
Zitat von
Endspielgott
Derart beflügelt habe ich dann gleich mal den Hippo ausgepackt. Das Buch von Andrew Martin ist schon ein paar Tage hier, ich habe es kurz durchgeblättert und dachte, Schwarz macht eh immer die gleichen Züge:
Hihihi... naja... spätestens nach dieser Partie weisst du dass die Züge zwar immer dieselben sind, die Kunst aber darin besteht, die richtige Reihenfolge zu wählen. Der Montreux hat dann die Auslassung des Zuges h6 ja auch schnell bestraft...
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OK, +1, da dachte ich mir, ein weiterer Hippo muss her, verlieren kann ich den Wettkampf nicht mehr.
Immerhin habe ich es unfallfrei aus der Eröfnnung geschafft...früh h6 gespielt, um ja nicht ein Pferdchen über g5 nach f7 zu lassen wie in Partie 3.
Gereicht hat es aber nicht, der Montreux hat mich solide überspielt.
Ja, der Dreibauernangriff (d4, e4, f4) ist immer recht schwer zu spielen. Da hab ich auch schon den einen oder anderen Bock geschossen...
Wenn ich mir die Partie so ansehe, dann fällt mir der 10. Zug als "Systemfehler" auf. Ich glaube Dein Hauptproblem in dieser Eröffnung ist, dass du zu ungeduldig bist. Der Montreux ist ja weitestgehend identisch mit dem RISC 2500 und damit ein ziemlich starker Gegner. Den muss man einfach totlaufen lassen (was ja der Sinn des Systems ist). 10. ...Sf5 gibt dem Weissen aber effektive Chancen und ein Angriffsziel, dem ein Computer fast nicht widerstehen kann. Vor allem kann er deine Stellung durch Tausch auf f5 recht unbequem machen (was ja auch passiert ist). Der entstandene Doppelbauer ist mehr als unangenehm und lässt den Schwarzen dann nicht mehr richtig ins Spiel kommen. Wenn irgendetwas irgendwann nach f5 sollte, dann der Kamerad f-Bauer (so es sich anbietet) um dann auf der f-Linie zu arbeiten.
In der gegebenen Stellung würden mir spontan 2 Ideen einfallen. Entweder ich bleibe beim "klassischen" Aufbau des Hippo und spiele einfach b6 nebst Lb7 (wobei Weiss im Falle von Le4 einfach mit d5 zurückgetrieben wird) oder man spielt erstmal zurückhaltend Sb6 (was gegen das in der Partie geschehene c4 gerichtet ist). Schwer zu sagen was ich in der Stellung gemacht hätte, das wäre eine reine Gefühlsentscheidung. Wichtig ist es auf jeden Fall erstmal die Stellung solide zu halten und einfach abzuwarten. Erst wenn der Gegner sich Schwächen schafft, ist es Zeit für irgendwelche Aktionen. Fiel mir anfangs allerdings auch recht schwer, "die Füße stillzuhalten", grins
Insgesamt aber schöne Partien. Vor allem die Idee mit dem Orang-Utan durch Zugumstellung gefällt mir sehr gut. Werd ich mir mal auf die "to-do-Liste" setzen...