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  #1  
Alt 16.02.2014, 20:57
SörenH SörenH ist offline
Mephisto III
 
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Eine Frage von Solwac war noch offen geblieben: Leider kann ich nicht viel zu den Suchtiefen des RFT Chess-Master sagen. Das Bauernendspiel habe ich mir etwas genauer angeschaut und unter https://www.schachcomputer.info/foru...aete-4726.html als Teststellung veröffentlicht, an der sich weitere User beteiligt haben.

So, die 2.Runde ist auch schon fast zu Ende, aber erst seit heute habe ich die Partieanalysen der kompletten 1.Runde durch.

Eine weitere Überraschung geschah in der Partie
ED Chess (486 DX) - Sargon II (Atari 130 XE)
Allein von der Hardware ein sehr ungleicher Kampf und ED Chess hatte auch Sargon II gleich mal zwei Doppelbauern verpasst, mehr aber auch nicht. Nach dem 44.Zug von Weiß (c3-c4) sah die Stellung folgendermaßen aus:

In den kommenden 50 Zügen wurde keine Figur geschlagen und kein Bauer mehr gezogen, so dass es nach den Schachregeln als Remis gewertet wurde. ED Chess fand keinen rechten Plan, seinen Vorteil auszunutzen und war auch nicht bereit b2-b3 nebst Txb3 zu spielen, als es sich anbot. Sargon II vom Ehepaar Spracklen ist wirklich ein zäher Verteidiger.

Ein wirklich gutes Niveau hatte die Partie
Mephisto Mythos - Chess Genius 3 (486 DX)
Ich möchte beide mit dem Preis Schönste Partie der 1.Runde auszeichnen.

[Event "II.Turnier (30 min)"]
[Date "2014.01.08"]
[Round "1"]
[White "Mephisto Mythos"]
[Black "Chess Genius 3"]
[Result "0-1"]
[ECO "A29"]
[PlyCount "128"]
1. c4 e5 2. Nc3 Nf6 3. Nf3 Nc6 4. g3 Bb4 5. Bg2 O-O 6. O-O e4 7. Ng5 Bxc3 8.
bxc3 Re8 9. d3 {Das wird in der Theorie nicht gleichwertig zu 9.f3 angesehen.}
exd3 10. exd3 h6 11. Nf3 {11.Ne4 ist etwas aktiver.} d5 $1 12. cxd5 Nxd5 13.
Qb3 $11 Na5 14. Qc2 Bf5 15. Nd4 Bg6 16. Rb1 $2 {Ein plausibel aussehender Zug
von Mephisto Mythos, aber er bietet Chess Genius 3 die Möglichkeit, eine
taktische Finesse zu nutzen.} c5 $1 {Nicht nur der weiße Springer ist bedroht,
sondern kann auch mit c5-c4 den gefesselten Pd3 aufs Korn nehmen.} 17. Rb5 {
Das ist noch mit die beste Gegenantwort.} (17. Nb5 a6 18. Na3 c4 $1) (17. Nb3
c4 18. Nxa5 Qxa5 19. Rxb7 cxd3 20. Qb2 Nxc3 21. Bd2 Ne2+ 22. Kh1 Qa6 {und
Schwarz steht hervorragend.}) (17. Nf3 c4 18. Ne1 cxd3 19. Nxd3 Rc8 $1 $19) 17...
b6 18. c4 (18. Qd2 Rc8 19. Nf3 Nc7 20. Rb2 {oder 20.Rxa5 ba.} Qxd3 21. Qxd3
Bxd3 22. Rd1 Be2 23. Rd7 {oder 23.Rdd2 geht nicht, wegen} Bxf3 24. Bxf3 Re1+
25. Kg2 Rxc1) 18... Nb4 {Nicht nur Rb5 ist jetzt eingesperrt, sondern es droht
noch nebenbei der Einschlag auf d3.} 19. Rxb4 Qxd4 $1 (19... cxb4 {bringt
nicht soooo viel, weil Weiß mit} 20. Be3 {eine zähe Verteidigungsstellung
aufbauen kann.} (20. Bxa8 {ginge auch} Qxd4 21. Bd5 Qxd3 22. Qa4 Re2 23. Qxb4))
20. Bxa8 Bxd3 21. Bb2 {Mephisto Mythos verteidigt sehr kreativ mit
Gegenangriffen.} Bxc2 22. Bxd4 cxb4 23. Bd5 b3 $2 {wohl nicht die beste
Fortsetzung} (23... Bd3 24. Rc1 Rd8 25. f4 Nxc4 26. Bxc4 Rxd4 {und Schwarz hat
zwei Bauern mehr.}) 24. Ra1 bxa2 25. Rxa2 Re1+ 26. Kg2 Bb3 27. Ra3 Re7 {um a7
abzusichern.} (27... Bxc4 $2 28. Bxc4 Nxc4 29. Rxa7) 28. Bc3 $6 (28. Be3 Bxc4 {
geht wieder nicht} 29. Rxa5 bxa5 30. Bxc4 {und das Läuferpaar bietet eine gute
Kompensation}) 28... Bxc4 29. Bf3 ({Jetzt funktioniert} 29. Rxa5 $2 {nicht
mehr, wegen} bxa5 30. Bxc4 Rc7 {und ein Läufer geht bei der Geschichte
verloren.}) 29... Nb3 {Chess Genius 3 hat zwei gesunde Mehrbauern. Aber gerade
in solchen Stellungen ist es oft die Frage der besseren Technik, ob man diesen
Vorteil auch nutzen kann.} 30. Ra4 Be6 31. Rb4 f6 32. Be4 Rc7 33. Bb2 Nd2 34.
Bd3 Bc4 35. Bxc4+ Nxc4 36. Bd4 Rc6 37. Rb5 Rd6 38. Ba1 {Zeit für Schwarz,
seine Bauern in Bewegung zu setzen.} a6 39. Rb4 b5 40. h3 Rd5 41. Rb1 a5 42.
Re1 a4 43. Re7 {Vielleicht bleibt ja noch Zeit, die Bauern von der Rückseite
anzugreifen.} a3 44. Ra7 Rd3 45. Ra8+ Kf7 46. Ra6 b4 47. Ra4 Nd2 $1 {Oh,
Schwarz opfert einen Bauern. Aber wozu, fragte ich mich während der Partie.}
48. Rxb4 Nb3 {Deswegen, Kontrolle des Umwandlungsfeld.} 49. Rb7+ Kg6 50. Bxf6 {
In der Ecke stehend hatte der Läufer kein sicheres Feld mehr und muss sich
opfern. Damit wird auch die Umwandlung des a-Bauerns keine Probleme mehr
machen.} Kxf6 51. Ra7 Nc1 52. Ra6+ {noch ein paar Racheschachs} Ke5 53. Ra5+
Kd4 54. Ra4+ Kd5 55. Ra5+ Kc4 56. Ra7 Kb3 57. Rb7+ Kc2 58. Rxg7 a2 59. Ra7 Kb2
60. Rb7+ Rb3 61. Ra7 Ra3 {61. ... a1Q geht natürlich auch, aber wozu seinen
besten Bauern verschwenden.} 62. Rh7 Ra6 63. Rb7+ Nb3 64. f4 a1=Q 0-1


Mephisto Mythos verlor im Mittelspiel einen Bauern am Damenflügel und später noch einen weiteren. Aber nicht jedes Schachprogramm schafft es, diesen Vorteil zielsicher umzusetzen. Mir hat die technische Fertigkeit von Chess Genius 3 sehr gefallen und nicht umsonst ist dieses Programm neben Fritz 3 ein Titelfavorit.

Wieder eine andere Partie, wo sich ein Favorit echt schwer tat.
Colossus Chess (Atari ST) - Fritz-Deep Silver (Nintendo 3DS)
Schwarz hatte sich einen klaren Vorteil im Endspiel herausgearbeitet.


Im 49.Zug konnte Fritz mit Lxe3+ in ein gewonnenes Bauernendspiel überleiten, aber spielte lieber 49. ... h4. Auch später tat sich Fritz schwer die letzten Schritte zu machen:


Das war eine typische Stellung im Läuferendspiel. Schwarz machte viele ziellose Königs- oder Läuferzüge. Selbst gute Programme haben im Endspiel ihre Schwierigkeiten, wenn der Gewinnweg nicht bis zum Ende durchgerechnet werden kann und wirken da manchmal planlos. Oft muss man für die Umsetzung eines Vorteils auch mal kurzzeitig Material hergeben oder Stellungsnachteile hinnehmen, was viele natürlich nicht gerne machen. Nach einigen Hin und Her (es drohte beinahe die nächste 50-Züge-Regel) entschied sich Fritz dann doch den König Richtung Freibauern zu bewegen und dann ging es ganz schnell. Das Nintendo-Programm bleibt nach wie vor eine Wundertüte.

Obwohl es doch schon einige überraschende Ergebnisse in der 1.Runde gab, fand die größte Überraschung in der letzten Partie statt.
Mephisto champion - Rexchess 2.30 (486 DX)
Zur Papierform, Mephisto champion läuft auf einem H8 mit 7 MHz und ist laut Wiki mit einer ELO 1870 verortet. Rexchess 2.30 ist ein Programm aus dem Anfang der 90er und wurde u.a. von Larry Kaufman und Don Dailey *)entwickelt, die auch als Autoren von Komodo bekannt sind. Rexchess ist nicht bei SSDF aufgelistet, aber was man an Infos findet, entspricht ungefähr einer 2100+ auf einem 486DX-100. Das sind über 300 ELO-Punkte Unterschied. In der Eröffnung kommt Rexchess auf die Gewinnspur mit einem gesunden Mehrbauern. Danach lässt er sich auf einen günstigen Abtausch ein, dierzu einer ungleichen Figurenkonstellation führt: KDT4B-KTTL6B. Mit anderen Worten, für die Dame hat Rexchess Turm+Läufer+2 Bauern und kann die luftige Königsstellung von Mephisto champion angreifen. Aber Letzter verteidigt sich ganz geschickt. Er kann in ein T-L-Endspiel mit vielen Mehrbauern gegen sich abwickeln und behält die Übersicht. Der eigene Freibauer auf der a-Linie gibt dann den Ausschlag.

