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  #1  
Alt 13.07.2018, 12:02
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AW: Match 120'/40 Elite V6 - Saitek RISC 2500 akt

Das Match ist zu Ende. Unten mein Fazit dazu und die kommentierten Partien zum Downlaod.

Match 120'/40, 20. Partie, C609: Spanische Partie (Cozio Verteidigung) | remis | Bediener: Rolf Bühler | Endstand nach 20 Partien: 11, 5:8,5 (+8 -5 =7) für den Saitek RISC 2500 akt | Ein seltenes Abspiel der Spanischen Partie mündet in ein spannendes Mittelspiel, wird aber frühzeitig durch eine 3-fache Stellungswiederholung beendet.

[Event "Elite V6_Saitek Risc 2500 akt"]
[Site "Zürich"]
[Date "2018.07.06"]
[Round "20"]
[White "Saitek RISC 2500 akt"]
[Black "Fidelity Elite V6"]
[Result "1/2-1/2"]
[WhiteElo "2247"]
[BlackElo "2107"]
[ECO "C60"]
[EventDate "2018.07.06"]
[Annotator "K. Utzinger"]
[PlyCount "40"]

1.e4 e5
{Match 120'/40, 20. Partie, C609: Spanische Partie (Cozio Verteidigung) | remis | Bediener: Rolf Bühler | Endstand nach 20 Partien: 11, 5:8,5 (+8 -5 =7) für den Saitek RISC 2500 akt | Ein seltenes Abspiel der Spanischen Partie mündet in ein spannendes Mittelspiel, wird aber frühzeitig durch eine 3-fache Stellungswiederholung beendet.}
2.Nf3 Nc6 3.Bb5 Nge7
{Die wenig populäre Cozio-Verteidigung, benannt nach dem italienischen Schachspieler Carlo Cozio (zirka 1715-1780). In die Turnierpraxis eingeführt haben diese Variante die Schachgrössen Adolf Anderssen (6.7.1818-13.3.1879) und ex Weltmeister Wilhelm Steinitz (17.5.1836-12.8.1900). Die Absicht von Schwarz besteht darin, Lxc6 mit ...Sxc6 beantworten zu können. Meines Erachtens ist die Verteidigung besser als ihr Ruf. Zumindest als Überraschungswaffe leistet die Cozio-Variante einen guten Dienst. Das bestätigen Partien heutiger Top-GM's wie Aronian, Ivanchuk, Karjakin, Nakamura und Short. Unter anderem hatte auch der wahrlich nicht passiv eingestellte dänische GM Bent Larsen (4.3.1935-9.9.2010) dieses System des öfteren gespielt.}
4.O-O
{Andere Fortsetzungen hier sind}
( {a)} 4.c3 g6 5.d4 exd4 6.cxd4 d5 )
( {b)} 4.Nc3 g6 5.d4 exd4 6.Nd5 )
4...g6 5.c3 Bg7 6.d4 exd4 7.cxd4 d5 8.exd5 Nxd5 9.Re1+ Be6 10.Bg5 Qd6
{***ENDE BUCH***}
11.Nc3 O-O 12.Qd2
{***ENDE BUCH***}
12...Nce7
{Jedenfalls steht eine spannungsgeladene Stellung auf dem Brett. Schwer zu sagen, was mehr ins Gewicht fällt: Der weisse Raumvorteil oder die Schwäche des weissen isolierten Bauern d4.}
13.Ne5 c6 14.Bd3 Nf5 15.Nc4 Qd7 16.Bxf5
{?! Gibt das Läuferpaar her, nur um den Druck gegen d4 zu mindern.}
( {Zugwiederholung mit} 16.Ne5 Qd6
( 16...Qc7 )
17.Nc4 Qd7 18.Ne5 Qd6 19.Nc4 {hätte Weiss auch hier schon haben können.} )
16...Bxf5 17.Ne5 Qd6 18.Nc4 Qd7 19.Ne5 Qd6 20.Nc4 Qd7
{3-fache Stellungswiederholung}
1/2-1/2


Fazit des 120'/40 Matches über 20 Partien zwischen
Fidelity Elite V6 - Saitek RISC 2500 akt
Das holländische Programm gewinnt mit 11,5:8,5 (+8 -5 =7)


