Meiner Ansicht nach ist dieser Artikel mit Vorsicht zu genießen, da ChessBase selbst Schachprogramme vertreibt.
Es werden Ergebnisse nicht nur genannt, sondern auch bewertet bzw. gegen AlphaZero ausgelegt:
Eröffnungen
Da wird beispielsweise kritisiert, dass es in der "Trainingsphase" Niederlagen mit Schwarz im Damengambit oder Grünfeld-Indisch gab. Ja und ? Vielleicht sind diese Eröffnungen tendenziell schwach für Schwarz. Ich vermute, auf diesem Gebiet, was gute oder schlechte Eröffnungen sind, wird die nächsten Jahre mittels elektronischer Unterstützung noch viel mehr heraus kommen. Vieles ist ja heute schon auch nur deswegen gut spielbar, weil der (menschliche) Gegner sich damit nicht auskennt.
Gewinnquoten
Ist ein Vorwurf berechtigt, wenn es fast nur Siege mit Weiß gab ? Da bin ich mir nicht sicher. Es wurde, m.E. zurecht, auf die hohe Remisquote im Spitzenschach hin gewiesen. Denn wenn keine Fehler gemacht werden, wird der Aspekt der Remisbreite relevant. Und diese ist nicht so arg klein.
Außerdem kann es ja durchaus sein, dass Schwarz theoretisch bei bestem Spiel gar nicht gewinnen kann.
Der Hardware-Vorteil von AlphaZero o.k.
Andererseits ist ein 28:0 schon sehr eindeutig. Ich vermute, Kurt hat recht, wenn er oben sagt, dass man SF8 auch fünf Stunden geben könnte, und er Txc5! trotzdem nicht findet. Wenn dem so ist, dann wäre das Argument Rechengeschwindigkeit irgendwann auch eher dünn.
Insgesamt denke ich, muss man einfach konzidieren, dass hier ein "intelligenter" Schritt nach vorne gelungen ist.
Gruß
Wolfgang