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Alt 04.06.2020, 18:41
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AW: Certabo Electronic Chess Board

Hallo,
wie angekündigt, ein kleines Review zum DaVinci.
Eigentlich muss man den DaVinci aus zwei Blickwinkel betrachten.
Einmal aus der Sicht eines normalen Schachcomputers und dann aus der
Sicht als lichess Client.
Darum werde ich das Review auch zweiteilen und zuerst mit dem
Schachcomputer anfangen.

Der DaVinci ist eigentlich ein ganz normaler Raspberry Pi 4 in einem schönen Gehäuse,
den ich in der 4GB RAM Variante vor mir habe. Aufgesetzt ist ein kleiner touchfähiger
Bildschirm, der mit Fingerspitzengefühl oder dem beiligenden Stift bedient werden kann. Ein Lüfter ist nicht eingebaut.
Wer noch nie einen Raspberry gesehen, anbei ein paar Fotos.
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Beigelegt sind noch ein Samtbeutel für den DaVinci und ein SD-Kartendapter.
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Darauf installiert ist die Certabo-Software, die beim Start des DaVinci automatisch
gestartet wird. Die Software ist in Python geschrieben und daher eigentlich auf
allen Plattformen identisch. Was sie von der aktuellen Windows-Version unterscheidet
ist lediglich die Verbindung zu lichess, was unter Windows ein eigenes Programm ist.

Ok, los gehts: Das Certabo-Brett mit dem DaVinci verbinden und den DaVinci mit Strom.
Stromkabel liegt dem DaVinci bei, leider ohne eigenen Aus/Ein-Schalter.
Beim ersten Mal hat man am besten alle Figuren auf dem Brett aufgestellt und lässt
über "Setup" die Figuren erkennen. Anschließend sollte sich das Programm wie
folgt präsentieren:
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Wenn Figuren jetzt bewegt oder entfernt werden, erscheint das auch auf dem Bildschirm.

Wie man sieht, bieten sich folgende Funktionen an:
Eine neue Partie beginnen ("New Game") oder eine gespeicherte Partie laden/fortführen ("Resume Game"),
Über "Add piece" kann eine Figur hinzugefügt werden, z.B. eine zweite Dame.
Wie schon angemerkt, "Setup" kalibriert das Brett neu und mit "lichess.org" verbindet man
sich mit lichess, aber dazu mehr im zweiten Review.
Noch was zur Kalibrierung, was mir bisher entgangen war: Die zweite Dame jeder Farbe kann für
die Kalibrierung auf das Feld d3 bzw. d6 gestellt werden.

Neue Partie: Man hat die Auswahl gegen eine Engine oder gegen einen anderen Gegner zu spielen.
"Flip board" dreht das Brett.
"Use board position" beginnt die Partie mit der aktuellen Brettposition. Möchte man also eine Stellung
vorgeben, einfach auf dem Brett aufbauen und dann von dort starten. Einfacher geht es wohl kaum.
Stehen die Könige und Türme auf ihren Grundpositionen, ist die jeweilige Rochade möglich.
Eine Zeitvorgabe auswählen oder über "Other" eine eigene definieren. Bei "Other" kann nur Minuten pro Seite
und optionaler Sekundenoffset pro Zug vorgegeben werden.
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Auch Chess960 kennt der DaVinci sowie den Einsatz einer Endspieldatenbank.

Der DaVinci hat bei mir 59 Engines installiert (auch z.B. Stockfish DD), aber leider wird
bei der Auswahl nur der etwas kryptische Dateiname angeboten. Zur Auswahl stehen 6
Eröffnungsbücher. Noch die Spielstärke auswählen und dann kann es losgehen.

Hat DaVinci einen Zug gemacht, wird man aufgefordert, diesen auf dem Brett auszuführen "Do Certabo move".
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Dazu leuchten natürlich auch die Felder auf dem Schachbrett.
Ist die Engine aus der Bibliothek, kann die Berechnung über "Force move" vorzeitig abgebrochen werden.
Nicht irritieren lassen: Wenn die Engine "denkt", blinken die Felder e4,d4,e5,d5

Über "Hint" kann sich ein Zugvorschlag angezeigt werden (auf dem Bildschirm als Text und blinkend auf dem Schachbrett).
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Wer eine gespeicherte Partie fortführen möchte (bei "Exit" wird man immer gefragt, ob man die Partie speichern möchte),
wählt diese nach "Resume game" aus (der Name kann beim Speichern frei vergeben werden) und wird dann aufgefordert,
die aktuelle Stellung auf dem Brett aufzubauen. Natürlich wird automatisch erkannt, wenn alles stimmt und die Partie
kann fortgeführt werden.
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Was dem versierten Schachcomputernutzer auffällt, dass so manches fehlt. Die Engines können nicht individuell konfiguriert
werden, es wird keine Bewertung oder gar die aktuelle Analyse angezeigt. Die Zeitkontrolle ist sehr eingeschränkt.
Ein Vergleich zu den ganzen Einstellmöglichkeiten eines "King" ist hier schon gar nicht möglich.
Das dürfte für einige sicherlich schon ein K.O.-Kriterium sein, aber wer eigentlich nur eine Partie Schach auf einen
schönen Holzbrett spielen möchte.....

Aber vielleicht hilft hier, dass der DaVinci ein vollständiger Raspberry Pi ist. Eine Aktualisierung der Software ist eine Kleinigkeit
und der Bildschirm ist mit der aktuellen Version noch lange nicht ausgereizt (insbesondere im Vergleich zur den Fähigkeiten
der "Schachuhr" des DGT Pi). D.h. Certabo könnte hier noch nachbessern, was nur den Austausch der SD-Karte verlangt.
Engines oder Eröffnungsbücher können jetzt schon selber aktualisiert werden, was dann aber schon bedingt, sich ein wenig
mit Computern auszukennen. Nichts dramatisches, aber dann ist es schon etwas mehr als nur einen Schachcomputer zu bedienen.

Zur Bedienung: Für die Certabo-Software kommt man mit dem Stift ganz gut zurecht, da die Schaltflächen relativ groß sind.
Der Wechsel auf die Raspberry Oberfläche ist dann schon kniffliger, aber dazu mehr im nächsten Review.

Gruß,
Lars
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Bryan Whitby (04.06.2020), Chessguru (04.06.2020), ferribaci (04.06.2020), hebel (05.06.2020), JanWeer (04.06.2020), Lindwurm (04.06.2020), Michael (06.06.2020), Mythbuster (04.06.2020), RetroComp (04.06.2020), Wolfgang2 (04.06.2020)
 


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