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AW: Richtiger Zug aus falschem Grund
Es ist noch zu erwähnen, dass der Roma 68000 auf Tiefe 8 (man vergleiche es mit dem Bild der Rechentiefe des Genius - interessant oder?) wieder zu c3-c4 mit einer Bewertung +2,20 zurückkehrt. Ab Tiefe 9 steigt die Bewertung auf +3 (Variante 1.c3-c4 g5-g4 2.h3-g3 b5-c4 3.a3-a4 g7-g5 4.a4-a5 g5-h4), auf Tiefe 10 +3.04.
Wenn man einen Vergleich anstellen möchte, sollte man auch die entsprechenden Suchtiefen mit angeben, ansonsten macht ein Vergleich der Programme (!) keinen Sinn. Die Aussagen "nach wenigen Sekunden" bzw. "sofort" bezüglich Zugfindung durch London/Genius bzw. MCG suggerieren ein vorhandenes Wissen, auf welches die genannten Geräte umgehend zugreifen, um den Bauerndurchbruch zu erkennen, was aber in dieser direkten Form nicht vorhanden ist. Bei diesen Beispielen macht einzig und allein der riesige Hardwarevorteil den zeitlichen Unterschied aus. Der 68030 / 33 MHz des Genius ist dem 68000 / 12 MHz des Roma ~ um den Faktor 6,5 hinsichtlich CPU Leistung überlegen. Hinzu kommen der größere Arbeitsspeicher + Hash Tables. Was ich aber im Laufe des Tages einmal testen werde, ich takte den CG/P einfach mal runter. Dann kann man mit Sicherheit leichter erkennen, ab wann der Zug c4 gefunden wird. Mein Tipp geht in Richtung Tiefe 8. Micha |
Folgender Benutzer sagt Danke zu Wolfgang2 für den nützlichen Beitrag: | ||
RetroComp (13.12.2016) |
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AW: Richtiger Zug aus falschem Grund
Ich glaube, der Roma kennt die Regel vom Quadrat nicht oder zumindest nicht vollständig. Daher muss er sehr viel mehr als die späteren Geschwister rechnen.
Beim ChessGenius hingegen könnte die Regel vorhanden sein und hier den entscheidenden Unterschied machen. Ich bin leider unterwegs, vielleicht könnte jemand folgende Stellung mal mit minimaler Suchtiefe bei beiden testen?
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AW: Richtiger Zug aus falschem Grund
Allerdings halte ich von solchen Tests, also erzwungene Züge nach weniger als einer halben Sekunde, nichts. Zumal nicht wenige Programme nach Eingabe eine gewisse "Anlaufzeit" benötigen, um überhaupt etwas sinnvolles berechnen zu können. Was Du hier eingestellt hast, ist, mit schwarz am Zug, eine "Sofortantwort". MCG gibt hier Suchtiefe "0" aus. Roma zieht auch sofort. Beide zeigen irgend etwas um die +3.xx oder 4.xx an. Ich weiß es nicht mehr. Aber wie gesagt: Egal, was da jetzt von welchem Computer gekommen wäre, zwischen 0.0 ..... 9.8. Ich erwarte nach einer Bedenkzeit, die sich beim MCG im Hundertstelbereich befindet, keine qualifizierte Stellungsbewertung. Gruß Wolfgang |
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AW: Richtiger Zug aus falschem Grund
Eine Bewertung von fast einer Dame Vorteil (z.B. < 6 Bauerneinheiten) zeigt, dass die Bewertungsfunktion um die gesicherte Umwandlung weiß. Ein Bewertung von weniger als einer Leichtfigur deutet auf eine Bewertung nur des Freibauerns hin, die Umwandlung wird nicht erkannt. Der Bereich dazwischen ist nicht eindeutig. |
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AW: Richtiger Zug aus falschem Grund
Beispielszenario:
/* Eine normale Schachpartie zweier Computer. Weiß steht auf Gewinn, weil in einigen Zügen eine Bauernumwandlung in Sichtweite ist. Die Bewertung zeigt +6.5. Schwarz sieht das auch, gibt aber noch ein "Racheschach" 51. ... Dc8-c1+, worauf weiß nur die Möglichkeit 52. Kg1-h2 hat. Und dies auch sofort sieht. Jetzt war aber 51. ... Dc8-c1+ nicht von weiß erwartet worden, weil es noch einen besseren Zug gegeben hätte. Der Computer der die weißen Steine führt, ist aber so programmiert, dass er sofort zieht, ohne weiter nach zu denken, wenn er nur einen Zug hat. Das freut ja auch normalerweise den Benutzer. Jetzt hat der Rechner für Kg1-h2 tatsächlich maximal nur einen Halbzug tief gerechnet. Und: Die Stellungsbewertung zeigt mir nur noch +1.27 an. Soll ich den Computer jetzt aus dem Fenster werfen, weil er in dieser speziellen Situation nicht bewerten oder "sehen" konnte, dass er ja total auf Gewinn steht ? - Wohl kaum. */ Und das meine ich mit "qualifizierter", also Aussage kräftiger Stellungsbewertung. Nach dem Zwangszug 1. .... Kh1-h2 kann, aber muss man nicht mit einer brauchbaren Stellungsbewertung rechnen. Gruß Wolfgang Geändert von Wolfgang2 (13.12.2016 um 14:21 Uhr) Grund: Typo |
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AW: Richtiger Zug aus falschem Grund
Du verwechselst zwei Sachen. Du interessierst Dich für die Bewertung nach einer Suche, d.h. einer Analyse mit einer gewissen Suchtiefe und -Zeit.
Ich rede aber von der Stellungsbewertung, d.h. dem statischen Wert der intern für eine Stellung berechnet wird. Und zwar nicht nur für die Ausgangsstellung der Suche sondern für alle Stellungen im internen Suchbaum. |
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AW: Richtiger Zug aus falschem Grund
Ich habe das schon verstanden. Die Frage der statischen Bewertung, also die Fähigkeit eine Position beurteilen zu können, ohne sie durch zu rechnen, ist interessant. Ich weiß nur nicht, ob man eine sinnvolle statische Bewertung in Situationen erwarten "darf", wenn der Computer vorher ohne Rechenzeit einen erzwungenen Zug ausgeführt hat - und damit auch gar keinen Grund hatte, überhaupt etwas zu bewerten.
Um das zu checken, war mein ursprüngliches Beispiel gedacht. Leider hatte ich die Schwachstelle, dass 1. c3-c4 aus einem anderen Grund als die Bauernumwandlung gespielt werden könnte (v.a. um 1. ... c5-c4 zu verhindern), übersehen. |
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AW: Richtiger Zug aus falschem Grund
Die statische Bewertung hat natürlich keinen Selbstzweck. Sie dient der Bewertung eines Zuges samt Hauptvariante um letztlich einen Zug auszuwählen. Deswegen funktioniert es in der Praxis ganz gut, wenn der Programmautor nicht alles in eine Bewertungsfunktion steckt "was geht". Gerade beim Endspielwissen war längere Zeit nicht genug Platz und die Partien wurden vorher entschieden. Daher und weil langfristigere (mehr Suchtiefe nötig) Manöver nötig sind kommt der Ruf vom relativ schlechten Endspiel bei Computern. Das hat sich seit den 80ern deutlich geändert.
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Thema | Erstellt von | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Stellung: Remis mit falschem Läufer und Randbauer | mibere | Teststellungen und Elo Listen / Test positions and Elo lists | 7 | 06.01.2014 20:00 |