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AW: Der DGT Centaur - Die Review
Naja... witzigerweise stänkert Benny ja nur gegen uns. Aber wenn ich mir so die eine oder andere Partie im Hiarcs-Forum ansehe...
http://hiarcs.net/forums/viewtopic.php?t=9545&start=30 Man beachte die Partie Mephisto Academy - centaur Friendly. Da war es eher der Academy, der hier "friendly" war, indem er immer wieder den bereits errungenen Vorteil wieder hergab. Half nix, er gewann trotzdem. (2. Partie in obigem Link) Und auch der Superconny demontierte den Centaur recht genüßlich. (Partie 3) Auch der Roma 68000 nahm den Centaur mit Weiß auseinander. Wenngleich er sich al Umstandskrämer herausstellt. Aber das kennt man vom Roma. Die übervorsichtige eher positionell geprägte Spielweise sorgt man wieder für eine ewig lange Seeschlange... (Partie 4) Und erst im höheren Challenging-Modus konnte der Centaur den Roma 68000 dann mal besiegen, allerdings stand der Roma fast durchweg besser und patzte erst im 41. Zug, was sofort in einen Mattangriff mündete. (Partie 5) Wenn man die Spielstärke der entsprechenden Geräte ansieht. Superconny um die 1800, Academy und Roma um die 2000 Elo, (und nicht zu vergessen Michas Partie mit dem Glasgow, Elo 1776) dann sieht man die wahre Spielstärke des Centaur. Und da kann keiner mehr von Fake-Partien reden, denn die Züge der alten Schachcomputergarde dürften größtenteils (außer wenn bei gleichwertigen Zügen der Zufallsgenerator mal zuschlägt) reproduzierbar sein. Bedenkt man dann noch dass die Computer-Elo mit der menschlichen Elo in der Regel nicht vergleichbar ist und nach unten korrigiert werden muss, dann kann man sich leicht ausrechnen, was für schwache Spieler im Hiarcs-Forum posten. OK, für die mag es eine Herausforderung sein, für den durchschnittlichen Vereinsspieler ist es keine Herausforderung. Achso... mit einer USCF von 1800 ist man ja stärker als der durchschnittliche Vereinsspieler. Zumindest laut Benny: http://hiarcs.net/forums/viewtopic.p...r=asc&start=15 (Post vom 24. Juni 11:23) Ich weiss ja nicht was für Pfeiffen in Trumpland im Verein spielen, oder wie die Aufteilung der Ligasysteme dort aussieht aber: Eine USCF von 1800 entspricht etwa einer DWZ von 1500, vielleicht wenn man es schönrechnet von 1550. http://www.chesstour.com/foreignratings.htm und diverse andere quellen, falls diese eine nicht reichen sollte. Und damit spielt man bei uns gerade mal in einer der unteren Kreisliga-Klassen an den hinteren Brettern. Bereits in der Kreisliga 2 ist das DWZ-Level deutlich höher: http://www.ligamanager.schachbund-ba...erg_sued_7.htm Wie es in der Kreisliga 1 aussieht, kann sich jeder selber ansehen: http://www.ligamanager.schachbund-ba...tm?ligaId=1102 Naja... was soll man da noch Worte verlieren. Die Zahlen sprechen für sich...
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Mein Profil beim ICCF (International Correspondence Chess Federation) https://www.iccf.com/player?id=89948&tab=3 Geändert von Hartmut (25.06.2019 um 17:03 Uhr) |
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Chessguru (25.06.2019), Frank Velbrati (25.06.2019) |
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AW: Der DGT Centaur - Die Review
Ja, viele Partien aus dem Hiarcs Forum gegen andere Schachcomputer bestätigen unsere Partien.