Underdog Fidelity Elite V6 (Elo 2107) verliert gegen den klaren Favoriten Saitek RISC 2500 akt (ELO 2247). Allerdings bedeutend weniger hoch als erwartet. Denn bei einer Elo-Differenz von 140 Pkt war ein Ergebnis von 14:6 für das holländische Programm angesagt. So gesehen, hat der Elite V6 eine Leistung von 2160 Elo, der Saitek RISC 2500 akt eine solche von 2194 Elo erbracht. Die erste Matchhälfte konnte das Programm von Dan & Kathe Spracklen mit 5:5 noch ausgeglichen gestalten, brach dann in den nächsten 10 Partien mit 3,5:6,5 aber ein. Der Sieg des Programms von Johan de Koning geht allerdings in Ordnung. Überraschenderweise ist dafür aber nicht die vermeintlich taktische Überlegenheit des Saitek RISC 2500 akt verantwortlich. In dieser Hinsicht - bei allen geschehenen beidseitigen Fehlern - scheint der Elite V6 ein ebenbürtiger Gegner gewesen zu sein. Hingegen hat der Elite V6 im Endspiel versagt, dabei vorteilhafte bzw. gar gewonnene Stellungen zum Remis verkorkst oder gar noch verloren. Insbesondere war von der einstmals viel gelobten Stärke des Fidelity Gerätes in der Behandlung von Freibauern praktisch nichts zu spüren. Bezüglich Positionsspiel haben die Kontrahenten jedenfalls nicht geglänzt und hier stellt sich bei uns die Frage, ob vor allem der Saitek RISC 2500 mit der Einstellung normal nicht besser gefahren wäre. Obwohl bei diesem Programm allgemein anerkannt wird, dass der Stil aktiv die besten Ergebnisse bringt, haben wir da so unsere Zweifel, weil es einfach zu wenig Turnierpartien gibt, die das Gegenteil beweisen könnten. So legen wir dieses interessante Match nun zu den Akten.
Angehängte Dateien
Dateityp: pgn EliteV6_SaitekRisc2500akt_20games.pgn (111,5 KB, 54x aufgerufen)

Geändert von applechess (13.07.2018 um 16:45 Uhr)
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Folgende 5 Benutzer sagen Danke zu applechess für den nützlichen Beitrag:
Chessguru (14.07.2018), Egbert (13.07.2018), marste (14.07.2018), paulwise3 (15.07.2018), Wolfgang2 (13.07.2018)
  #2  
Alt 13.07.2018, 16:38
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AW: Match 120'/40 Elite V6 - Saitek RISC 2500 akt

Hallo Kurt,

ein herzliches Dankeschön Dir und Schachfreund Rolf für das spannende Match und die gewohnt aufwendigen und aufschlussreichen Kommentierungen . Ohne Frage, der Elite V6 hat sich sehr achtbar aus der Affäre gezogen. Ein wenig habe ich damit sogar gerechnet.

Im letzten Absatz ist Dir ein kleiner Fehler unterlaufen. Du hast geschrieben: "...Die erste Matchhälfte konnte das Programm von Dan & Kathe Spracklen mit 10:10 noch ausgeglichen gestalten...

Es muss aber lauten ...mit 5:5.

Gruß
Egbert
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  #3  
Alt 13.07.2018, 16:47
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AW: Match 120'/40 Elite V6 - Saitek RISC 2500 akt

 Zitat von Egbert Beitrag anzeigen
Hallo Kurt,

ein herzliches Dankeschön Dir und Schachfreund Rolf für das spannende Match und die gewohnt aufwendigen und aufschlussreichen Kommentierungen . Ohne Frage, der Elite V6 hat sich sehr achtbar aus der Affäre gezogen. Ein wenig habe ich damit sogar gerechnet.

Im letzten Absatz ist Dir ein kleiner Fehler unterlaufen. Du hast geschrieben: "...Die erste Matchhälfte konnte das Programm von Dan & Kathe Spracklen mit 10:10 noch ausgeglichen gestalten...

Es muss aber lauten ...mit 5:5.

Gruß
Egbert
Hallo Egbert

Danke für den Hinweis, habe es korrigiert. Die heutigen Temperaturen
haben offenbar verhindert, dass ich bis 10 zählen kann.