[Event "II.Turnier (30 min)"]
[Date "2014.01.26"]
[Round "1"]
[White "Mephisto champion"]
[Black "Rexchess 2.30"]
[Result "1-0"]
[ECO "D48"]
[PlyCount "135"]

1. d4 d5 2. c4 c6 3. Nc3 Nf6 4. e3 e6 5. Nf3 Nbd7 6. Bd3 dxc4 7. Bxc4 b5 8. Bd3
a6 9. O-O c5 10. a4 cxd4 {Der Standardzug ist 10. ... b4.} 11. exd4 (11. Nxd4
Nc5 12. axb5 {[%eval 55,24] Deep Fritz 13}) 11... b4 (11... b4 12. Ne4 Bb7 {
[%eval 34,22] Fritz 13}) 12. Ne4 Bb7 13. Bg5 Be7 14. Bxf6 Nxf6 15. Nc5 Bxc5 16.
dxc5 $11 {Mephisto champion hat jetzt einen Freibauern, aber die Figuren von
Rexchess stehen aktiv, bis auf den König in der Mitte.} Nd7 17. c6 (17. Rc1 {
vielleicht etwas besser} Rc8 18. c6 Rxc6 19. Rxc6 Bxc6 20. Bxa6) (17. Qe2 Nxc5
18. Bb5+ $5 Nd7 (18... axb5 $2 19. Qxb5+ Qd7 20. Qxc5) 19. Bxd7+ Qxd7 $17)
17... Bxc6 18. Nd4 Bb7 19. Rc1 Ne5 20. Re1 Nxd3 21. Qxd3 O-O {Rexchess hat
einen gesunden Bauern mehr.} 22. Rc4 a5 23. Rc5 Qd6 {Jetzt droht auch e6-e5
mit Springergewinn.} 24. Rc2 Rfd8 25. Rd2 e5 {Mephisto champion muss sich
einen besonderen Ausweg suchen, um nicht hoffnungslos in Rückstand zu geraten.}
26. Qb5 {ein erster Schritt} Bxg2 {Rexchess versucht den Vorteil zu halten, in
dem er seine Dame für viel Material hergibt.} (26... Qd5 $142 27. Qxd5 Rxd5
28. Nb3 Bc6 29. Rxd5 Bxd5 30. Nc5 f6) 27. Nf3 Bxf3 28. Rxd6 Rxd6 {Es ist nicht
gerade einfacher geworden, den Vorteil für Schwarz umzusetzen, auch wenn man
zwei Mehrbauern hat.} 29. Qc5 Rg6+ 30. Kf1 Bg2+ (30... Rd8 $1 31. Qxa5 Bg2+ 32.
Ke2 Rgd6 {es droht Rd2+ nebst R8d3 matt.} 33. Qb5 Rd5 34. Qxb4 Rd4 35. Qxd4
Rxd4 36. b3 f6 $19) 31. Ke2 Rc6 32. Qe7 e4 {Rexchess muss seinen Angriff noch
aufbauen.} 33. Ke3 Bf3 {Obwohl mitten auf dem Feld stehend, ist kein richtiges
rankommen an den weißen König.} 34. Qe5 Rc2 35. Rg1 g6 36. Re1 $2 Rd8 {Alle
Figuren wollen gegen den weißen König drücken.} 37. Qxa5 Rd3+ 38. Kf4 Rxb2 39.
Rc1 Rxf2 40. Rc8+ Kg7 41. Qc5 {Jetzt gerät Rexchess selbst in unangenehme
Mattdrohnungen.} Bg2+ (41... Rf1 $4 42. Qf8+ Kf6 43. Rc6+ Rd6 44. Rxd6#) (41...
Bd1+ $1 {Bei dieser Abwicklung kann Rexchess den a-Bauern noch erobern.} 42.
Qxf2 Rf3+ 43. Qxf3 exf3 44. Kg3 Bxa4 {und Schwarz steht noch etwas besser.})
42. Qxf2 Rf3+ 43. Qxf3 exf3 {Natürlich ist der Turm im Vorteil, aber
entscheidend ist, dass mit dem a-Bauern selbst Druck machen kann.} 44. Rc2 $6 {
Keine optimale Arbeitsteilung. Der König muss den f-Bauern aufhalten.} b3 45.
Rb2 f5 46. a5 Kf6 47. a6 f2 {Nur noch so, kann Schwarz den Freibauern
aufhalten.} 48. Rxf2 Be4 49. Rb2 Bd5 50. a7 g5+ 51. Ke3 Ke5 52. Rxb3 f4+ {Geht
noch was?} 53. Kd3 Bc6 54. Rb8 g4 55. Rc8 Bb7 (55... Be4+ 56. Kc4 Bb7 {Sonst
droht 57.Re8+ nebst 58.Rxe4.} 57. Re8+ Kf5 58. Rb8 Bh1 59. Kd4 {und für
Schwarz geht nix mehr.}) 56. a8=Q Bxa8 57. Rxa8 Kf5 58. Ra5+ Kg6 59. Ra6+ Kh5
60. Ke4 f3 61. Kf4 f2 62. Ra1 Kh4 63. Rf1 Kh3 64. Rxf2 h5 65. Rd2 h4 66. Rd3+
Kxh2 67. Kxg4 Kg2 68. Rd2+ 1-0


Solche Partien hat man als Mensch in Turnieren schon häufig genug am eigenen Leibe erlebt, wenn der gesamte Verlauf langsam kippt und man sich fragt, wie man die Partie noch verlieren konnte. Wie gut, dass die Programme keine Emotionen kennen.

Noch eine Zwischenerkenntnis, die mir in der 1. und auch 2.Runde aufgefallen ist. Nicht wenige schwächere Programme können in der Eröffnung ganz gut selbst gegen mittelstarke Gegner mithalten. Manchmal stehen sie sogar deutlich besser. Die Probleme beginnen spätestens dann, wenn im Mittelspiel es zum taktischen Handgemenge kommt. Da verlieren die schwächeren Programme aufgrund der geringen Suchtiefe leicht den Überblick. Das lässt sich durch vernünftiges Positionsspiel am Anfang leider nicht kompensieren. Als Beispiel möchte ich eine Partie zwischen Millennium Sprechende Schachschule und Cyrus (486-DX) von Richard Lang anführen.

Die Sprechende Schachschule ist ein Lerncomputer, der sich durch eine (leider) schwache Spielstärke auszeichnet und man sich nie ganz sicher ist, ob er nicht aus didaktischen Gründen Fehler ins eigene Spiel einbaut. Er spielte 1.c4 und kam relativ schnell aus dem Eröffnungsbuch raus. Trotzdem gelingt es ihm Cyrus in eine symmetrische Theorievariante zu "treiben" und hätte bei korrektem Spiel auch klare Vorteile behalten. Aber spätestens nach dem 20.Zug wird seine taktische Unterlegenheit deutlich und es geht alles ganz schnell.

[Event "II.Turnier (30 min)"]
[Date "2014.01.17"]
[Round "1"]
[White "Millennium Sprechende Schachschule"]
[Black "Cyrus"]
[Result "0-1"]
[ECO "A37"]
[PlyCount "62"]

1. c4 c5 2. Nc3 Nc6 3. g3 g6 4. Bg2 Bg7 5. a3 a6 6. Rb1 Rb8 {Alles symmetrisch,
aber alles noch Theorie.} 7. b4 cxb4 8. axb4 b5 9. cxb5 axb5 {Und wieder
symmetrisch, aber wohlgemerkt immer noch auf den Spuren der Theorie.} 10. Nf3
Nf6 11. O-O Ba6 12. Ba3 (12. d4 d5 13. Ne5 {[%eval 72,22] Fritz 13}) 12... O-O
{Und wieder in die Symmetrie zurückgekehrt. Gut für Mephisto Sprechende
Schachschule, aber wie lange wird er die Partie halten können?} 13. Bh3 d5 14.
d4 e6 15. Rc1 Qd6 16. Qb3 Rb6 17. Qb1 Bb7 18. Rfd1 Ra8 {Cyrus nutzt die
schwache Aufstellung am Damenflügel aus.} 19. Qb2 Ne4 20. Nxe4 $2 {Jetzt
bricht die Stellung zusammen.} dxe4 21. Ne5 Nxd4 22. Rxd4 Qxe5 {Qb3 wird als
Verteidigungspfeiler missbraucht, was nicht lange gutgehen kann.} 23. e3 Rba6
24. Rc5 Qb8 25. f3 exf3 26. Qc2 Bxd4 27. exd4 Rxa3 28. Rxb5 Ra1+ 29. Bf1 R8a2
30. Qc6 Rg2+ 31. Kh1 Rxf1# 0-1


Dann auf zur nächsten Runde!

*) Wie ich gerade gelesen habe, ist der Schach-Programmierer Don Dailey leider im November letzten Jahres gestorben. Es ist da nur ein ganz kleiner Trost, dass seine Programme weltweit noch weiterhin viele interessante Partien spielen werden, die uns erfreuen.
Don Dailey - Wikipedia, the free encyclopedia

Geändert von SörenH (16.02.2014 um 21:06 Uhr) Grund: Formatierungsfehler ausgebessert
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Folgende 5 Benutzer sagen Danke zu SörenH für den nützlichen Beitrag:
Manfred Wolff (16.02.2014), MaximinusThrax (16.02.2014), Solwac (17.02.2014), Supergrobi (17.02.2014), Theo (22.02.2014)
  #2  
Alt 16.02.2014, 23:08
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AW: II.Gemischtes Turnier der unteren und mittleren Klasse

Ist eine gute Idee, so eine Art Mixed Turnier zu machen. Mensch (Papa) - Schachcomputer und PC -Programme. Zumindestens bei Deiner verwendeten PC Hardware kann man noch von einem halbwegs fairen vergleich ausgehen.
Und auch mal sehen, ob den die SUPER- PC Programme auch auf langsamer Hardware so einen riesigen Vorteil haben. Am besten wäre natürlich ein noch langsamerer PC. So 33 MHz, aber nicht so einen Schrotthaufen IBM PC With Windows 3.11, 486/33MHz Processor for $500: Get It While It's Hot!