Grundsätzlich würde es mich freuen, wenn denn zumindest ein paar der dortigen euphorischen User weitere Partien beisteuern würden. Gegen wen oder was auch immer. Als Kaufinteressent bringen mir Designbekundungen bzw. eine grundsätzliche Zufriedenheit herzlich wenig. Da, wie ich nun lernen durfte, der Centaur ein Schachcomputer für Schachspieler ist, möchte ich doch etwas zu den schachlichen Qualitäten des Gerätes sehen. Und diese lassen sich bekanntlich sehr gut anhand von Partien ergründen. Theoretische Beschreibungen des Spiels finde ich einfach nur ermüdend. Ich bin Spieler und war viele Jahre auch Vereinsspieler. Mich interessiert die Praxis. Tja, aber da kommt leider, bis auf die paar Partien, nichts. Na gut, dann ist es mal wieder an uns. Kehren wir zurück zu den schachlichen Aspekten. Vielleicht ist ja auch nur meine Denkweise im Ansatz grundverkehrt? Ich sehe gerade ein heftiges Nicken in Bayern. Schauen wir uns ein Beispiel aus einer Partie des Centaur an. Wir nennen das Motiv, eine Tragikkomödie zum Thema „Letzte Reihe“. Der Centaur (Modus Schwierig) führte die weißen Steine und steuerte allem Anschein nach, einem sicheren Sieg entgegen. Nach 26 Zügen entstand folgende Stellung:
Man erkennt schnell das letzte noch kleine Problem der weißen Stellung, die Grundreihe. Gleichzeitig schielt die schwarze Dame, unterstützt durch den schwarzen Turm auf das Feld f2. Für den durchschnittlichen Klubspieler keine große Herausforderung. 27.Df4 und Weiß wehrt beide Probleme mit Leichtigkeit ab, da auch Schwarz unter einer schwachen Grundreihe leidet. 27…Txc1 28.Dxc1 und die kurze Freude, ob des Schlagens des Turms auf a7, wird von Weiß durch Dxc8 mit einem Matt beantwortet. Nichts Besonderes, sollte man denken. Aber nun schritt der Centaur (Modus Schwierig) zur Tat. 27.Td1??
Anstatt die Partie durch 27.Df4 in den sicheren Hafen zu führen, bietet der Centaur nun die benannte Schwäche der weißen Stellung zur Aufgabe (? – irgendwie doppeldeutig) an. Taktikaufgabe oder einfach nur ein Fehlzug? Wäre nun im Display auch noch ein Hinweis Richtung Taktikaufgabe ergangen, wäre es perfekt. (Allerdings sprach der hohe Score des Centaur dagegen.) So aber? Was meint ihr? Jedenfalls präsentierte Schwarz durch 27…Dd4! lächelnd die Quittung und gewann die Partie relativ leicht. Hier die ganze Partie: [Event "10 Sek. pro Zug"] [Site "?"] [Date "2019.06.24"] [Round "1"] [White "DGT Centaur, Schwierig"] [Black "Mephisto Montreux"] [Result "0-1"] [ECO "A22"] [PlyCount "122"] [EventDate "2019.??.??"] [SourceVersionDate "2019.06.25"] 1. c4 e5 2. Nc3 Nf6 3. Nf3 e4 4. Ng5 b5 5. d3 bxc4 6. Ngxe4 Bb7 7. Bg5 Be7 8. Bxf6 Bxf6 9. Nxf6+ Qxf6 10. e4 O-O 11. Rb1 Re8 12. Qg4 d5 13. dxc4 dxe4 14. Be2 Na6 15. O-O Rad8 16. Qg3 Qb6 17. b4 Rd2 18. c5 Qf6 19. Rfc1 Re6 20. c6 Rxc6 21. b5 Rxc3 22. Rxc3 Rxe2 23. bxa6 Bc8 24. Rxc7 Qd8 25. Rxa7 Qb6 26. Rc1 Rc2 27. Rd1 Qd4 28. Rf1 Qxa7 29. Qe5 Be6 30. Qxe4 Rxa2 31. h4 Qxa6 32. Rd1 f5 33. Qe5 Qb6 34. Qf4 Rc2 35. g3 Qb7 36. Qe3 Qc6 37. h5 h6 38. Qf4 Kh8 39. Qb8+ Kh7 40. Qf4 Rc4 41. Qd6 Qxd6 42. Rxd6 Rc1+ 43. Kh2 Bf7 44. Rd3 Bxh5 45. Kg2 Kg6 46. Re3 Bg4 47. Ra3 Kg5 48. Ra7 g6 49. f4+ Kh5 50. Rb7 Rc2+ 51. Kg1 Bf3 52. Rb6 g5 53. Kf1 Kg4 54. Rxh6 Kxg3 55. Ke1 Re2+ 56. Kd1 Rh2+ 57. Kc1 Rxh6 58. fxg5 Rg6 59. Kc2 f4 60. Kb2 Bg2 61. Kc1 f3 {Mit Matt in 8 gespielt.} 0-1 Nun kann man sicherlich solche Spiele als bewusste Taktikschulung verteidigen, was den Weitblick schärfen könnte, wenn solche "Aufgaben" nicht sehr häufig auftreten würden. Insbesondere im Modus Freundlich ist es sehr auffällig, wie leicht Geschenke in Form von Bauern oder gar Figuren gemacht werden. Aber nicht jede Schachpartie stellt eine Fundgrube an taktischen Explosionen dar. Ein erkämpfter Sieg hilft dem Lernenden oft deutlich weiter als ein geschenkter. Der Ansatz ist durchaus erkennbar, die Umsetzung aus meiner Sicht deutlich verbesserungswürdig. Gruß Micha Geändert von Chessguru (25.06.2019 um 21:51 Uhr) |
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Hartmut (25.06.2019) |
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AW: Der DGT Centaur - Die Review
Breaking News sozusagen... ![]() ![]() ![]() OK, der war gemein, aber irgendwie konnte ich nicht anders...
