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AW: Das war spannend!
Eben habe ich in alten CSS nachgeblättert: Der Par Excellence gewann das 2. Welser Schachcomputer-Turnier 1987, vor Dallas 32/16 Bit. Das Porzer-Open 1986 aber war ein Desaster: 172 (09) INGO Turnierleistung!
Um einen Gerätedefekt auszuschließen, analysierte Günter Niggemann mit weiteren Geräten dieses Typs. Zwei „Granit S“ 8 MHz und zwei Par Excellence in Normalausführung: Die getunten Geräte zeigten den Verlustzug früher an! „Ein augenfälliger Indikator dafür, dass die Kalkulation Erhöhung der Taktgeschwindigkeit = Verbesserung der Spielstärke nicht immer aufgeht.“ (CSS 05/86) Ermüdet von den Allesspielern auf dem PC, ist mir ein begrenztes Eröffnungsrepertoire mittlerweile als „Charakter“ sogar lieber. Was ich damals gegen den Tschigorin des Par Excellence liebgewann, blitze ich heute immer noch. Und auch im Training gegen das abgelehnte Damengambit machte der Par Excellence mich gewiss nicht schwächer ![]()
[Event "Trainingspartie"]
[Site "?"] [Date "1989.??.??"] [Round "?"] [White "Schlesinger, Christian"] [Black "Fidelity Par Excellence"] [Result "0-1"] [ECO "D07"] [PlyCount "118"] 1. d4 d5 2. c4 Nc6 3. Nc3 dxc4 4. Nf3 Nf6 5. e4 Bg4 6. Be3 Bxf3 7. gxf3 e5 8. d5 Na5 9. f4 exf4 10. Bxf4 a6 11. e5 Ng8 12. Bh3 Qh4 13. Qf3 Bc5 14. O-O-O Qxf2 15. Qg4 Kf8 16. Rhe1 h5 17. Qf5 Ne7 18. Qg5 Ng6 19. Bg3 Qf3 20. d6 cxd6 21. exd6 Bb6 22. d7 Nc6 23. Bf5 Nge7 24. Bd6 f6 25. Be4 Qxd1+ 26. Kxd1 fxg5 27. Bxc6 bxc6 28. Rxe7 Rd8 29. Ne4 Be3 30. Nf6 Bf4 31. Nh7+ Kg8 32. Bxf4 Kxh7 33. Bc7 Kg6 34. Be5 Kf5 35. Kc2 g4 36. Kc3 Rhg8 37. Kxc4 Rxd7 38. Rxd7 Kxe5 39. Kd3 Rb8 40. b3 g6 41. Ra7 Rb6 42. Ke3 c5 43. Rc7 Kd5 44. Kf4 Rf6+ 45. Kg3 Re6 46. Ra7 Ke4 47. Rc7 Rd6 48. Rxc5 Rd3+ 49. Kf2 Rd2+ 50. Kg3 Rxa2 51. Rc6 Rb2 52. Rxa6 Rxb3+ 53. Kf2 Rb2+ 54. Kg3 Kf5 55. Ra5+ Kf6 56. Ra6+ Kg5 57. Ra5+ Kh6 58. Rc5 Rb3+ 59. Kf2 h4 0-1
[Event "Trainingspartie"]
[Site "?"] [Date "1989.??.??"] [Round "?"] [White "Schlesinger, Christian"] [Black "Fidelity Par Excellence"] [Result "1-0"] [ECO "D35"] [PlyCount "63"] 1. d4 d5 2. c4 e6 3. Nc3 Nf6 4. cxd5 exd5 5. Bg5 c6 6. e3 Bf5 7. Bd3 Bxd3 8. Qxd3 Nbd7 9. Nge2 Bd6 10. f3 Qb6 11. O-O h6 12. Bh4 O-O 13. Bf2 Qxb2 14. Rab1 Qa3 15. Rxb7 Rab8 16. Rxb8 Rxb8 17. e4 dxe4 18. fxe4 c5 19. e5 cxd4 20. exf6 dxc3 21. fxg7 Ne5 22. Qh3 Kxg7 23. Bd4 f6 24. Qf5 Rf8 25. Nf4 Kg8 26. Ne6 Kh8 27. Nxf8 Bxf8 28. Bxe5 Qc5+ 29. Kh1 Bg7 30. Bxf6 Qxf5 31. Bxg7+ Kxg7 32. Rxf5 1-0
[Event "Trainingspartie"]
[Site "?"] [Date "1993.06.18"] [Round "?"] [White "Schlesinger, Christian"] [Black "Fidelity Par-Excellence"] [Result "1-0"] [ECO "D35"] [PlyCount "71"] 1. d4 d5 2. c4 e6 3. Nc3 Nf6 4. cxd5 exd5 5. Bg5 c6 6. e3 Bf5 7. Bd3 Bxd3 8. Qxd3 Nbd7 9. Nge2 Bd6 10. f3 Qb6 11. O-O h6 12. Bh4 O-O 13. Kh1 c5 14. Bxf6 Nxf6 15. e4 dxe4 16. fxe4 Rad8 17. Rxf6 gxf6 18. Nd5 Qxb2 19. Rf1 f5 20. Nec3 b6 21. e5 Bxe5 22. dxe5 Kg7 23. Qxf5 Rxd5 24. Nxd5 Qxa2 25. Nf6 Rh8 26. Nh5+ Kf8 27. e6 Rh7 28. Qxh7 Qxe6 29. Nf4 Qd6 30. Ng6+ Ke8 31. Qh8+ Kd7 32. Ne5+ Ke7 33. Rxf7+ Ke6 34. Qf6+ Kd5 35. Rd7 Qxd7 36. Nxd7 1-0