Gruß, Udo
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  #3  
Alt 22.02.2014, 22:51
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 Zitat von SörenH Beitrag anzeigen
Rexchess 2.30 ist ein Programm aus dem Anfang der 90er und wurde u.a. von Larry Kaufman und Don Dailey *)entwickelt, die auch als Autoren von Komodo bekannt sind. Rexchess ist nicht bei SSDF aufgelistet, aber was man an Infos findet, entspricht ungefähr einer 2100+ auf einem 486DX-100. Das sind über 300 ELO-Punkte Unterschied.
Code:
143 Mephisto Portorose  68000 12 MHz        1946   24   -24   867   60%  1871
 144 Mephisto Polgar  6502 10 MHz            1942   43   -41   283   59%  1879
 145 Fritz 1.0  486/33 MHz                   1941   48   -47   215   55%  1908
 146 Gandalf 2.1 Pentium 90 MHz              1938   46   -51   242   27%  2112
 147 Fidelity Elite  68000 x 2 (vers. 5)     1936   49   -48   209   57%  1887
 148 Nimzo 2.2.1 486/33 MHz                  1934   46   -47   229   42%  1988
 149 Mephisto Roma  68020 14 MHz             1930   27   -26   712   65%  1819
 150 Rex Chess 2.3  386/25-33 MHz            1929   65   -62   126   59%  1864
 150 Zarkov 3.0 486/25-33 MHz                1929   46   -48   232   39%  2008
 152 Mephisto Dallas  68020 14 MHz           1923   35   -32   492   72%  1761
 153 Zarkov 2.5  386/25-33 MHz               1920   56   -53   168   61%  1840
 154 Kasparov Brute Force  H8 10 MHz         1918   23   -23   906   44%  1958
 155 Mephisto Almeria  68000 12 MHz          1912   28   -28   634   60%  1838
 156 Fritz 1.0  386/25-33 MHz                1907   66   -67   113   46%  1938
 157 Novag Diablo  68000 16 MHz              1905   21   -21  1123   41%  1971
 158 Fidelity Mach III  68000 16 MHz         1893   14   -14  2410   52%  1880
 159 Complete Chess System  486/33 MHz       1884   47   -47   221   47%  1906
 160 Kasparov President/GK-2100 H8 10 MHz    1879   29   -29   581   46%  1906
Code:
 150 Rex Chess 2.3  386/25-33 MHz, 1929
Chess M Schr”    0.5-1.5   Lyon 68020       5.5-14.5  M Chess 386      2.5-7.5
Lyon 68000         0-1     Zark25 386/33    0.5-1.5   Mach III         6.5-5.5
Meph. MM 5         1-1     Polgar 5 MHz    13.5-6.5   Roma 68000       7.5-2.5
Academy 5 MHz     12-8     Turbostar 432      7-0     Super Const.      18-2
__________________
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SörenH (23.02.2014)
  #4  
Alt 23.02.2014, 11:05
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Danke Theo. Da hatte ich den Rex doch glatt bei SSDF übersehen. Wenn er auf einem 386er mit 25-33 MHz auf 1929 verortet wird (mit einer noch großen Unsicherheitsspanne +/- 62), dann dürfte er auf einem 486DX-100 eher 2000+ statt 2100+ sein. Okay, vielleicht hatte ich Rexchess 2.30 etwas übereilt vor dem Turnier in eine erweiterte Favoritenposition gesetzt.
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Theo (23.02.2014)
  #5  
Alt 01.03.2014, 14:48
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Hallo, mittlerweile ist schon die dritte Runde voll im Gange, aber ich möchte noch Stück für Stück die Ereignisse der zweiten Runde aufarbeiten.

Zunächst, wie haben sich die menschlichen Spieler geschlagen? Hmm, durchwachsen ist da wohl der passende Ausdruck.

Autor (DWZ 1488) - ED Chess 230 (486 DX-100)

Es war eine recht abwechslungsreiche Partie. In der Eröffnung verlor ich einen Bauern, konnte aber einen zentralen Freibauern installieren. Im Mittelspiel konnte ich mich einigermaßen fangen und zeitweise den Bauern zurückerobern. ED Chess 230 reagierte aber taktisch geschickt und es kam zu einem Turmendspiel mit einen Bauern weniger für mich.

Nun wird ja gerne gesagt, Turmendspiele gehen immer Remis aus. Der tschechisch-deutsche Großmeister Vlastimil Hort, der vor kurzem 70 geworden ist, sagte daraufhin mal, ja, aber das trifft nur für die Partien zu, die man nicht selber spielt. So kam es mir auch bald vor.

[Event "II.Turnier (30 min)"]
[Date "2014.01.26"]
[Round "2"]
[White "Hader, S."]
[Black "ED Chess 230"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "E80"]
[WhiteElo "1488"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/3r2k1/6p1/4p2p/2p5/5P1P/1R4P1/7K w - - 0 39"]
[PlyCount "47"]
[EventDate "2014.??.??"]

39. Rc2 Rc7 (39... Rd1+ 40. Kh2 Rd4 $17) 40. Kg1 h4 41. Kf2 g5 $2 {Das ist ein
Tempozug, den man zu einem späteren Zeitpunkt eher gebrauchen kann. Richtig
war, zuerst den eigenen König zu aktivieren.} (41... Kf6 42. Rc3 Kf5 43. Ke3
Rc5 44. Rc2 c3 $1 45. Ke2 (45. Kd3 $2 Kf4 $1) 45... Kf4 46. Kd3 g5 47. Ke2 e4
48. fxe4 Kxe4 $19) 42. Ke3 Rc5 43. Ke4 Kg6 44. Rc3 Kf6 45. Rc2 {Eine kritische
Stellung. Schwarz hat eigentlich einen klaren Gewinnplan. Wenn er seinen
c-Bauern hergibt und in ein Bauernendspiel überleitet, welches er dank des
besser postierten Königs dann gewinnt. Aber dafür muss ED Chess 230
kurzfristig einen Bauern hergeben und das macht er nicht gerne.} Rc7 (45... c3
46. Kd3 Kf5 47. Ke3 Rc6 48. Ke2 Kf4 49. Kd3 Rd6+ 50. Kc4 Rd2 $1 51. Rxc3 Rxg2
52. Kd5 Rh2 $19) 46. Rc3 Ke6 47. Rc2 {Ich bleibe bei meiner Strategie und
ziehe den Turm vor und zurück, obwohl c4-c3 für mich zum Verlust führt.} Rc6
48. Rc3 Rc8 49. Rc2 Rc6 50. Rc3 Rc5 51. Rc2 Rc7 52. Rc3 Rc6 53. Rc2 Rc5 54. Rc3
Kf6 55. Rc2 Rc8 56. Rc3 (56. Ra2 $1 {Eine alternative Verteidigungsstrategie,
die eher Erfolg verspricht.} c3 57. Kd3 Kf5 (57... c2 58. Rxc2 Rxc2 59. Kxc2
Kf5 60. Kd1 Kf4 61. Ke2 Kg3 62. Kf1 $11) 58. Kc2 $1 Rc4 (58... Kf4 59. Ra4+ Kg3
60. Rg4+ $1 Kf2 61. Rxg5 Rc4 $11) (58... Rc5 59. Ra4) 59. Ra8 Kf4 60. Ra5 Kg3
61. Rxe5 Kxg2 62. Rxg5+ Kxh3 $11) 56... Rc7 57. Rc2 Rc5 58. Rc3 Rc8 59. Rc2 Ke6
60. Rc3 Rc7 (60... Kd6 61. Kf5 (61. Ke3 Kc5 62. Ke2 Kb4 63. Kd2 Rd8+ 64. Kc2
Ra8 65. Re3 Ra2+ 66. Kd1 Rxg2 67. Rxe5 c3 $19) 61... Kc5 62. Kxg5 Kd4 63. Rc1
c3 64. Kxh4 Kd3 $19) 61. Rc1 Rc6 62. Rc3 {Dreifache Stellungswiederholung. Ich
hatte das Glück, dass sich mein Computergegner mehrfach gegen den Gewinnzug
c4-c3 entschied.} 1/2-1/2


Kurzum, glücklicherweise erkannte das eigentlich schnelle Computerprogramm nicht den Vorteil, den c-Bauern zu opfern, um am Königsflügel zu wildern.

Mein Papa hatte in seiner Begegnung leider nicht ganz so viel Glück. Er spielte mit Schwarz gegen Colossus Chess X in der PC-Version. Dabei ereignete sich etwas sehr kurioses. Eigentlich glaubte ich nach all den Jahren, die Grundfunktionalitäten sämtlicher Schachprogramme zu kennen. Aber man erlebt immer wieder seine Überraschung. Während der Partie lehnte Colossus immer wieder klare Bauerngeschenke ab. Auch im Übergang zum Endspiel hatte man wirklich den Eindruck, als wenn er nicht gewinnen wollte. Und es war tatsächlich so. Mein Vater spielte bis ins Turmendspiel, das Remis ausging. Aber wie konnte das sein? Nichts gegen die spielerischen Fähigkeiten meines Papas. Aber die Spielweise des Computerprogramms war einfach nur merkwürdig. Nachdem ich im Anschluss alle Voreinstellungen nochmal überprüfte, stieß ich tatsächlich auf die Ursache. Es gibt in der PC-Version eine Funktion mit "Colossus spielt auf Sieg/Remis/Niederlage". Ich hatte fälschlicherweise geglaubt, es handele sich um den sogenannten Remisfaktor. D.h. man sagt dem Programm, ob ein Unentschieden wie ein Sieg, Remis oder Niederlage zu bewerten ist. Das macht dann Sinn, wenn in einem Turnier ein Remis zum Erfolg nicht ausreicht und man ihn zwingen will, Remis auszuweichen (oder auch anzustreben). In Wirklichkeit bedeutete die Funktion aber, er spielt tatsächlich auf Remis, wenn man es ihm sagt, auch wenn man selbst viel schwächer spielt. Okay, da es eine Wettbewerbsverzerrung wäre, das Remis in die Wertung aufzunehmen, willigte mein Papa dankenswerterweise ein, die Partie unter regulären Bedingungen zu wiederholen. Es bedeutete aber leider, dass er im zweiten Anlauf die Partie verlor.

Nun zu den reinen Computerduellen. Spannend war die Handicappartie

Fritz 13 (a-Turmvorgabe) - Mephisto Milano Pro

Die Frage war, kann der stärkste Brettcomputer den Materialvorteil nutzen. Lange Zeit sah es wirklich so aus, als wenn die Vorgabe für den starken Fritz zu viel wäre und das nicht mehr kompensieren kann. Aber seht selbst.