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Mein Profil beim ICCF (International Correspondence Chess Federation) https://www.iccf.com/player?id=89948&tab=3 Geändert von Hartmut (25.06.2019 um 23:06 Uhr) |
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paulwise3 (27.06.2019) |
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![]() "Enten legen ihre Eier in Stille. Hühner gackern dabei wie verrückt. Was ist die Folge? Alle Welt isst Hühnereier.", sagte Henry Ford. Diesen Sinnspruch hatten offenkundig alle Schachcomputerhersteller der 1980er und 1990er Jahre vor Augen, als sie ihre Schöpfungen auf den Markt brachten.
Man informierte den potentiellen Kunden nicht nur, nein, man bombardierte ihn förmlich mit Fakten, über deren Wahrheitsgehalt anschließend trefflich gestritten wurde. Dies war jedoch nicht der einzige Weg, Kundenbindung zu schaffen. Einen nicht unerheblichen Teil trugen die Autoren der Programme bei, sie waren die wahren Gladiatoren, jeder mit eigenem Stil und Fans. Letztendlich wusste jeder Käufer vor dem Kauf, was genau im Objekt der Begierde werkelt: CPU inkl. Takt, Programmgröße, Größe (und später oftmals Autor) der Eröffnungsbibliothek, Autor des Programmes und so weiter. Auf der anderen Seite pflegte Ernest Hemingway zu sagen: "Man braucht zwei Jahre um sprechen zu lernen und fünfzig, um schweigen zu lernen." Wenngleich die niederländische Firma DGT erst seit 1992 am Markt ist, scheint man sich beim Centaur an die Worte des Nobelpreisträgers erinnert zu haben, als es darin ging, eine Werbestrategie zu entwickeln. Zum Centaur gibt es relativ wenige verlässliche und belastbare Informationen. Mit diesen wenigen Aussagen wollten Micha und ich uns einfach nicht zufrieden geben. Da ich es mit Albert Einstein halte, der oft und gerne sagte: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig.", kommen wir nun zum nächsten Kapitel der großen DGT Centaur Review. Kapitel 3: Die Technik Ich muss zugeben, ich gehöre zu den Nerds, die stets und immer wissen wollten, wie etwas von innen aussieht und wie es funktioniert. Das fing schon in frühster Kindheit an und hat sich bis heute nicht geändert. Das gilt auch für meine Schachcomputer ... es gibt keinen, den ich nicht schon zerlegt habe. Über den Centaur ist nur wenig bekannt. Und ich muss an dieser Stelle offen zugeben: Vieles wird auch unbekannt bleiben, mehr, als ich es mir erhofft hätte. Ich könnte Spekulationen aufstellen, aber um ein bekanntes Filmzitat zu verwenden: "Wir wollen nicht glauben, sondern wissen." In diesem Fall ist das nicht ganz einfach. Mehrere Anfragen beim Hersteller sind bis heute unbeantwortet geblieben, wobei der CEO von DGT, Hans Pees, mir schrieb, dass man die meisten meiner Fragen demnächst allgemein in Form von FAQ auf der Seite von DGT veröffentlichen werden. Sollte dies der Fall sein, werde ich dieses Kapitel um die entsprechenden Aussagen ergänzen. Was ist also bekannt? Kommen wir zunächst zum Brett. Der Centaur hat ein Sensorbrett, das ohne Drucksensoren arbeitet. Es gibt keine Figurenerkennung wie bei den bekannten elektronischen Schachbretten aus dem gleichen Haus oder dem Millennium Exclusive Brett. Welche Technik zur Erkennung genutzt wird, kann ich nicht sagen, da ich das Brett nicht zerstören will. Wie ich bereits bereits früher erwähnte, kann man unter den Feldern eine quadratische Struktur erkennen, die der Erkennung der Figuren dient. Ich denke, man kann diese Struktur auf diesem Foto gut erkennen, wenn man nicht zu dicht am Monitor sitzt: ![]() Offenkundig handelt es sich nicht um Reedkontakte, die früher den Standard darstellten. Die Reedkontakte waren teilweise recht empfindlich gegen Stöße, haben jedoch den Vorteil, dass ich selbst heute problemlos Ersatz für sie bekomme. Somit kann ich heute sogar meinen