[Event "Sommerturnier"]
[Site "?"] [Date "1990.07.10"] [Round "?"] [White "Schlesinger, Christian"] [Black "Stanke, Jürgen (2215)"] [Result "1/2-1/2"] [ECO "D36"] [BlackElo "2215"] [PlyCount "52"] 1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. Nc3 d5 4. cxd5 exd5 5. Bg5 Be7 6. Qc2 O-O 7. e3 c6 8. Bd3 Nbd7 9. Nge2 Re8 10. f3 c5 11. O-O h6 12. Bh4 b6 13. Bb5 Bb7 14. Qf5 a6 15. Bxf6 axb5 16. Bxe7 Qxe7 17. Nxb5 Nf6 18. Qf4 Ba6 19. Nec3 Qxe3+ 20. Qxe3 Rxe3 21. Nc7 Bxf1 22. Nxa8 Ba6 23. Nxb6 cxd4 24. Nbxd5 Nxd5 25. Nxd5 Re2 26. Nb4 Bb5 1/2-1/2 |
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Theo (02.03.2013) |
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AW: Das war spannend!
Ich hab mal ein Paar Bilder von meinem Par Excellence hochgeladen
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chSchlesinger (03.03.2013) |
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AW: Das war spannend!
Dass 1985 in der Welt der Schachcomputer ein Wunder passiert sein musste, erfuhr ich aus ganzseitigen Anzeigen auf den Rückseiten wohl sämtlicher Schachmagazine: Gegen meinen „Mephisto III“ lasen die Daten des „Amsterdam“ sich wahrhaft atemberaubend.
Es traf sich also gut, dass mich kurz darauf ein Klassenausflug in die Nähe der Hamburger Mönckebergstraße führte. Entschlossen zog ich einen Kameraden am Arm, gemeinsam Karstadt „Spiel & Sport“ zu entern. Damals fanden Schachcomputer dort noch richtig statt! Gerät an Gerät, wohl eine ganze Abteilung. Als wir auftauchten, in Parka und mit Plastiktüten, befand sich der Verkäufer gerade im Gespräch mit einem älteren Ehepaar, offensichtlich vermögend. Ob man das Gerät auch auf Reisen nehmen könne? Selbstverständlich zog der Verkäufer einen Mephisto-mobil vor, schob das Modul hinein, klappte auf, präsentierte. Daraufhin zogen die Herrschaften sich etwas zurück, leise den Erwerb des Gerätes zu diskutieren, während der Verkäufer beide wie ein Beschwörer im Auge behielt. Ein alles entscheidender Moment also, in welchen meine Plastiktüte hineinknisterte: Ob ich mit dem Mephisto Amsterdam mal spielen könne? ging ich den Verkäufer von der Seite an. Der atmete scharf aus, als spucke er Kerne an den Wegesrand: „In der Vitrine da könnt ihr ihn euch anschauen!“ Meine erste Begegnung mit dem Mephisto Amsterdam. Da die Emulation klassischer Schachprogramme seit einiger Zeit im Kommen ist, traf ich den Amsterdam heute auf dem Bildschirm eines Netbook wieder. Wobei ich zuvor ausgetestet hatte, dass der Amsterdam dort „voll auf Speed“ Fischers Lg4-e6!! circa 6x schneller findet. Level 3, 30sek./Zug schien mir daher ausreichend, die Turnierstufe zu simulieren und meine Frau so nicht allzu lange mit meinem sonderbaren Hobby zu verwundern. Ich spielte, wie ich damals als Schüler spielte, als ich mir anhand einiger Partien von Paul Morphy und Dr. Tarrasch den Italiener beigebracht hatte: Mit Le3/fe3: oder Sh2/f4 die f-Linie öffnen, Türme verdoppeln, auf f6 einschlagen! Das Ergebnis verwunderte mich derart, dass ich auf Level 4 nochmal nachspielte - mit dem gleichen