[Event "II.Turnier (30 min)"]
[Date "2014.01.27"]
[Round "2"]
[White "Fritz 13 (a-Turmvorgabe)"]
[Black "Mephisto Milano Pro"]
[Result "1-0"]
[SetUp "1"]
[FEN "rnbqkbnr/pppppppp/8/8/8/8/PPPPPPPP/1NBQKBNR w Kkq - 0 1"]
[PlyCount "165"]
[TimeControl "1800"]

1. Nf3 d5 2. d4 Nf6 3. c4 {Wenn man schon einen Turm vorgibt, kann man auch
ruhig noch einen Bauern dazugeben. } dxc4 4. Nc3 c6 5. Ne5 b5 6. g3 b4 7.
Na4 Qa5 {Mephisto Milano Pro macht eigentlich alles soweit gut und lässt eine
schnelle Entwicklung von Weiß nicht zu.} 8. b3 cxb3 9. axb3 Be6 10. Nc5 Bd5 11.
f3 e6 {Ein normaler Entwicklungszug, aber man muss darauf achten, dass Bd5
nicht von eigenen und fremden Bauern in die Zange genommen wird.} 12. Na4 Bd6
13. Bf4 Qd8 14. Qc2 (14. e4 {noch etwas früh} Nxe4 15. fxe4 Bxe4 16. Rg1 O-O)
14... Nh5 15. Bc1 (15. e4 {auch hier funktioniert es noch nicht, wegen} Nxf4
16. gxf4 Qh4+ $1 17. Ke2 Qxf4 18. exd5 exd5) 15... Qf6 16. Kf2 Bxe5 (16... Nd7
$1 17. Nxd7 Kxd7 18. e4 Qxd4+ 19. Be3 Qf6 20. exd5 cxd5) 17. dxe5 Qxe5 18. e4
Bxb3 {Jetzt musste Mephisto Milano Pro seinen Läufer abgeben, aber hat als
Gegenwert drei Bauern. Trotzdem hat Fritz 13 ein bissel Kompensation mit dem
Läuferpaar und Angriffspunkte am Damenflügel. Aber eigentlich hat Schwarz
alles noch in der Hand.} 19. Qxb3 Qa5 20. e5 {Fritz 13 scheut sich nicht, in
einen weiteren Abtausch einzugehen.} Qxe5 21. Qxb4 Qc7 {Schwarz spielt
ordentliche Züge, aber nicht immer die stärksten. Besser war wohl 21. ... Nd7
um endlich den Damenflügel flott zu bekommen.} 22. Qc5 Nf6 23. Bf4 Qb7 24. Qc2
O-O 25. Nc5 Qe7 26. Bd3 Rd8 27. Rb1 {Die weißen Figuren stehen nicht
dominierend, aber sie halten erstmal den Gegner vom Hals. Aber Schwarz muss in
der Position nicht viel fürchten.} h6 28. Kg1 Rd5 29. Ne4 e5 30. Be3 Rd7 $6 {
Deckt zwar a7 mit ab, aber wohin mit Nb8?} 31. Kg2 Nxe4 {Auch kein wirklicher
Fehler, aber es wartet das Läuferpaar wieder ein stäckchen auf.} (31... Nd5
$142 32. Bd2 a5 33. Nc5 Rda7 {und Schwarz kann wieder drücken.}) 32. Bxe4 Rc7
$6 {Den c-Bauern kann man zu leicht blockieren. Besser war, den a-Bauern zu
aktivieren.} 33. Bc5 $1 {Ein starker Pfeiler.} Qf6 34. Rd1 Rd7 $1 35. Ra1 a6
36. Bf2 Rc7 37. Bb6 Rb7 38. Rb1 Rd7 39. Ba5 g6 40. h4 Qe6 $2 {Zuerst muss der
Königsflügel mit 40. ... h5 verriegelt werden.} 41. h5 $1 {Jetzt hat Fritz 13
das erste Mal die Möglichkeit, eine echte Schwäche in der schwarzen Stellung
zu reißen.} gxh5 42. Rh1 Rd4 43. Bc3 Rc4 44. Rxh5 Rc5 $2 {Nach über 40 Zügen
war es spätestens hier an der Zeit, Turm und Springer in der Damenecke zu
entwickeln.} (44... Nd7 45. Bf5 Qd6 46. Bxd7 Qxd7 47. Rxh6 f5 $15) 45. Qd2 Kg7
46. Bb4 Rd5 {Die Hergabe des Turmes ist erzwungen.} (46... Rc4 47. Bf5 $1 Rd4
48. Qe3 Qf6 49. Be7 $18) (46... Nd7 $142 47. Bf5 Qf6 48. Qxd7 Rd5 49. Be7 Rxd7
50. Bxf6+ Kxf6 51. Bxd7 {und Weiß sollte das bei einem weiteren Bauerngewinn
durchbringen.}) 47. Bxd5 cxd5 48. Rxh6 {Ein Versehen?} Qxh6 49. Bf8+ {
Natürlich nicht!} Kxf8 50. Qxh6+ {Es ist ein interessantes Endspiel, was von
den Programmen sehr unterschiedlich beurteilt wird. Während Fritz 13 die
Situation mit einer +3,5 abschätzt, sah ich bei der INFO-Eingabe bei Mephisto
Milano Pro eine nahezu +/- 0. Wie kommt das? Wenn man nur das Material sieht,
dann sind da zwei Mehrbauern für Schwarz, die die Konstellation S+T gegen D
fast ausgleichen. Aber nach wie vor sind die unterentwickelten Figuren ein
echtes Ärgernis für Schwarz. Fritz 13 hat da einfach das bessere
Schachverständnis.} Ke7 51. Qh8 {und die schwarzen Figuren müssen weiter in
der Ecke ausharren.} Kd7 (51... Kd6 $2 52. Qc8 {droht Turmgewinn mit Qb7.} Ra7
53. Qxb8+ Rc7 54. Qd8+ Rd7 55. Qf6+ Kc5 56. Qxe5) 52. Qxe5 Kc6 53. Qe8+ Kc5 54.
g4 a5 55. Qxf7 {Ohne großen Aufwand hat die Dame mal zwei Bauern weggekegelt
und hat jetzt selbst zwei wunderbare Freibauern.} Nc6 56. g5 Ra7 {Der erste
Zug für den Turm a8! Wenn man bedenkt, dass Fritz 13 diesen Turm vorgegeben
hat und Mephisto Milano Pro seinen über die gesamte praktisch nicht genutzt
hat (außer um Bauer und Springer in der Ecke zu schätzen), dann muss man
sich über den Ausgang dieser Partie nicht ganz wundern.} 57. g6 {Bei diesen
Freibauern kann man auch mal die Dame als Opfer anbieten.} Ne7 58. g7 Kb6 59.
Qe6+ Kc5 60. f4 Rb7 61. f5 a4 62. f6 Rb2+ {Es folgen noch ein paar
Racheschachs.} 63. Kg3 Rb3+ 64. Kg4 Rb4+ 65. Kg5 Rb3 66. fxe7 Rg3+ 67. Kf4 Rxg7
68. Qxd5+ {Etwas kurios. Aber Fritz 13 besitzt mit seinen Endspieldatenbanken
die Info, dass das Endspiel KD-KTB für ihn gewonnen ist. Ohne diese Datenbank
hätte er vermutlich e8D gespielt und wesentlich schneller gewonnen.} (68. e8=Q
Rb7 69. Q6c6+ Kb4 70. Qe1+ Kb3 71. Qcc3+ Ka2 72. Qea1#) 68... Kxd5 69. e8=Q Rc7
70. Qd8+ Kc6 71. Ke5 Ra7 72. Qc8+ Kb6 73. Kd6 Rh7 74. Qc6+ Ka7 75. Qxa4+ Kb8
76. Qe8+ Ka7 77. Qe4 Rh3 78. Qc2 Rh5 79. Kc7 Rh6 80. Qa4+ Ra6 81. Qb5 Rc6+ 82.
Kxc6 Ka8 83. Qb7# 1-0


Hier zeigte sich die durchgängige Schwäche im Positionsspiel am Damenflügel vom Mephisto Milano Pro. Ich denke aber, dass Fritz 13 mit einem Turm weniger nicht zwangsweise immer gegen den Milano Pro gewinnt. Bei etwas anderen Eröffnungszügen kann so eine Partie auch ganz anders verlaufen.

Kurz zu den Ergebnissen weiterer Brettcomputer.
Colossus Chess 4.1 (Atari 130 XE) - Mepisto champion 0:1
Mephisto II - The Chessmaster 2000 (Atari 130 XE) 0:1

Damit steht Chessmaster 2000 bei erstaunlichen 2 aus 2. Man muss aber auch erwähnen, dass seine bisherige Gegnerschaft aufgrund von Losglück durchaus schlagbar waren (in der 1.Runde Colossus Chess 3.0).

Sein PC-Nachfolger, CM 3000, schlägt sich ebenfalls erfolgreich gegen stärkere Gegnerschaft. Auch er steht jetzt bei 2 aus 2.

CM 3000 (486 DX-100) - K-Chess 2.0 (486 DX-100)



K-Chess 2.0 spielte zuletzt Ta8-e8 und leitet damit seine endgültige Niederlage ein. Wie kann Weiß forciert gewinnen? Die Auflösung gibt es wieder im nächsten Teil.
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Folgende 2 Benutzer sagen Danke zu SörenH für den nützlichen Beitrag:
Theo (01.03.2014), Thomas J (01.03.2014)
  #6  
Alt 02.03.2014, 04:30
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Boris Boris ist offline
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Habe das Herstellerjahr von Excalibur Touch Chess gesehen auf Amazon Rezension Dez. 2001
ebenso auf Michael's Uk Seite Timeline

Saitek Aria müsste 1998 herausgekommen sein.
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  #7  
Alt 15.03.2014, 21:12
SörenH SörenH ist offline
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Auf zum zweiten Teil der zweiten Runde. Offengeblieben war noch der Ausgang der Partie CM 3000 - K-Chess 2.0. Nach 23. ... Te8 spielte CM 24. Sg5+ was zu der forcierten Abfolge 24. ... Kg8 25.Txe8 Sxe8 26.Lf5! führte. Es droht jetzt gleichzeitig Lxg4 mit Springergewinn oder Matt mit Le6.

Die Nintendo-Version von Fritz ist für mich immer noch eine kleine Wundertüte. In der Partie
Fritz (Nintendo 3DS) - Mephisto Super Mondial
zeigte sich seine taktische Stärke, aber präsentierte danach auch eine merkwürdige Partieführung.

[Event "II.Turnier (30 min)"]
[Date "2014.01.27"]
[Round "2"]
[White "Fritz (Nintendo 3DS)"]
[Black "Mephisto Super Mondial"]
[Result "1-0"]
[ECO "D46"]
[SetUp "1"]
[FEN "r1br2k1/ppq2ppp/4p3/2P5/3BQb2/5N2/PP3PPP/R2R2K1 w - - 0 17"]
[PlyCount "47"]