Mephisto ESB II aus dem Jahr 1983 reparieren. Nun, die hier verwendete Technik benötigt, im Gegensatz zu Brettern mit Reedkontakten, keine Magnete in den Figuren. Entgegen der Aussagen im Internet muss die Unterseite jedoch auch nicht zwingend aus Metall sein. Alles, was eine gewisse Leitfähigkeit hat, funktioniert. So reicht bei meinem Selbstversuch die Leitfähigkeit meines Fingers aus, um eine Figur zu emulieren. Aber auch mein Magnetschachspiel und Kühlschrankmagnete funktionieren ohne Fehl und Tadel. Was ich nicht beantworten kann: Die Erkennungselektronik macht einen sehr soliden Eindruck und ich denke nicht, dass sie empfindlich ist. Trotzdem: Wie schaut es aus, wenn es außerhalb der Garantiezeit zu Ausfällen kommt? Im Gegensatz zu den guten alten Holzbrettern (oder dem Mephisto Modular) sehe ich hier keine Chancen zur Selbsthilfe. Aber die gleiche Kritik betrifft natürlich auch das Exclusivebrett von Millennium. Per se funktioniert die Figurenerkennung sehr gut. Auch kann man die Figuren "schleifen", was bei Brettern mit den traditionellen Reedkontakten zwar mittels Softwareeingriff möglich wäre, aber bei keinem mir bekannten Schacomputer umgesetzt wurde. Allerdings scheint genau diese Umsetzung inkl. der Möglichkeit des Schleifens genau für ein genanntes Problem verantwortlich zu sein: Wie ich im zweiten Kapitel schrieb, kommt es, wenn man eine Figur anhebt und nicht binnen fünf Sekunden absetzt, entweder zu einer Fehlermeldung oder aber, was deutlich schlimmer ist: Wenn es für die angehobene Figur exakt einen möglichen Schlagzug gibt, wird dieser automatisch ausgeführt und der Centaur berechnet den Gegenzug. Da hätte man meiner rein persönlichen Meinung nach noch nachbessern müssen. Kommen wir zum Innenleben. Wie bereits bekannt ist, werkelt im Inneren des Centaur ein Raspberry Pi Zero, der mit 1 Ghz Taktfrequenz und 512 MB RAM ausgestattet ist. An das Innenleben gelangt man recht einfach. Auf der Unterseite des Centaur befinden sich fünf Kreuzschlitzschrauben, zwei davon unter einem Siegel verborgen. In mehreren Sprachen warnt DGT ausdrücklich davor, das Siegel zu beschädigen, da in diesem Fall die Herstellergarantie erlischt. ![]() Da Herstellergarantie grundsätzlich eine freiwillige Zusage an den Kunden ist, kann DGT diese durchaus einschränken. Insofern sollte man diese Warnung durchaus ernst nehmen. Anders könnte es ggf. mit der Gewährleistung aussehen, für die der Händler zuständig ist. Diese betrifft alle Mängel, von denen auszugehen ist, dass sie bereits zum Kaufzeitpunkt "im Keim veranlagt" waren, so im Juristendeutsch. Da hier aber die "Beweislastumkehr" nach sechs Monaten aufgehoben wird, muss man sich darüber im Klaren sein, dass es (vor allem nach sechs Monaten) zu Diskussionen kommen könnte, wenn die Siegel beschädigt sind. Unser dringlicher Rat: Lasst das Gerät einfach verschlossen. Es gibt aktuell wirklich rein gar keinen Grund, es zu öffnen! Wenn man sich nicht daran hält, hat man den freien Blick auf das kompletten Innenleben. Da wäre zunächst einmal der Akku: ![]() Er ist nicht verklebt und kann, wie man sieht, relativ leicht getauscht werden (abgesehen davon, dass auch hierzu das Siegel natürlich beschädigt werden muss). Einerseits ist er mit 2.600 mAh nicht übermäßig üppig ... auf der anderen Seite hält der Centaur trotzdem wacker durch ... realistisch, wenn man spielt und auch den Analysemodus nutzt, sind 15 bis 18 Stunden möglich. Das liegt einersets daran, dass der Centaur im normalen Spiel offenbar nicht pondert (Permanent Brain) und dass er jeweils pro Zug nur wenige Sekunden rechnet ... danach spart er seine Energie und wartet ab ... das Display verbraucht aufgrund seiner Technik keine Energie während der Anzeige, sondern lediglich bei der Aktualisierung ... darum auch das Logo im