Gruss
Kurt
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Egbert (13.07.2018)
  #4  
Alt 13.07.2018, 19:02
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AW: Match 120'/40 Elite V6 - Saitek RISC 2500 akt

Die wenig populäre Cozio-Verteidigung, benannt nach dem italienischen Schachspieler Carlo Cozio (zirka 1715-1780). In die Turnierpraxis eingeführt haben diese Variante die Schachgrössen Adolf Anderssen (6.7.1818-13.3.1879) und ex Weltmeister Wilhelm Steinitz (17.5.1836-12.8.1900). Die Absicht von Schwarz besteht darin, Lxc6 mit ...Sxc6 beantworten zu können. Meines Erachtens ist die Verteidigung besser als ihr Ruf. Zumindest als Überraschungswaffe leistet die Cozio-Variante einen guten Dienst. Das bestätigen Partien heutiger Top-GM's wie Aronian, Ivanchuk, Karjakin, Nakamura und Short. Unter anderem hatte auch der wahrlich nicht passiv eingestellte dänische GM Bent Larsen (4.3.1935-9.9.2010) dieses System des öfteren gespielt.

Danke für die aufwendige und differenzierte Kommentierung! Es ist interessant, dass Bent Larsen einen längeren theoretischen Artikel zur Cozio-Verteidigung geschrieben hat, der - obwohl abgedruckt in seinere Autobiographie mit dem deutschen Titel 'Alle Figuren greifen an' - lange Zeit fast vergessen war. Heutzutage bringt Chessbase eine DVD heraus und erweckt zumindest in der Werbung den Eindruck, es handle sich um die allerneueste Entdeckung. Zuletzt gab es ja auch ein kleines Revivel des Offenen Spaniers, dessen Entwicklung Larsen maßgeblich geprägt hat. By the way: Beim Kandidatenturnier hat Mamedjarow das Ganze beschleunigt, indem er bereits im dritten Zug g6 gespielt und damit eine glänzende Partie gewonnen hat. Ja, ja die Geschichstvergessenheit: Carlsen stellt im Taimanov-Sizilianer die Dame nach d2, den Läufer nach b2 und den Springer nach c3 (wie in einigen Varianten der Larsen-Eröffnung) und sein originelles Vorgehen wird bestaunt. Genau das hat Karpov 1983 eben gegen Taimanov bereits gemacht und damit implizit auf Larsen Bezg genommen. - Es ist interessant, dass einem ältere Brettcomputer Wege in die Originalität weisen können; was einst als veraltet galt, ist heute wieder topaktuell. Wer alte Schachcomputer hat, ist im Vorteil!
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Folgende 2 Benutzer sagen Danke zu Rashid für den nützlichen Beitrag:
applechess (13.07.2018), paulwise3 (15.07.2018)
  #5  
Alt 13.07.2018, 20:24
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AW: Match 120'/40 Elite V6 - Saitek RISC 2500 akt

 Zitat von Rashid Beitrag anzeigen
Danke für die aufwendige und differenzierte Kommentierung! Es ist interessant, dass Bent Larsen einen längeren theoretischen Artikel zur Cozio-Verteidigung geschrieben hat, der - obwohl abgedruckt in seinere Autobiographie mit dem deutschen Titel 'Alle Figuren greifen an' - lange Zeit fast vergessen war. Heutzutage bringt Chessbase eine DVD heraus und erweckt zumindest in der Werbung den Eindruck, es handle sich um die allerneueste Entdeckung. Zuletzt gab es ja auch ein kleines Revivel des Offenen Spaniers, dessen Entwicklung Larsen maßgeblich geprägt hat. By the way: Beim Kandidatenturnier hat Mamedjarow das Ganze beschleunigt, indem er bereits im dritten Zug g6 gespielt und damit eine glänzende Partie gewonnen hat. Ja, ja die Geschichstvergessenheit: Carlsen stellt im Taimanov-Sizilianer die Dame nach d2, den Läufer nach b2 und den Springer nach c3 (wie in einigen Varianten der Larsen-Eröffnung) und sein originelles Vorgehen wird bestaunt. Genau das hat Karpov 1983 eben gegen Taimanov bereits gemacht und damit implizit auf Larsen Bezg genommen. - Es ist interessant, dass einem ältere Brettcomputer Wege in die Originalität weisen können; was einst als veraltet galt, ist heute wieder topaktuell. Wer alte Schachcomputer hat, ist im Vorteil!
Heute ist vieles im Fluss und eine Menge "altbackener" Ideen wird laufend
ausgegraben. Sei es als Überraschungsmoment oder auch nach dem
Auffinden neuer Ressourcen in alten Systemen. Unter anderem frage ich
mich schon längere Zeit, weshalb es den Profis nicht langweilig wird, sich
mit der Berliner-Mauer im Spanisch sowie der langweiligen Italienischen
Partie zu beschäftigen und zwischen dem 20. und 30. Zug nach einer
möglichen Verbesserung der Bewertung von = zu += zu suchen. Kann
Schach so noch Freude machen. Diese Übersättigung mag auch dazu
beitragen, dass unsere Top-Spieler je länger je mehr Freude am reinen
Kampf über das Brett in Rapid- und Blitzpartien haben. Unschön dann,
dass solche Partien Eingang finden in angeblich hochklassige Daten-
banken und so eine statistisch qualitativ gute Auswertung zunichte
machen.