17. Qxf4 $3 {Hier dachte ich an einen echten Fehlgriff von Fritz-Nintendo. Ich
braucht einige Züge, um die eigentliche Pointe zu verstehen.} Qxf4 18. Be5 {
Aber Schwarz schlägt doch mit Schach...} Rxd1+ 19. Rxd1 {...ja, aber Weiß
droht mit Matt und hat Zeit, die Dame zurückzunehmen.} Qf6 {Auch das ist eine
kleine Pointe von Mephisto Super Mondial. Er deckt das Matt auf d8 ab und
bekommt wenigstens noch eine Leichtfigur zurück.} 20. Bxf6 gxf6 {Materiell
ist die Situation wieder ausgeglichen. Aber die Stellung ist für Weiß besser.
} 21. a3 $2 {Das muss man als Fehler bezeichnen, weil es eine gute Gelegenheit
ausläßt.} (21. Rd8+ $1 {Der schwarze Damenflügel ist wie paralysiert.} Kg7
22. Nd2 $1 {Droht über c4 und d6 den Läufer zu erobern.} b5 {Ein
Befreiungsschlag.} 23. c6 {Verhindert aber Bb7. Und der Läufer ist verloren.})
21... Kg7 $2 {Aber Mephisto Super Mondial nutzt diese Gelegenheit nicht.} (
21... Kf8 22. Rd8+ Ke7 23. Rh8 {Okay, den h-Bauern muss man hergeben, aber
beiweiten kein Fiasko wie bei der anderen Variante.}) 22. Kf1 $2 {Und wieder
will Fritz-Nintendo die Schwäche nicht ausnutzen. Das entwertet leider die
Superkombination von Zug 17.} e5 {Jetzt kann sich endlich Schwarz befreien.}
23. Ke2 e4 $2 {Wenn er schon am marschieren ist, dann...dachte sich wohl
Schwarz. Aber er stellt den Bauern auf ein weißes Feld und wird noch Ärger
bekommen, um diesen abzusichern.} 24. Nd4 Bg4+ {Erzwingt den Bauernabtausch.}
25. f3 exf3+ 26. Nxf3 {Aber die Bauernstellung ist für Mephisto Super Mondial
deutlich schlechter.} Re8+ 27. Kf2 Kh6 28. Rd4 Be6 29. Ra4 Ra8 30. Ke3 Kg6 31.
h4 {Dieser Bauernvorstoß war nicht notwendig. Wichtiger ist am Damenflügel
die Bauernmehrheit umzusetzen.} Bd7 32. Rd4 Re8+ 33. Re4 Rd8 {Mephisto Super
Mondial geht dem Turmabtausch richtigerweise aus dem Wege.} 34. Re7 Kg7 35. Nd4
Kf8 36. Re4 f5 37. Re5 f6 38. Rd5 $1 {Nutzt die schlechte schwarze
Figurenstellung aus.} Ke7 39. Nxf5+ Bxf5 40. Rxf5 {Mephisto Super Mondial ist
in ein Turmendspiel übergeleitet. Das kann eine gute Methode sein, um bei
einem Minusbauern Gegenwehr zu geben. Aber Weiß steht deutlich aktiver und
ist auf einem guten Weg. Weiß gewann die Partie im 67.Zug.} 1-0


Schwarz spielte vor der Ausgangsstellung Tf8-d8. Nintendo-Fritz nutzte die Grundlinenschwäche von Mephisto Super Mondial sehr geschickt aus. Was für mich zuerst wie ein Rechenfehler mit dem Verlust der Dame aussah, war eine forcierte Zugfolge, die zum Stellungsvorteil führte. Umso erstaunlicher, dass er nicht mit 21.Td8+ weiterspielte, um die Früchte der Kombination zu ernten. So dauerte der endgültige Sieg wesentlich länger.

In der Partie Cyrus - Mephisto MM II hatte der Brettcomputer schon im Turmendspiel zwei Bauern mehr. Er ließ es aber leider zu, dass er im Abtausch Randdoppelbauern bekam, die im Bauernendspiel nur noch zum Remis reichten.

Weitere Partieausgänge mit Brettcomputerbeteiligung:

RFT Chess-Master - ED Chess 0:1
Kasparov Aria - Millennium Touch Chess 0:1
Cyberchess - Novag Solo 1:0
Nero 4 - Novag Piccolo 1:0

Kurios war in der letzten Partie, wie das Programm Nero 4 seinen Materialvorteil umsetzte. Es ist eines der Beispiele, wie selbst Schachprogramme auf Rechnern mit 100 MHz und 30 Sekunden Bedenkzeit pro Zug eher durch Zufälle getrieben bis zum Matt kommen.

[Event "II.Turnier (30 min)"]
[Site "?"]
[Date "2014.02.16"]
[Round "2"]
[White "Nero 4"]
[Black "Novag Piccolo"]
[Result "1-0"]
[ECO "C40"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/8/1p6/1P6/7b/2P1B2P/1P1R2P1/1k5K w - - 0 42"]
[PlyCount "67"]
[EventDate "2014.??.??"]

42. Bxb6 Kc1 43. Be3 Bg3 44. Re2+ Kd1 45. Rd2+ Ke1 46. b3 {Weiß tut sich
schon schwer, seine klar gewonnene Partie konsequent zu Ende zu spielen. Man
könnte auch sagen, er hat keine besondere Eile, seine Freibauern umzuwandeln.}
Kf1 47. b6 Be1 48. b7 Bg3 49. Bf2 Bf4 50. Rc2 Bb8 51. g4 Bf4 52. Ba7 Bg3 53.
Rc1+ Ke2 54. Kg2 Bf4 55. Rb1 Be5 56. h4 {Wir haben ja Zeit. } Bf4 57. b4 {
Oh nein.} Be5 58. b5 {Ob Schachprogramme auch einen Sinn für Humor haben?} Bf4
59. b6 Be5 60. Kg1 Bg3 61. Rb5 {Wie viele Nero 4 braucht man eigentlich, um
einen Bauern umzuwandeln?} Ke1 62. c4 Bf4 63. b8=Q {Wow, was hat ihn
eigentlich JETZT dazu bewogen, die letzte schwarze Figur abzukassieren? Egal,
ich darf bald nach Hause gehen. } Bxb8 64. Bxb8 Ke2 65. Bg3 Kf3 66. Rb3+
Kxg4 67. Kg2 Kf5 68. Kf3 {Oh, Nero 4 scheint den Auftrag zu haben, die Könige
in Opposition zu halten.} Kf6 69. Kg4 Kg6 70. Rf3 Kh6 71. b7 Kg6 72. Be5 Kh6
73. b8=Q {Das hätte Nero 4 schon 20 Züge eher haben können, aber egal.} Kh7
74. Qc7+ Kg8 75. Qg7# 1-0


Weiß kann sich im nächsten Zug den letzten Bauern abholen. Der weitere Weg ist eigentlich nicht der Rede wert, im Prinzip führt man die Bauern nach vorne und Schwarz kann nur kurzfristig seinen Läufer aufopfern, ehe der zweite Bauer zur Dame wird. Aber das dauerte in der realen Partie zig Züge.

In einer weiteren Partie der ebenfalls "schwächeren" Konkurrenz kam es zu wesentlich weniger unnützen Zügen und war auch sonst im gesamten Verlauf recht gehaltvoll und spannend. Die Partie hat eine komplette Vorführung verdient.

Excalibur Touch Chess - Mychess 2.0 (Atari 800XL/130XE)

Mychess 2.0 kommt gut in die Partie und hätte schon vor dem 20.Zug einen deutlich Vorsprung haben können. Nach Abtausch der Damen war das Gleichgewicht fast wieder hergestellt. Mychess 2.0 blieb aktiver und konnte Excalibur einen Doppelbauern zufügen.

[Event "II.Turnier (30 min)"]
[Date "2014.02.16"]
[Round "2"]
[White "Excalibur Touch Chess"]
[Black "Mychess 2.0"]
[Result "0-1"]
[ECO "E11"]
[PlyCount "134"]

1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. Nf3 Bb4+ 4. Bd2 Qe7 5. g3 O-O 6. Nc3 d5 7. e3 c5 8. Bd3
Nbd7 9. O-O cxd4 10. Nxd4 $2 (10. exd4 dxc4 11. Bxc4 $14) 10... Ne5 11. Qe2
Nxd3 12. Qxd3 e5 $1 {Ein starkes Zentrum für Mychess 2.0.} 13. Nde2 dxc4 14.
Qxc4 Be6 15. Qb5 Rad8 {Die weiße Dame steht ziemlich abseits von den eigenen
Figuren, bewirkt aber in der gegnerischen Hälfte wenig.} 16. Rfd1 Ng4 17. Nd5
$2 {Führt für Excalibur Touch Chess zu Materialverlust. Hier war die
Gelegenheit mit 17.a3 den Druck auf die eigene Stellung etwas aufzulösen.}
Rxd5 18. Qxb4 Qxb4 $2 {Verpaßt eine gute Chance, die Partie jetzt schon für
sich zu entscheiden.} (18... Qf6 19. f4 Rfd8 20. Rac1 Nxe3 21. Bxe3 Rxd1+ 22.
Rxd1 Rxd1+) ({Auch} 18... Qd7 {würde zum Erfolg führen.} 19. e4 Rd3 $1 20.
Rac1 Rd8 21. Rc2 Nf6 {und jetzt bricht die weiße Stellung zusammen, z.B. mit}
22. Kf1 a5 23. Qxa5 Nxe4 24. Ke1 Bg4 $19) 19. Bxb4 Rfd8 {Excalibur Touch Chess
ist mit einem blauen Auge davongekommen, aber sein Gegner hat die offene
d-Linie eingenommen und ist weiter am Drücker.} 20. Rdc1 Rb5 21. a3 Rbd5 22.
e4 R5d7 23. f3 $2 {überlässt Schwarz das wichtige Feld e3.} Ne3 24. Rc5 Rd1+
$6 (24... f6 {festigt die eigene Stellung.}) 25. Rxd1 Rxd1+ 26. Kf2 {Der
schwarze Turm ist zwar in die Stellung eingedrungen, aber ohne besondere
Wirkung und muss sich jetzt um Se3 kümmern.} Nc4 27. b3 Nb2 28. Rc3 Nd3+ 29.
Ke3 Nxb4 30. axb4 Rb1 {Mychess 2.0 hat eine Schwachstelle in der weißen
Stellung gefunden, aber die kann sein Gegenspieler gut abdecken.} 31. Nc1 Rb2
32. h3 {Es ist okay, den h-Bauern herzugeben, weil Weiß selbst auf die 7.
oder ggf. 8.Reihe eindringen kann.} Bxh3 33. g4 {Droht jetzt Matt auf c8.} h5
34. Nd3 Rh2 35. gxh5 f6 $1 36. Rc7 a6 37. Rxb7 Bg2 38. h6 Rxh6 39. Rb8+ Kf7 40.
Rb7+ Kg8 41. Rb8+ Kh7 {Mychess geht nicht auf die Zugwiederholung ein, sondern
möchte noch etwas anderes probieren.} 42. Kf2 Bh1 (42... Bh3 $6 43. Ra8 {
Jetzt ist Rh3 oder Rh2+ nicht mehr möglich.} Be6 44. Nc5 Bf7 45. Rxa6 $16) 43.
Ra8 Rh3 44. Ne1 Rh2+ 45. Ke3 Rb2 46. Rxa6 Rxb3+ 47. Kf2 Rxb4 {Mychess 2.0 hat
in diesem Endspiel einen Bauern mehr, aber es wird ganz schwer, diesen Vorteil
umzusetzen.} 48. Nd3 Rd4 49. Ne1 Rd1 50. Ke2 Rd7 51. Kf2 Kg6 52. Ra8 Rd2+ 53.
Ke3 Rd1 54. Ke2 Rxe1+ $5 {Wow!!! Dieses 8 Bit-Programm aus den frühen 80ern
geht wirklich einen Abtausch Turm gegen Springer und Bauer ein. Aber wie gut
ist dieser Zug wirklich? Es entsteht zwar ein gedeckter Freibauer, aber
einfacher wird es nicht, diesen mit dem Läufer gegen den Turm in Bewegung zu
bekommen.} 55. Kxe1 Bxf3 56. Ra4 Kg5 57. Kd2 Kf4 {Eine kritische Stellung, in
der es nur einen richtigen Zug zum Ausgleich gibt.} 58. Kd3 $2 {So plausibel
das decken von e4 aussieht, aber dieser Zug verliert die Partie!} (58. Ra7 $1
Bxe4 59. Rxg7 {Das ist laut Endspieldatenbank eine theoretische Remisstellung.
Die Frage wäre aber auch, ob Excalibur die passenden Antworten gefunden
hätte.}) 58... g5 {Mit dem Seitenschutz von König und Läufer kommt der
Bauer problemlos bis nach g2.} 59. Rb4 g4 60. Ra4 g3 61. Kc3 {Das drückt
schon die Hoffnungslosigkeit der weißen Stellung aus. Aber es gab schon keine
vernünftige Alternative mehr.} (61. Ra1 g2 62. Rg1 Bxe4+ 63. Ke2 Kg3 64. Ke3
Bf3 {In dieser Zugzwangstellung muss Weiß seine Figuren wegziehen, so dass
Schwarz mit seinem König gewinnbringend auf die zweite Reihe kommt.}) 61... g2
62. Ra1 Ke3 63. Kb3 Kf2 64. Kc3 g1=Q 65. Rxg1 Kxg1 66. Kd2 Bxe4 67. Ke3 f5 0-1


Bemerkenswert war in dieser Partie die Zugentscheidung im 54. Zug.