Ergebnis. Ich mietete einen „Houdini“, 10.000.000 Knoten/Sekunde, den Dingen auf den Grund zu gehen: Eigentlich kaum Gemecker, bis 21…Te6? und 22…Da7?? die Partie fortwirft. Erst auf Level 6 spielt der emulierte Amsterdam korrekt weiter. Kostet allerdings circa zwei Minuten Lebenszeit pro Zug, welche ich auf jenem Level vertrödeln würde. Außerdem ist Mephisto Amsterdam gegen Menschen dann wohl so stark, dass ich auch gleich gegen Houdini verlieren kann. Daher gehe ich weiter davon aus, spätestens auf Level 4 „voll auf Speed“ gegen einen Mephisto Amsterdam zu spielen, der stark ist wie 1985 auf Turnierstufe. Und ich weiß ja von meinem Roma II, dass die Weltmeister von damals sich eben auch mal auf Turnierstufe „einfach so“ mattsetzen ließen.
[Event "Lv. 3"]
[Site "?"] [Date "2013.03.03"] [Round "?"] [White "Schlesinger, Christian"] [Black "Mephisto Amsterdam, Emulation"] [Result "1-0"] [ECO "C50"] [PlyCount "49"] 1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bc4 Bc5 4. Nc3 Nf6 5. d3 d6 6. h3 O-O 7. O-O a6 8. Be3 Bxe3 9. fxe3 b5 10. Bb3 Bd7 11. Ne2 Na5 12. Ng3 Nxb3 13. axb3 c6 14. Qe2 Qb6 15. Rf2 Rab8 16. Raf1 a5 17. Nh4 Rbe8 18. Rxf6 gxf6 19. Nhf5 Bxf5 20. Nxf5 Kh8 21. Qh5 Re6 22. Rf3 Qa7 23. Rg3 Rg8 24. Rxg8+ Kxg8 25. Qh6 1-0
[Event "Hamburg"]
[Site "?"] [Date "1993.10.10"] [Round "?"] [White "Schlesinger, Christian"] [Black "Mephisto, Roma II"] [Result "1-0"] [ECO "D31"] [PlyCount "41"] 1. d4 d5 2. c4 c6 3. Nf3 e6 4. Nc3 dxc4 5. e4 b5 6. e5 Ne7 7. a4 Nd5 8. axb5 Nxc3 9. bxc3 cxb5 10. Ng5 Bb7 11. Qh5 g6 12. Qh3 Be7 13. Qg3 Nd7 14. h4 O-O 15. h5 Bxg5 16. Bxg5 Qb6 17. Qh4 Qc6 18. f3 Kg7 19. Bf6+ Kg8 20. hxg6 h5 21. Qxh5 1-0 |
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AW: Das war spannend!
Ja die guten alten Karstadt-Geschichten rufen reichlich eigene Erinnerungen an längst vergangene "Güldene" Schachcomputer-Zeiten wach, als man in den Schachcomputerabteilungen noch mehr bekannte Gesichter aus der lokalen Schachszene treffen konnte als in den Vereinen selbst!
1985: der Amsterdam setzte tatsächlich neue Akzente bei den Schachcomputern aber Strategisch blieb er aus Menschlicher Sichtweise noch Strohdumm wie seine Nachfolger auch, wie Du mit deinen Partiebeispielen schön beweist. Solche Partien sind mir (und bestimmt noch vielen anderen) auch gelungen. Wie ein roter Faden zeigte sich die Schwäche der Königs(un)sicherheit auch bei den teuren WM-Geräten! Horizonteffekt und Materialgier wirkten oft verheerend.
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Schach ist das Spiel, das die Verrückten gesund hält. ![]() |
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AW: Das war spannend!
Für mich sind Schachcomputer immer Wunder geblieben. Mir wird stets meine kindliche Verzückung in Erinnerung sein, als ich 1984 auf dem Mephisto modular e2-e4 eröffnete, und der Computer mir blinkte, e7-e5 dagegen zu setzen…
Mögen diese Meisterwerke menschlichen Schaffens sich noch so oft mattsetzen lassen, nie werde ich aufhören, mich vor ihnen zu verneigen. |
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