ausgeschalteten Zustand. Einen Kritikpunkt möchte ich dennoch äußern. Ich finde es schade, dass DGT sich dazu entschlossen hat, nicht den gleichen Akkutyp wie beim DGT Brett zu verwenden. Ich weiß, dass dieser Kritikpunkt nicht von allen geteilt wird, dennoch hätte ich erwartet bzw. mir gewünscht, dass DGT eine einheitliche Lösung umsetzt. Kommen wir nun zur restlichen Elektronik. Zunächst hätten wir da die Hauptplatine sowie das Display: ![]() ![]() Alles ist sauber verarbeitet und macht einen hochwertigen Eindruck. Von den Mikroschaltern bis zur Platine, keinerlei Anlass zu irgendeiner Kritik. Hier hätte ich aber von DGT auch nichts anderes erwartet. Dann kommen wir zu Herz und Hirn des Centaur, dem Raspberry Pi Zero: ![]() Gut zu erkennen, die SD Karte mit allen Inhalten auf der rechten Seite. Leider hat man sich bei DGT dazu entschlossen, dem Centaur jeglichen Kontakt zur Außenwelt zu verweigern. Ob das immer so geplant war? Keine Ahnung. Denn es finden sich Aussagen vom Februar 2018 im Internet, dass der Centaur in der finalen Form die Möglichkeit besitzen würde, mit dem PC verbunden zu werden. Da diese Aussagen von einem "Insider" stammen, liegt die Vermutung nahe, dass man entsprechende Pläne hatte. Sollte dies damals wirklich noch der Fall gewesen sein, so finde ich es sehr bedauerlich, dass man sie aufgegeben hat. Warum? Nun, das hat viele Gründe. Mit einem Anschluss an den PC könnten Updates, Erweiterungen etc. pp. relativ leicht aufgespielt werden. Und dass es da Potential gibt, zeigen die aufgeführten Kritikpunkte: Keine Vergabe der Rochaderechte bei Stellungsaufbau, das "Fünf Sekunden Problem", die Problematik bei (Unter-) Verwandlungen. Aber auch neue Funktionen und Anpassungen der Spielmodi wären so gut möglich. Leider hat man sich diesen Weg leichtfertig verbaut. Mehr dazu später im Kapitel "Fazit". Selbstverständlich haben Micha und ich auch einen Blick auf die SD Karte geworfen. Allerdings müssen wir sagen, dass dieser Blick bis jetzt mehr Fragen als Antworten bei uns hinterlassen hat. So befinden sich auf der Karte nicht weniger als 15 Bücher (eines davon "nobook" mit 0 Byte), deren Namen bei uns viel Spielraum für Spekulationen lassen ... es gibt Namen wie zum Beispiel "fun", "pro" aber auch "anand" ... Dazu gibt es Stockfish Dateien, bei denen man maximal anhand des Dateidatums Rückschlüsse auf die Version schließen könnte. Wir vermuten, dass es sich nicht um SF 10 handelt, hoffen hier jedoch noch auf eine Antwort von DGT, die ich hier selbstverständlich sofort eintragen werde. An dieser Stelle nun zur Auflösung meines Ratschlags aus dem ersten Kapitel: ![]() Aber am Centaur sind wir gescheitert. Es mag durchaus sein, dass die Wege, die im Internet beschrieben werden, bei den Vorseriengeräten funktionieren ... aber unser Seriengerät verweigert hatnäckig jegliche Kooperation. Insofern, noch einmal der Rat: Wer darauf hofft, dass irgendwann aus dem Centaur ein zweiter DGT PI mit vielen Engines und Funktionen wird ... wartet, bis es so eine Version "Live und in Farbe" im Video zu bestaunen gibt! Ich weiß, mit diesem Rat werde ich (wieder) den Zorn meiner Kritiker beschwören, damit muss und kann ich leben. Aber statt lauter Werbung und Versprechnungen nehmen sie sich ja vielleicht mal DGT selbst zum Beispiel, inkl. der Bescheidenheit, mit der man dort den Centaur korrekt und ehrlich bewirbt. In diesem Sinne schließe ich diesen dritten Teil, wie ich ihn begonnen habe, mit einem Zitat, dieses Mal von Franz Grillparzer: "Willst du die Bescheidenheit des Bescheidenen prüfen, so forsche nicht, ob er Beifall verschmäht, sondern ob er den Tadel erträgt." Gruß, Sascha
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AW: Der DGT Centaur - Die Review