Mychess mit den schwarzen Steinen hat in diesem Endspiel einen Bauern mehr. In dieser Konstellation ist es selbst für geübte Spieler schwer, diesen Vorteil gewinnbringend umzusetzen. Das Programm entschied sich in der Situation zu einem radikalen Schritt. 54. ... Txe1+. Mychess 2.0 opfert die Qualität, um einen Freibauern zu bekommen. Doch rein objektiv, wie bewertet man so einen Zug? Mit !, !? oder doch ?!. Denn eigentlich hätte Weiß in ein Remis abwickeln können/müssen. Bemerkenswert ist aber alle Mal, dass ein Programm aus den 80er Jahren Material im Endspiel opfert, um seine Bauern in Bewegung zu bekommen. Man könnte sich so einen Zug bei anderen Schachprogrammen und Brettcomputern aus dieser Zeit nur sehr schwer vorstellen. Hier zeigt sich wohl die Handschrift von David Kittinger, dessen Programme auch bei Novag-Computern gerne nachgesagt wurde, dass sie menschlichen Spielern ähneln. Wir dürfen gespannt sein, wen Mychess 2.0 auf die Art noch überrumpeln kann.

Geändert von SörenH (15.03.2014 um 21:32 Uhr)
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  #8  
Alt 15.03.2014, 21:29
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Nachgereichte Anmerkung: Vielleicht muss man die Entscheidung in der letzten Partie, die Qualität zu opfern, ein stückweit relativieren. Weiß drohte durchaus mit Ta8-h8 den Läufer im Eck gefangen zu nehmen. Zwar sind dann noch einige Zwischenschachs möglich, aber es hätte Schwarz schon in Bedrängnis bringen können. Trotzdem hat Mychess 2.0 nach diesem Zug sehr gut weitergespielt.
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  #9  
Alt 05.04.2014, 18:58
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Hallo, es gilt noch die komplette 2.Runde abzuschließen.

Was macht man eigentlich, wenn ein Programm einen legalen Zug nicht annehmen möchte? Passiert ist das nicht einem älteren Schachcomputer, sondern dem PC-Programm Schach-12.

Schach-12 (486 DX-100) - Millennium Sprechende Schachschule



Weiß wollte 10. ... Dd8-d6 nicht akzeptieren, was nur durch den Stellungseditor behebbar war. Übrigens übersah die Sprechende Schachschule den gewinnbringenden Zug Lb4+, was Weiß zwingt, die Dame herzugeben, um nicht Matt gesetzt zu werden. Aber Schach-12 war auch später so von der Rolle, dass er sich gegen die Sprechende Schachschule vernichtend schlagen ließ.

Ein weiteres Ergebnis mit Schachcomputer-Beteiligung:

Turbo-Chess (486 DX-100) - Mephisto Mythos 0:1

In der letzten Partie mit Schachcomputer-Beteiligung traten

Mephisto Advanced Travel - Waxman Dos

an. Es zeigte sich einmal mehr, wie wichtig die richtige Beurteilung von Bauernendspielen ist. Zunächst die komplette Partie mit Kommentierung, danach ein Blick auf die kritischen Stellungen.


[Event "II.Turnier (30 min)"]
[Date "2014.02.09"]
[Round "2"]
[White "Mephisto Advanced Travel"]
[Black "Waxman Dos"]
[Result "0-1"]
[ECO "A29"]
[PlyCount "122"]

1. c4 e5 2. Nc3 Nf6 3. Nf3 Nc6 4. g3 Bb4 5. Bg2 d6 6. Nd5 Bc5 7. Nxf6+ Qxf6 8.
d3 Bg4 9. O-O Bxf3 10. Bxf3 O-O 11. Bd2 Rfe8 12. Bc3 Rab8 13. Bg2 Nd4 14. b4
Bb6 15. e3 Nf5 16. Bb2 (16. a4 c6 (16... a6 17. b5) 17. a5 Bd8 18. a6 $1) 16...
c6 17. a4 a6 18. a5 Ba7 19. Be4 Qe6 20. Qh5 Nh6 21. Rfc1 f5 22. Bg2 Ng4 23. d4
$2 {Damit wird sehr gefährlich die e-Linie geöffnet.} exd4 24. Bxd4 (24. exd4
$2 g6 25. Qg5 Qe2 $1 {Nutzt die Schwächen auf b2 und f2.} 26. Rab1 Qxf2+ 27.
Kh1 Re2) 24... Bxd4 25. exd4 d5 26. cxd5 cxd5 27. Qg5 Rbd8 28. Rc5 Rd7 29. Rac1
h6 30. Qf4 g5 31. Qd2 Nf6 32. Rc7 Ne4 33. Qa2 Rxc7 $2 {Das lässt jetzt Weiß
einen Turm dauerhaft auf fremden Terrain.} 34. Rxc7 Nc3 $2 {Ist dieser Springer
jetzt vergiftet oder doch nicht?} 35. Qb3 $4 {Mephisto Advanced Travel nimmt
den Springer lieber nicht, aber genau das war ein Fehler. Mehr noch, Waxman
Dos kann jetzt forciert Matt setzen, sieht aber diese Möglichkeit nicht.} (35.
Rxc3 Qe1+ 36. Bf1 Qxc3 {Waxman hat eine Qualität, aber er steht schlechter!}
37. Qxd5+ Kh8 38. Qxb7 {Weiß hat schon mal zwei Bauern gemopst.} Re1 (38...
Qxd4 39. Qc6) 39. Qxa6 {Weiß hat mit seinen Freibauern mehr als Ausgleich
für die Qualität.}) 35... Ne2+ $2 (35... Qe1+ 36. Bf1 Re2 $1 {Das ist die
Pointe.} 37. Rc8+ Kg7 38. Rc7+ Kg6 {und der Einbruch auf f7 ist nicht zu
verhindern.}) 36. Kh1 (36. Kf1 $2 Nxg3+ 37. Kg1 (37. fxg3 Qe1#) 37... Qe1+ 38.
Bf1 Qxf1#) 36... Nf4 (36... Nxg3+ {geht jetzt nicht, wegen} 37. hxg3 Qe1+ 38.
Kh2) 37. h3 {Schafft das Luftloch h2.} (37. gxf4 $4 Qe1+ 38. Bf1 Qxf1#) 37...
Nxg2 {Die beste Fortsetzung für Waxman Dos, auch wenn Weiß seine
Positionsvorteile behält.} 38. Kxg2 Qe4+ 39. Qf3 {Nur so kann Mephisto
Advanced Travel den Vorteil halten.} g4 $2 {Das macht es Weiß noch einfacher.}
40. hxg4 fxg4 41. Qxe4 Rxe4 42. f4 $2 {Warum lässt sich Mephisto Advanced
Travel dazu verleiten. Der einzige Grund könnte gewesen sein, dass er einen
Freibauern auf der f-Linie bekommt. Aber das überlässt Schwarz ein wichtiges
Tempo.} (42. Rxb7 Rxd4 43. b5 $1 {Das ist ein wichtiges Manöver, um einen
Vorteil gegenüber den Freibauern d5 zu bekommen.} axb5 (43... Ra4 44. bxa6
Rxa5 45. a7 d4 46. Rb8+) 44. a6 Ra4 45. a7 d4 46. Rb8+ Kf7 47. a8=Q Rxa8 48.
Rxa8 b4 49. Rb8 $18) 42... Rxd4 43. Rxb7 Rd2+ 44. Kf1 Rd3 {Jetzt könnte Weiß
wieder das Manöver b4-b5 ansetzen.} (44... Ra2 {mit Gegenwehr}) 45. Kf2 Rf3+
46. Kg2 Rb3 $2 {stattdessen Ta3 war angesagt} 47. Rd7 $2 {Wenn man das
Manöver nicht erkennt, dann wird man es auch im 3.Anlauf nicht spielen.} Rxb4
48. Rxd5 {Hier sollte es eigentlich in ein Remis überleiten.} Rb2+ 49. Kf1 Ra2
50. Rd6 Rxa5 51. Rxh6 Ra1+ 52. Ke2 Ra2+ 53. Ke3 Ra3+ 54. Ke4 Kg7 (54... Rxg3
55. Rxa6 $11) 55. Rh4 {Hier klemmt sich der Turm freiwillig ein, aber stellt
noch kein Problem dar.} Rxg3 56. f5 a5 57. Kf4 Rg2 58. Rxg4+ $4 {Mephisto
Advanced Travel wickelt in ein Bauernendspiel ab, dass er nicht halten kann.
Sein Programm hat scheinbar Probleme, solche Stellungen richtig einzuordnen.}
(58. f6+ {war zum Ausgleich zum Beispiel möglich} Kxf6 59. Rh5 a4 60. Ra5 Ra2
61. Kxg4 Ke6 62. Kf4 Kd6 63. Ke4 Kc6 64. Kd4 Kb6 65. Rh5 a3 66. Kc3 Re2 67. Kb3
a2 68. Rh1 $11) 58... Rxg4+ 59. Ke3 {Weiß will schon gar nicht mehr den Turm
haben.} Kf6 60. Kd2 a4 61. Kc3 a3 0-1




In dieser Stellung spielte Schwarz zuletzt 35. ... Se4-c3, um die e-Linie zu öffnen und den Druck auf den König zu erhöhen. 36.Txc3 scheint wegen 36. ... De1+ nebst 37. ... Dxc3 nicht zu gehen. Aber genau das wäre zum Vorteil von Weiß, denn es würde folgen 38.Dxd5+ nebst 39.Dxb7 und Weiß hat ausreichend Kompensation für das Qualitätsopfer. Aber Mephisto Advanced Travel wollte lieber auf Sicherheit gehen und spielte 36.Db3. Damit hätte Schwarz wiederum mit 36. ... De1+ nebst 37. ... Te2 einen unabwendbaren Königsangriff gehabt. Aber das übersah diesmal Waxman.

