
Zitat von
Mythbuster
Hallo Xavier und Willy,
nein, man kann die 68.020 EPROMs nicht in den 68.030 stecken ... und auch nicht umgekehrt!
Zu den Emulationen: Bis jetzt kann Ruud nur die 68.000er CPU angemessen emulieren ... alle höheren CPUs sind weit komplexer in der Emu und würden die Leistung des Revelation sprengen.
Gruß,
Sascha
Hi Sascha,
naja, soweit wie ich bisher verstanden habe, ist ein 68020 ziemlich exakt doppelt so schnell als ein 68000. Sofern die Programme nicht in irgendeiner Form geändert wurden -und nach allem was ich bisher hörte, sind sie das nicht- laufen sie auf einem 68000 bei 24 MHz exakt so ab wie bei einem originalen 12 MHz 68020.
Der Revelation schickt sich an, einen 68000er mit rund 38 MHz zu emulieren - oder auch schneller. Folglich laufen die Emulationen auf dem Niveau eines 68020 mit 19 MHz. Unter der Prämisse, dass sie Programme wirklich gleich sind, ist der Revelation folglich sehr wohl in der Lage, auch diese CPU zu emulieren. Doch wie gesagt: Nur wenn die Programme wirklich identisch sind und nicht etwa auf Befehle oder Register zugreifen, die dem 68000 nicht zur Verfügung stehen. Wenn es darauf einen Hinweis gibt, so ist mir dieser unbekannt - doch ich bin in dieser Hinsicht gewiss lernfähig.
Wenn man das so weiterspinnen will, landet man durchaus auch beim 68030 und höher - doch auch hier gilt: Das klappt nur, wenn die Programme wirklich unverändert übernommen wurden. Das kann ohne weiteres sein, denn die Abwärtskompatibilität der CPUs liegt bei sagenhaften 100%. Ich verstehe zwar nicht, warum ein 68020 den
gleichen Programmcode doppelt so schnell wie ein 68000 bei gleicher Taktung abarbeiten kann, nehme es aber einfach mal als gegeben hin. Der 68030 legt einfach noch mal eine kleine Schippe drauf und ist zudem von Haus aus rund 40% schneller getaktet. Meinem Empfinden nach spiegelt sich genau das in den Testresultaten des BT2630 wider. Nur bei der Turniermaschine kann das nicht hinhauen, weil diese angesichts der lächerlichen Takterhöhung viel zu stark beschleunigt, was auch nicht allein am größeren RAM liegen kann. Das bei der TM der Code an die Eigenschaften des 68030 angepasst wurde, ist daher sehr wahrscheinlich - das Ding kostete damals (wie heute) ja auch ein Vermögen. Doch das alles ist schlichtweg egal, wenn es nur um die "einfache" Version des Genius geht - sprich: um eine auch auf einem 68000 lauffähige Programmversion. Der Revelation braucht ja keine 68020 emulieren oder gar eine 68030. Es würde ja reichen, wenn das Programm wie eben gesagt auch auf einem 68000 läuft und der Revelation dieses irgendwann einmal mit rund 48MHz emulieren kann - denn dann wäre ja das Verhalten des 68020 bei 24MHz ebenfalls emuliert, folglich der Genius als Berlin Pro (wenn die Parameter gleich sind...).
Ich sehe im Prinzip nur drei Hinderungsgründe:
1.) Das Programm des Genius/Berlin Pro ist irgendwie auf 68030/68020 optimiert. In dem Fall wird es kaum gehen ohne die komplette Emu umzuschreiben, was man von Ruud sicher nicht auch noch verlangen kann - ergo Pech für die Liebhaber dieses Programms. Es gibt ja zum Glück genug andere.
2.) Der Revelation schafft es nicht, den 68000 mit 48MHz nachzubilden, weshalb auch an 68020 bei 24MHz nicht zu denken wäre. Zumindest bei den Geräten mit der neueren CPU ist das bereits überholt, wie Du anhand deines eigenen Gerätes selber weisst. Mein Modul ist mit der älteren CPU bestückt und lässt sich nicht so weit hochtakten, selbst wenn ich die Stromversorgung manipulierte. Da müssten schon Eingriffe (= weitere Optimierungen) an der Firmware geschehen - doch irgendwo ist da auch eine Grenze.
3.) Berlin Pro und Genius sind verschiedene Programme - dann ist ein Genius im Revelation natürlich Dummfug, denn sowas gäbe es als reales Gerät nicht. Doch selbst hier könnte man immer noch überlegen, ob es nicht trotzdem einen Versuch wert ist, denn die Originale unterscheiden sich sowieso von den Emulationen - ob wir es wahrhaben wollen oder nicht. Wer sagt denn, dass ein Genius (selbst wenn er sich vom Berlin Pro unterscheidet) nicht die stärkste der möglichen Emulationen eines Lang-Programmes ist? Allein das würde mir sie Sache schon wert sein - ob es sowas "real" gibt, oder nicht. Ich glaube nicht, dass man etwas verlieren könnte, wenn man es versucht - man gewinnt allenfalls an Erfahrung. Knackpunkt bleibt natürlich Punkt 1.
Übrigens würde ich nicht im Traum daran denken, ein EPROM aus Gerät "A" in Gerät "B" zu stecken, es sei denn, es handelt sich um ein bekanntes Update. Bei Milano 1.01, 1.02 und Nigel Short kann man wechseln nach Herzenslust. SuMo1, SuMo2 und Mega4 ist auch untereinander tauschbar, wenn man auf das Tastaturlayout aufpasst. Bei den Langs ist innerhalb gewisser Grenzen auch ein Tausch möglich, was sicher nicht unbekannt ist (an einen Tausch zwischen 68030 und 68020 oder 68000 würde ich freilich nie interessiert sein - das mag schon wegen der Adressräume ein Problem geben). Bei den Kaplan-Modulen kann man ebenfalls zwischen den Versionen wählen und m.W. auch beim Corona. Weiss diesbezüglich eigentlich jemand, wie es beim Turbo-King aussieht? Kann man da auch das Eprom des TK2 einsetzen?
Gruß, Wilfried