät benötigt. Z.b. Wenn es die Partie später wieder läd, kann es sich die Uhrzeiten aus der Notation beim einlesen erschließen (indem es die Einzelzeiten jedes Zuges summiert oder subtrahiert. Je nachdem ob es eine spielstufe ist die vorwärts, oder bei der die Uhren rückwärts laufen wie beim Blitzschach). D.h. man hat beim einladen der Partie alle Parameter wieder so wie sie beim abspeichern waren. Und man kann jede Partie aus der PGN datenbank einladen, nachspielen und sich innerhalb der Daten der Partie vorwärts und rückwärts bewegen. Selbst Abweichungen kann man behandeln mit runden Klammern.

Das Datenformat in Textformat garantiert das jeder doofe Editor auf dem PC mit einer Suchfunktion Teilstrings findet, und das jedes andere Programm die Daten ebenfalls einlesen kann zur Weiterbearbeitung.

Wie gesagt, damals 1986 haben wir mit Pritt Stift und großer Schere hantiert und die Bulletins zusammengeschnippelt. Ich weiß noch wie Helmut Pfleger immer zu uns kam um sich die Papierschere auszuleihen, das war ein echter Insider brüller. GM Pfleger hat irritiert geschaut warum wir so lachten. Na er wusste auch nicht was das für ein Kampf um die einzige Schere war, die er sich leihen wollte.

Heute ist alles digital. Riesige PGN files können viele viele Partien aufnehmen.
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Pewa (10.08.2016), Theo (11.09.2016)
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