a-nobook.bin b-flank.bin c-semiopen.bin d-open.bin e-closed.bin f-indian.bin g-fun.bin h-varied.bin i-gm1950.bin j-performance.bin k-stfish.bin l-anand.bin m-korchnoi.bin n-larsen.bin o-pro.bin p-gm2001.bin Seltsam. Wo ist oder war die Idee? Finden alle Bücher Anwendung oder gar keins? Aber hinter das Geheimnis komme ich noch. Ist relativ einfach, die Antwort darauf zu finden. Ebenso befremdlich finde ich die 3 Stockfish Dateien, welche sich auf der SD-Card finden. Warum findet die Stockfish Engine keine Erwähnung im Handbuch? Stockfish 10, wie von einem Blogger behauptet, daran glaube ich nicht. Denn die Engine wirft bei der Installation auf der DGT Pi ein Datum weit vor Stockfish 10 aus. Soeben ist eine FAQ zum Centaur von DGT erschienen. http://www.digitalgametechnology.com...gt-centaur-faq Leider sehr allgemein gehalten. Trotzdem aufschlussreich. Keine Bestätigung durch den Hersteller, dass der Centaur angeblich während seiner Partien lernt. Somit muss man davon ausgehen, dass dies nicht der Fall ist. Ebenso sagt DGT nichts zum angeblichen Lernen aus gespielten Eröffnungen. Wird durch den Hersteller also auch nicht bestätigt. Scheint somit ebenfalls nicht vorhanden zu sein. Zumindest sagt DGT, im Expert-Modus passt sich der Centaur dem Gegner nicht an. Zumindest diese Aussage wurde somit klargestellt. Auch dazu existierte eine anders lautende Aussage. Zur Elo Stärke findet sich nur eine allgemeine Aussage, 300-3000. Gut, nur ist es schwierig, solch eine Aussage zu verifizieren, wenn keine Angabe zur Engine gemacht wird. Gruß Micha |
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AW: Der DGT Centaur - Die Review
Soeben ist eine FAQ zum Centaur von DGT erschienen.
http://www.digitalgametechnology.com...gt-centaur-faq Why is the bottom not covered? The bottom was purposefully left open to show the innovative design, to be more environmentally friendly by using less plastic, and to reduce the weight which also helps to reduce its carbon footprint. Göttlich! ![]()
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Theo (27.06.2019) |
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AW: Der DGT Centaur - Die Review
Wer wissen will, was perfektes Marketing, kann bei DGT in die Lehre gehen:
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FütterMeinEgo (27.06.2019) |
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AW: Der DGT Centaur - Die Review
DGT hat für mich insgesamt einen guten, ja sogar sehr guten Namen. Aber der Centaur wird diesem Namen leider - zumindest aus meiner persönlichen Sicht - nicht gerecht.
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AW: Der DGT Centaur - Die Review
Habe das Centaur-Video gesehen. Wenn die mit einem Metallboden behafteten Figuren über das Plastikbrett geschoben/gezogen werden dann hört sich das extrem Scheußlich an! Ziemlich Bescheiden ist auch die gesammte restliche Optik.
Für 350.- Euronen halte ich das Gerät für überteuert. Die würde ich nur ausgeben wenn die Optik etwas gediegener wäre, von mir aus gerne aus Plastik aber dann bitte mit geschlossenem Boden und es soll auf der Spielfläche auch nichts durchleuchten, das irritiert nämlich. Es wird sich ja zeigen ob sich DGT mit diesem "Modernen Kunstwerk" wirklich einen Gefallen getan hat, sprich ob auch genug davon an den Mann oder Frau gebracht werden können. Laut einem selbsternannten "Experten" mit Großmeisterstärke muss ja eine riesige Menge Kaufinteressenten geradezu schon in den Startlöchern stecken... ![]()
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Schach ist das Spiel, das die Verrückten gesund hält. ![]() |
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RudolfE (27.06.2019) |
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Info: DGT Centaur - Der Thread | Chessguru | Die ganze Welt der Schachcomputer / World of chess computers | 275 | 14.02.2020 13:08 |