Mephisto Advanced Travel hatte im Mittelspiel klaren Vorteil, wickelte in ein Turmendspiel ab und hätte dort weiterhin auf Sieg spielen können, wenn er nicht den positionellen Patzer 42.f4? begangen hätte.



Selbst danach war noch das Remis drin. Aber hier zeigte der Mephisto Reisecomputer einen weiteren ungewöhnlich Fehler, den man jedoch von schwächeren Programmen kennt.



Weiß leitet scheinbar in völliger Unkenntnis zur Quadratregel mit 58.Txg4+ in ein verlorenes Endspiel ein. Wenn die Zeit fehlt, ein Bauernendspiel bis zur Umwandlung durchzurechnen und keine heuristischen Regeln zur besseren Abschätzung kennt, wird das Programm häufig Opfer seiner katastrophalen Abwicklungen.

Okay, dann noch zur letzten Partienotation aus der 2.Runde.

Chess Genius 3 (486 DX-100) - Psion 2.13 (486 DX-100)

Eine Begegnung auf hohen Niveau mit einer interessanten Eröffnungsvariante aus der Schottischen Partie. Der Favorit setzte sich ungefährdet durch und nutzte die Schwächen des gegnerischen Königs, der nicht zur Rochade kam. Psions Versuche, etwas Gegenspiel aufzubauen, scheiterten.

[Event "II.Turnier (30 min)"]
[Date "2014.02.10"]
[Round "2"]
[White "Chess Genius 3"]
[Black "Psion 2.13"]
[Result "1-0"]
[ECO "C45"]
[PlyCount "79"]

1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. d4 exd4 4. Nxd4 Nf6 5. Nxc6 bxc6 6. e5 Qe7 7. Qe2 Nd5 8.
c4 Qb4+ {Eine spielbare Alternative in der Schottischen Eröffnung.} 9. Nd2 Nf4
10. Qe3 Ng6 11. Bd3 Bc5 12. Qe2 Nf4 13. Qe4 Nxd3+ 14. Qxd3 Rb8 $2 {Verstärkt
nicht den Druck auf die weiße Stellung und vernachlässigt die eigene
Entwicklung.} 15. O-O Ba6 16. b3 Bc8 {Psion 2.13 muss sich was anderes
überlegen, aber das schenkt Chess Genius 3 ein weiteres wichtiges Tempo.} 17.
Ne4 $1 a5 18. Nxc5 Qxc5 19. Qg3 g6 20. e6 $6 {Nicht ideal, aber alles was die
schwarze Königsstellung öffnet, kommt Weiß weitgehend entgegen.} (20. Bh6
Qe7 21. Qf4 Rg8 22. Bg5 Qe6 23. Rfd1) 20... fxe6 21. Qxc7 Ra8 22. Bf4 a4 23.
Be5 Rg8 24. h3 $6 {Chess Genius 3 gönnt sich eine kleine Künstlerpause.} g5 (
24... Kf7 $1 25. Bc3 Rf8 26. Rfd1 Kg8 {und Weiß muss sich überlegen, wie er
seinen Angriff weiterführt.}) 25. Bd6 Qf5 26. Rfe1 g4 {Baut Psion einen
erfolgreichen Gegenangriff auf?} 27. hxg4 (27. h4 $142) 27... Qxg4 28. g3 {Der
schwarze Angriff ist erstmal gestoppt, weil auch keine weitere Figur zur
Verstärkung kommt.} Qf5 29. Rad1 Rg4 30. Bb4 axb3 {Jetzt geht es schnell.} (
30... Kf7 31. Re5 Qf6 32. Ra5 Rxa5 33. Qxc8 Ra7 34. Qb8 $1 Ra6 35. Rxd7+ Kg6
36. Qg8+ Kf5 37. Qxh7+ Rg6 38. Rf7) 31. Re5 $1 Qc2 (31... Qf6 32. Ra5 Rxa5 33.
Qxc8+ Qd8 34. Qxd8+ Kxd8 35. Bxa5+) 32. Rxe6+ {Weg mit den Bauern, sie waren
der letzte Halt des schwarzen Königs.} Kf7 (32... dxe6 33. Rd8#) 33. Re7+ Kg6
34. Rd6+ Kh5 35. Re5+ Rg5 36. Rxg5+ Kxg5 37. Qd8+ Kf5 38. Qf6+ Kg4 39. Qf4+ Kh5
40. Rh6# 1-0


Gibt es noch zwei Dinge für die zweite Runde nachzureichen. Den Preis für die schönste Partie in dieser Runde wird von mir an Fritz 13 (Turmvorgabe) - Mephisto Milano Pro verliehen.

Und zu guter Letzt ein Blick auf den Tabellenstand nach 2 mal 28 Partien.

HTML-Code:
Place Name                        Club                 Score Buch. M-Buch. Wins
  1   CM 3000,                    DX 486-100 (DOS)     2       2.0     2.0    2
      Fritz 2,                    DX 486-100 (DOS)     2       2.0     2.0    2
      Fritz,                      DX 486-100 (DOS)     2       2.0     2.0    2
      Siberian 2.01,              DX 486-100 (DOS)     2       2.0     2.0    2
      The Chessmaster 2000,       Atari 800XL/130XE    2       2.0     2.0    2
      Chess Genius 3,             DX 486-100 (DOS)     2       2.0     2.0    2
      Mephisto Champion,          Steckcomputer        2       2.0     2.0    2
  8   Waxman Dos,                 DX 486-100 (DOS)     2       1.5     1.5    2
  9   Fritz 3,                    DX 486-100 (DOS)     2       1.0     1.0    2
      Necromancer 3.80,           DX 486-100 (DOS)     2       1.0     1.0    2
      Fritz 13 (a-Turmvorgabe),   AMD C-60 APU         2       1.0     1.0    2
      Fritz,                      Nintendo 3DS         2       1.0     1.0    2
 13   Cyrus,                      DX 486-100 (DOS)     1.5     2.5     2.5    1
 14   Mephisto MM II,             Brettcomputer        1.5     1.5     1.5    1
 15   ED Chess,                   DX 486-100 (DOS)     1.5     1.0     1.0    1
      Rival 1.5,                  DX 486-100 (DOS)     1.5     1.0     1.0    1
 17   Mephisto Super Mondial,     Brettcomputer        1       3.0     3.0    1
      Nova Chess 1.11,            DX 486-100 (DOS)     1       3.0     3.0    1
      Sargon V,                   DX 486-100 (DOS)     1       3.0     3.0    1
      Mephisto Milano Pro,        Brettcomputer        1       3.0     3.0    1
 21   Mephisto Advanced Travel,   Steckcomputer        1       2.5     2.5    1
 22   Mephisto II,                Tastencomputer       1       2.0     2.0    1
      Colossus Chess 3.0,         Atari 800XL/130XE    1       2.0     2.0    1
      Psion 2.13,                 DX 486-100 (DOS)     1       2.0     2.0    1
      Mephisto Mythos,            Brettcomputer        1       2.0     2.0    1
      Rexchess 2.30,              DX 486-100 (DOS)     1       2.0     2.0    1
      Colossus Chess 4.1,         Atari 800XL/130XE    1       2.0     2.0    1
      Chenard,                    DX 486-100 (DOS)     1       2.0     2.0    1
      Mychess 2.0,                Atari 800XL/130XE    1       2.0     2.0    1
      Portfolio Chess,            Atari Portfolio      1       2.0     2.0    1
      K-Chess 2.0,                DX 486-100 (DOS)     1       2.0     2.0    1
      YChess 1.10,                DX 486-100 (DOS)     1       2.0     2.0    1
      Nero 4,                     DX 486-100 (DOS)     1       2.0     2.0    1
      Colossus Chess 4.0,         Atari 800XL/130XE    1       2.0     2.0    1
      MiniMAX 1.0,                DX 486-100 (DOS)     1       2.0     2.0    1
 36   Millennium Sprechende Sch,  Brettcomputer        1       1.5     1.5    1
 37   Millennium Touch Chess,     Handcomputer         1       1.0     1.0    1
      Cyberchess,                 DX 486-100 (DOS)     1       1.0     1.0    1
      Colossus Chess X (DOS),     DX 486-100 (DOS)     1       1.0     1.0    1
      Battle Chess 4000,          DX 486-100 (DOS)     1       1.0     1.0    1
 41   RFT Chess-Master,           Brettcomputer        0.5     3.0     3.0    0
      Sargon II,                  Atari 800XL/130XE    0.5     3.0     3.0    0
 43   Sören Hader,                Schlotheimer SV 1887 0.5     2.5     2.5    0
 44   ED Chess 230,               DX 486-100 (DOS)     0.5     1.5     1.5    0
 45   Colossus Chess X (ST),      Atari ST 1040        0       3.0     3.0    0
      Novag Solo,                 Tastencomputer       0       3.0     3.0    0
      Kasparov Aria,              Steckcomputer        0       3.0     3.0    0
      Harri Hader,                Schlotheimer SV 1887 0       3.0     3.0    0
 49   Schach-12,                  DX 486-100 (DOS)     0       2.5     2.5    0
 50   Power Chess 6.0,            DX 486-100 (DOS)     0       2.0     2.0    0
      Atari Chess,                Atari 800XL/130XE    0       2.0     2.0    0
      Novag Piccolo,              Steckcomputer        0       2.0     2.0    0
      Excalibur Touch Chess,      Handcomputer         0       2.0     2.0    0
      Master Chess,               Atari 800XL/130XE    0       2.0     2.0    0
      Video Chess,                Atari 2600           0       2.0     2.0    0
      Turbo-Chess,                DX 486-100 (DOS)     0       2.0     2.0    0
Die 3.Runde ist übrigens auch schon abgeschlossen, aber es braucht wieder eine Menge Zeit, um die interessantesten Positionen und Partieverläufe zu extrahieren.
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  #10  
Alt 15.04.2014, 23:14
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Hallo, wie schon geschrieben, ist die 3.Runde abgeschlossen und es ging auch mit der Analyse der Partien vorwärts. Zuerst einmal, wie haben sich diesmal die beiden menschlichen Teilnehmer geschlagen? Nach dem etwas verhaltenen Start gab es je zwei durchaus machbare Aufgaben. Ich musste gegen den RFT Chess-Master antreten, worauf ich mich schon freute. Ich hatte durchaus Respekt vor dem Gerät, weil ich bei einigen "offenen Partien" gegen ihn schon ganz schlecht aussah. Es kam zu einem Klassiker, Bauernopfer auf b2, der Computer nimmt das gerne mit der Dame an, und muss dann im Rückzugsgefecht viele Schwächen zulassen und gab mächtig Material ab. Danach wollte er nicht lange leiden und ließ ein kurzzügiges Matt zu.

