durch reinen Zufall bin ich beim „You Tube Zappen“ auf zwei sehr interessante Computerschach-Szenen in dem DEFA Filmklassiker „Der schweigende Stern“ gestoßen. Der Film wurde lt. Abspann 1959 im Filmstudio Wroclaw/Polen gedreht.
Die Handlung in Kurzfassung:
Ein Raumschiff mit internationaler Besatzung, bestehend aus sieben Männern und der japanischen Ärztin Sumiko, unternimmt 1970 eine Expedition zur Venus. Die Besatzung findet heraus, dass die damaligen Bewohner der Venus 1908 einen Angriff auf die Erde planten. Obwohl es nicht dazu kam, erwartet die Mannschaft bei ihrer Landung nichts Gutes. Sie entdecken keine Lebewesen, nur technische Anlagen, die im Selbstlauf funktionieren. Eine gigantische Vernichtungsmaschinerie, die außer Kontrolle geraten sein muss, sich offensichtlich gegen ihre Erbauer gerichtet hat und noch immer riesige atomare Strahlung freisetzt. Das Raumschiff gerät in Gefahr, drei Besatzungsmitglieder opfern sich, damit die anderen zur Erde zurück können - mit der Botschaft, dass von der Venus keine Aggression mehr droht.
In der Szene ab Minute 35:50 spielt das Besatzungsmitglied Prof. Horling eine Partie Schach gegen den Schachroboter „Omega“. Der US-Amerikaner ist ein leidenschaftlicher Hobbyschachspieler, der alle Partien gegen die Besatzungsmitglieder bisher gewonnen hat. Nachdem er jedoch 10 Partien in
Folge gegen die Schachmaschine verliert, wird diese von ihrem Schöpfer künstlich geschwächt (Szene ab Minute 42.20). Daraufhin gewinnt Horling die erste Partie gegen die Maschine (Szene ab Minute 43.20)
Im Gegensatz zu vielen heutigen Filmproduktionen haben sich die damaligen Filmemacher sehr viel Mühe gegeben in Bezug auf die Darstellung von realistischen und korrekten Schachstellungen. Vor allem die Partie, welche Horling gegen die Maschine gewinnt, beinhaltet eine sehr interessante Stellung mit Zugzwang. Wen es interessiert, einfach mal reinschauen.
Fazit:
Ein Film mit einer schon damals sehr nachdenklich machenden Botschaft:
Die Erbauer verlieren die Kontrolle über ihre Schöpfungen. Dieses Thema wurde später unter anderem in Stanley Kubricks „2001“ (HAL 9000) und in den diversen „Terminator-Filmen“ wieder aufgegriffen und ist m.E. heute aktueller denn je in Bezug auf die „Künstliche Intelligenz“ und die humanoiden Roboter von Elon Musk.
Viele Grüße, Alwin
Geändert von Chess Monarch (25.05.2025 um 08:22 Uhr)
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