Mfg
Kurt
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  #6  
Alt 13.07.2018, 22:18
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MaximinusThrax MaximinusThrax ist offline
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AW: Match 120'/40 Elite V6 - Saitek RISC 2500 akt

Hallo zusammen,



 Zitat von applechess Beitrag anzeigen
Heute ist vieles im Fluss und eine Menge "altbackener" Ideen wird laufend
ausgegraben. Sei es als Überraschungsmoment oder auch nach dem
Auffinden neuer Ressourcen in alten Systemen.



Aber das war doch schon immer so, das aus der Mode gekommene Eröffnungen irgendwann wieder ausgegraben wurden und teilweise mit neuen Ideen "Befruchtet" wurden. Ist also wirklich nicht so neu.



Zitieren:
Unter anderem frage ich
mich schon längere Zeit, weshalb es den Profis nicht langweilig wird, sich
mit der Berliner-Mauer im Spanisch sowie der langweiligen Italienischen
Partie zu beschäftigen und zwischen dem 20. und 30. Zug nach einer
möglichen Verbesserung der Bewertung von = zu += zu suchen. Kann
Schach so noch Freude machen?
Also mir macht das Schach der heutigen Generation viel weniger spaß als das Schach der Weltelite von 1960 - 1990.
Das Spitzenschach von heute ist einfach über weite Strecken "Steril" geworden. Man merkt deutlich den Einfluss der Spitzen PC Programme auf die Spitzenspieler.


Grüße
Otto
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Folgende 2 Benutzer sagen Danke zu MaximinusThrax für den nützlichen Beitrag:
marste (14.07.2018), Wolfgang2 (14.07.2018)
  #7  
Alt 14.07.2018, 12:16
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 Zitat von MaximinusThrax Beitrag anzeigen
Hallo zusammen,

Also mir macht das Schach der heutigen Generation viel weniger spaß als das Schach der Weltelite von 1960 - 1990. Das Spitzenschach von heute ist einfach über weite Strecken "Steril" geworden. Man merkt deutlich den Einfluss der Spitzen PC Programme auf die Spitzenspieler.

Grüße
Otto
Hallo Otto

Grundsätzlich kann ich dir zustimmen, wobei wir nicht hinter die Kulissen
sehen. Wenn die Top-GM's top bleiben wollen, müssen sie wohl ein enormes
Arbeitspensum leisten. Kein Vergleich mehr mit früher, wo man sich noch
einiges erlauben konnte, was heute alles in die Hosen ginge. Von GM Bent
Larsen war man sich ja gewöhnt, dass er seltene Systeme wieder zum Leben
erweckt hat (1.f4 Bird Eröffnung | 1.b3 Larsen Eröffnung | 1.e4 e5 2.Lc4
Läuferspiel | 1.e4 e5 2.f4 Königsgambit, usw.). Nie erwartet hätte ich, dass
die Spanische Partie wegen der verstaubten und seinerzeit nicht mehr als
vollwertig erachteten Berliner-Verteidigung an Gunst verlieren könnte und
der ebenfalls "langweiligen" Italienischen Partie, Giuoco pianissimo Variante,
weichen würde. Für uns Laien sind beide Systeme mit all ihren Feinheiten
ohne enorm grossen Arbeitsaufwand nicht mehr verständlich. Und wenn
dann fast ausnahmsweise die klassische Spanische Partie (1.e4 e5 2.Sf3 Sc6
3.Lb5 a6) auf dem Brett steht, so ist der scharfe Marshall-Angriff derart weit
und zum Ausgleich ausanalysiert, dass die meisten Spieler mit Weiss dieser
Variante durch positionell ruhige Systeme ausweichen. Andererseits gibt es
in so vielen Eröffnungen neue Ansätze, wo auf verschiedene Art und Weise
versucht wird, angeblich ausanalysierten Systemen dynamisch neues Leben
einzuhauchen und nach Ausnahmen der Regeln zu suchen. Jedenfalls war
Schach noch nie so komplex wie heute, wozu natürlich die heutigen
Spitzenengines einen wesentlichen Beitrag leisten.