[Event "II.Turnier (30s/Zug)"]
[Date "2014.02.25"]
[Round "3"]
[White "Hader, S."]
[Black "RFT Chess-Master (Level 2)"]
[Result "1-0"]
[ECO "B01"]
[WhiteElo "1488"]
[PlyCount "37"]

1. e4 d5 2. exd5 Qxd5 3. Nc3 Qa5 4. Nf3 Nf6 5. Be2 {Ich entschied mich bewusst
für einen passiven, aber stabilen Eröffnungsaufbau. Abwarten und schauen,
was der Computergegner macht.} Nc6 6. O-O Bf5 7. d3 $6 {Ich blieb meinem
Konzept treu, auch wenn das nicht die beste Fortsetzung war.} (7. Bb5 Bd7 8. d4
O-O-O 9. Bd2 $14) 7... Qb4 {Oh, bietet sich da schon eine Gelegenheit, RFT
Chess-Master zu einem Fehler zu provozieren.} 8. Bd2 $5 Qxb2 $4 {RFT
Chess-Master tut mir den Gefallen, obwohl der vergiftete Bauer auf b2 ein
Klassiker ist.} (8... e5 9. Ne4 (9. Nd5 {bringt nicht viel, wegen} Qd6) 9...
Qe7 {und Schwarz hat da noch alles im Griff.}) 9. Rb1 Qa3 10. Rb3 {Ist okay,
aber geht auch schneller.} (10. Nb5 {So geht es natürlich auch (und
vermutlich noch schneller).} Qa4 11. Nxc7+ Kd8 12. Nxa8 Kc8 13. Qc1 e6 (13...
Kb8 14. Qb2 Bc8 15. Ne5 Kxa8 16. Bf3 $18) 14. Qb2 b5 15. Ne5 Nd4 16. Qc3+ {und
Schwarz hat keine Gegenwehr, z.B.} Kb7 ({oder} 16... Qc4 17. Qa5 (17. dxc4 $6
Nxe2+) 17... Qc5 18. Qa6+ Kb8 19. Bf3 Nxf3+ 20. gxf3 Kxa8 21. Rxb5 $18) 17.
Qc7+ Kxa8 (17... Ka6 18. Qc8#) 18. Qc8#) ({Allein schon} 10. Rxb7 {bringt
klaren Vorteil für Weiß.}) 10... Qa6 $2 {Mit 10. ... Qd6 wäre Schwarz noch
recht glimpflich davon gekommen. So aber kann sich die Dame nicht mehr
befreien.} 11. d4 b5 (11... Qa5 12. Rb5 Qa3 13. Rxf5) 12. Bxb5 Qb6 13. d5 Bd7
14. Bxc6 $1 {Doppelangriff auf Dame und Turm.} Bxc6 15. Rxb6 axb6 16. dxc6
O-O-O 17. Qe2 {Ein stiller, aber mächtiger Zug.} e6 {Es gab kein wirkliches
entrinnen aus dem Matt.} 18. Qa6+ Kb8 19. Qb7# 1-0


In der zweiten Partie musste mein Papa gegen das bisher unglücklich agierende Programm Schach-12 spielen. Der Partieerlauf war auch recht konfus, aber der menschliche Spieler konnte mit Läufer und Dame einen gefährlichen Angriff auf den König starten. Er verlor aber etwas den Faden, nachdem er die gewinnbringende Fortsetzung übersah. Beim weiteren Figurenabtausch hatte Schach-12 zwei Mehrbauern im Damenendspiel und drohte auch den dritten Bauern zu stehlen. Aber seht selbst...

[Event "II.Turnier (30s/Zug)"]
[Date "2014.03.01"]
[Round "3"]
[White "Hader, H."]
[Black "Schach-12"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "D05"]
[WhiteElo "1242"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/1p5p/p1p3p1/2P2pqk/8/5P2/6PP/3Q2K1 b - - 0 48"]
[PlyCount "32"]

48... Qe3+ 49. Kf1 Qxc5 50. f4+ Kh4 $4 {Supergefährlich mit dem König, auf
die Bauern zuzumarschieren.} 51. Qe1+ (51. Qd8+ $1 {nebst Matt auf g5.}) 51...
Kh5 52. Qd1+ Kh6 53. Qe2 Qc1+ 54. Kf2 Qxf4+ 55. Kg1 Qc1+ 56. Kf2 Qf4+ 57. Kg1
Qc1+ 58. Kf2 b5 59. g3 c5 60. Qe7 Qc2+ 61. Kg1 Qc1+ 62. Kf2 Qc2+ 63. Kg1 Qc1+ {
Schach-12 hat keinen Plan, wie er seine vielen Mehrbauern umsetzt.} 64. Kf2 {
Dreifache Stellungswiederholung, das Ende einer ungewöhnlichen Partie.}
1/2-1/2


Schachprogramme, die nicht die dreifache Stellungswiederholung abfragen, haben bestimmt schon reihenweise ihre Programmierer zur Verzweiflung gebracht, wenn sie bei einem großen Materialplus in eine Zug-Endlosschlafe gerieten. Für meinen Papa war das der erste halbe Punkt im Turnier, auch wenn mehr drin war.

In der dritten Partie konnte Fritz 13 mit Turmvorgabe seinen dritten vollen Punkt holen. Diesmal war das Opfer Mephisto Champion, der mit Weiß im 37.Zug Matt gesetzt wurde.

Auch am unteren Tabellenende zwischen zwei spielschwächeren Brettcomputern können fast studienartige, interessante Stellungen entstehen. So geschehen zwischen Novag Piccolo und Kasparov Aria. Der Novag-Computer hat die Qualität mehr und eigentlich die Partie gut im Griff. Doch Kasparov Aria nutzt eine Unachtsamkeit (45.Ka3?) sehr schön aus. Auch wenn der Rest der Partie nicht fehlerfrei war, hatte sich Kasparov Aria diesen halben Punkt redlich verdient.

[Event "II.Turnier (30s/Zug)"]
[Date "2014.02.27"]
[Round "3"]
[White "Novag Piccolo"]
[Black "Kasparov Aria"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "B01"]
[SetUp "1"]
[FEN "2k5/4n1r1/1p5p/p1pR3P/P1P1Rpp1/1P3P2/6P1/K7 w - - 0 42"]
[PlyCount "23"]
[EventDate "2014.??.??"]

42. Rd3 gxf3 43. gxf3 Rg1+ 44. Ka2 Rg2+ 45. Ka3 $2 {Eigentlich ist der weiße
König vor den Schachgeboten des Turmes geschützt, aber diese verwinkelte
Ecke bietet Schwarz die Möglichkeit, mit dem Springer ein Dauerschach
aufzubauen.} Nc6 $1 {Die weitere Reise, b4 und dann c2. Weiß steht so blöd
mit seinen Türmen, dass er nicht rechtzeitig eine Verdoppelung hinbekommt, um
die 2.Reihe zurückzuerobern. Im schlimmsten Fall passiert sogar ein Matt mit
Tg2-a2.} 46. Rd6 (46. Re8+ Kc7 {und schon ist kein weiteres Schach mehr
möglich} 47. Rh8 Nb4 48. Rh7+ (48. Rdd8 $4 Ra2#) 48... Kc8 49. Rh8+ Kc7 {Und
Weiß muss ins Dauerschach gehen, weil sonst Ta2 Matt passiert.}) 46... Nd4 $2
{Oh oh, es ist zwar immer noch Sc2+ möglich, aber jetzt hätte Weiß die
taktische Finte, sich da rauszuwinden.} 47. Rxf4 $2 {Aber Novag Piccolo nutzt
die Gelegenheit nicht.} (47. Rexd4 cxd4 48. Rxh6 {Weiß hat einen
gefährlichen Freibauern auf der h-Linie, aber damit noch keine Gewinngarantie.
}) (47. Re8+ Kc7 48. Rxh6 Nc2+ 49. Kb2 Ne3+ (49... Nd4+ 50. Kc3 Ne2+ 51. Kc2
Nd4+ 52. Kd3) 50. Kc1 $1 Rc2+ (50... Rg1+ 51. Kd2 Rg2+ 52. Kd3) 51. Kb1 $18)
47... Nc2+ {Schwarz kann jetzt doch sein Dauerschach aufbauen.} 48. Ka2 Nd4+
49. Ka3 Nc2+ 50. Ka2 Nd4+ 51. Kb1 Rg1+ 52. Ka2 (52. Kb2 {So kommt Weiß auch
nicht aus der Dauerschachorgie heraus, ohne selbst Verluste zu erleiden.} Rg2+
53. Kc1 Ne2+ 54. Kd1 Nxf4 55. Rxb6 {und Schwarz hat leichte Vorteile in diesem
Endspiel.}) 52... Rg2+ 53. Ka3 1/2-1/2


Noch eine Partie mit Brettcomputerbeteiligung:

Mephisto Milano Pro - Rexchess 2.30 (486 DX-100)

Beide standen mit 1 aus 2 im Mittelfeld und mussten schon Federn lassen. Milano Pro hatte in der 2.Runde trotz Turmvorgabe gegen Fritz 13 verloren. Rexchess 2.30 verlor in der 1.Runde gegen Mephisto Champion, obwohl er damals klaren Materialvorteil hatte.

Die Partie lief kurz nach Abschluss der Eröffnung im Sinne von Rexchess. Er konnte seinem Gegner unangenehme Doppelbauern verpassen und drang zudem mit seinem Turm auf der Grundreihe ein. Im anschließenden Damenendspiel behielt er deutlichen Stellungsvorteil und konnte nach und nach schwache Bauern erobern. Nachdem auch die Damen getauscht worden, war eigentlich alles klar. Die einzige Hoffnung vom Milano Pro bestand im a-Freibauern:



Weiß spielte zuletzt 44.Kd1-c1. Und Schwarz schaffte es tatsächlich den Zug in der Partie zu finden, der ihn auf die Verliererstraße brachte: 44. ... Kc4xc3????? Rexchess 2.30 scheint wie viele Schachprogramme aus den frühen 90er Jahren nichts von der Quadratregel zu wissen. Vermutlich wollte er sich nicht mit 44. ... dc seine schönen Zentrumsbauern zersplittern. Aber in Schönheit haben auch schon viele menschliche Spieler ihre Partien verdorben. Rexchess 2.30 muss man aber schon als richtigen Chancentod bezeichnen und steht mit 1 aus 3 unerwartet in der unteren Tabellenhälfte.
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