Viele Grüsse
Kurt
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  #8  
Alt 14.07.2018, 19:33
Benutzerbild von MaximinusThrax
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 Zitat von applechess Beitrag anzeigen

Grundsätzlich kann ich dir zustimmen, wobei wir nicht hinter die Kulissen
sehen. Wenn die Top-GM's top bleiben wollen, müssen sie wohl ein enormes
Arbeitspensum leisten. Kein Vergleich mehr mit früher, wo man sich noch
einiges erlauben konnte, was heute alles in die Hosen ginge. Von GM Bent
Larsen war man sich ja gewöhnt, dass er seltene Systeme wieder zum Leben
erweckt hat (1.f4 Bird Eröffnung | 1.b3 Larsen Eröffnung | 1.e4 e5 2.Lc4
Läuferspiel | 1.e4 e5 2.f4 Königsgambit, usw.). Nie erwartet hätte ich, dass
die Spanische Partie wegen der verstaubten und seinerzeit nicht mehr als
vollwertig erachteten Berliner-Verteidigung an Gunst verlieren könnte und
der ebenfalls "langweiligen" Italienischen Partie, Giuoco pianissimo Variante,
weichen würde. Für uns Laien sind beide Systeme mit all ihren Feinheiten
ohne enorm grossen Arbeitsaufwand nicht mehr verständlich. Und wenn
dann fast ausnahmsweise die klassische Spanische Partie (1.e4 e5 2.Sf3 Sc6
3.Lb5 a6) auf dem Brett steht, so ist der scharfe Marshall-Angriff derart weit
und zum Ausgleich ausanalysiert, dass die meisten Spieler mit Weiss dieser
Variante durch positionell ruhige Systeme ausweichen. Andererseits gibt es
in so vielen Eröffnungen neue Ansätze, wo auf verschiedene Art und Weise
versucht wird, angeblich ausanalysierten Systemen dynamisch neues Leben
einzuhauchen und nach Ausnahmen der Regeln zu suchen. Jedenfalls war
Schach noch nie so komplex wie heute, wozu natürlich die heutigen
Spitzenengines einen wesentlichen Beitrag leisten.

Viele Grüsse
Kurt


Hallo Kurt,


das sehe ich genau so. Leider hat aber das Spitzenschach gerade durch seine Perfektion viel an Reiz für mich verloren und ich finde es teilweise richtig öde. Teilweise meine ich Seelenloses Maschinenschach zu sehen. Ist halt so und das die Zeit nicht stehen bleibt und ständig Veränderung mit sich bringt ist auch klar. Irgendwo bin ich halt auch Schach-Nostalgiker der die alten Meister mehr liebt als die von heute...


Gruß
Otto
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Geändert von MaximinusThrax (14.07.2018 um 22:40 Uhr)
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  #9  
Alt 13.07.2018, 22:33
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Fazit des 120'/40 Matches über 20 Partien zwischen
Fidelity Elite V6 - Saitek RISC 2500 akt
Das holländische Programm gewinnt mit 11,5:8,5 (+8 -5 =7)





Danke Kurt und Rolf für dieses spannende Match!


Der Risc 2500 scheint sich mit diesen Fidelitys schwer zu tun.


Meine eigenen Ergebnisse waren:


Risc 2500/512 Kb - Elite 68020 V6 1,5 : 2,5


Risc 2500/512 Kb - Elite 68060 V11 0,0 : 2,0


sind zwar nicht viele Partien, aber doch ein Fingerzeig was sich ja nun nach 20 Turnierpartien bestätigt hat.


Noch was zur Stil einstellung des Risc 2500: mit der Einstellung "normal" dürfte der Risc zumindest gegen unkonventionell spielende Programme durchaus besser punkten. Ich meine, jemand aus diesem Forum hätte mal genau so etwas geschrieben, ist aber schon lang her...




Grüße
Otto
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