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AW: Frohe Weihnachten an alle 8,16,32 und 64 Bit'er
auf diesem Brett sollte es jedermann gelingen, eine "coole" Partie aufs Brett zu zaubern. ![]() Frohe Weihnachten! Egbert |
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AW: Frohe Weihnachten an alle 8,16,32 und 64 Bit'er
Frohe Weihnachten auch von mir. Vor die Wahl gestellt, anlässlich der Tage hier ein Festtagsgedicht oder eins zum Thema königliches Spiel zum Besten zu geben, habe ich diesmal für das zweite Sujet entschieden. Viel Spaß damit:
Das Spiel der Könige Es sitzen zwei, die Stirn in Falten, an einem Tisch mit Uhr und halten ein Treffen ab für tiefe Denker und spieltriebstarke Schlachtenlenker. Dazwischen stehen Holzfiguren als schwarz und weiße Miniaturen von Völkern, die aus welchen Gründen auch immer sich im Krieg befinden. Und wie bei Zwisten zwischen Reichen kommt es wie üblich auch zu Leichen, die jäh, nachdem den Tod sie fanden in einer engen Kiste landen. Die Spieler folgen Strategien, nach denen sie die Steine ziehen und hüllen sich im Zügereigen bedeutungsschwer in tiefes Schweigen. Man will den andern zwar zerstören, doch soll er seinen Tod nicht hören. Der Weiße täuscht, er trickst und heuchelt gern Unschuld vor, bevor er meuchelt. Dann zieht er plötzlich voller Tücke mit fiesem Grinsen eins der Stücke. Er ruft laut „Schach“ und will verschlagen dem Gegnerkönig an den Kragen. Der Schwarze ächzt. Streicht er die Segel? Mitnichten! Er pocht auf die Regel: „Dein Turm kann dieses Schach nicht geben! Denn du hast deinen Läufer eben zuerst berührt mit deinen Pfoten, Drum ist das Turmschach jetzt verboten!“ Berührt, geführt! Die Regelwerke sind jenseits jedes Spielers Stärke die eisernen und manchmal kalten Statuten, und die einzuhalten, ist nicht nur Pflicht. Es ist die hehre Voraussetzung der Spielerehre. Doch statt den Turm zurückzunehmen und sich zum Läufer zu bequemen, verneint der Weiße sein Vergehen und poltert: “Das war ein Versehen! Dass ich den einen Stein berührte, bevor ich meinen zweiten führte, kannst du mir nicht, das ist zum Lachen, mit vollem Ernst zum Vorwurf machen. Dass du jetzt meckerst, stört mich wenig. Es bleibt beim Schach! Schütz deinen König!“ Der andre tobt und schreit: „Mitnichten! Du Tunichtgut der Spielerpflichten! Willst du nicht bald den Läufer rücken, muss ich dich mit der Faust beglücken und statt dein „Schach!“ zu tolerieren, dein Auge veilchenblau verzieren!“ „Das wagst du nicht!“ Der Regelbrecher greift jäh vom Tisch den Kaffeebecher, um seinen sturen Kontrahenten mit Mitte Vierzig zu verrenten. Die Faust schießt vor, doch auch die Tasse trifft mit dem Schwung der Steingutmasse nach treffgenauem Anvisieren ihr Ziel, um dieses zu planieren. K.o.! Die beiden Streiter wanken und donnern schmerzvoll auf die Planken. Der Tisch, er kippt. In hohem Bogen kommt jäh das Brett herangeflogen und knallt dem Regelwerkbanausen aufs Haupt, wo die Synapsen hausen. Der Schwarze grölt. Er wirkt fast manisch, und steht kaum auf, da glotzt er panisch, tritt mit dem rechten seiner Schuhe, leicht schräg auf die Figurentruhe, rutscht aus und knallt nochmal mit Krachen voll aufs Parkett mit hundert Sachen. Ihm dröhnt der Kopf, der Gegner wimmert, weil sich sein Dröhnen auch verschlimmert. Statt endlich langsam abzuklingen, scheint es durch Mark und Bein zu dringen. So liegen beide da und sehen im Chaos ihrer Holzarmeen so aus, als hätten sie begriffen: Hat man beim Schach das Schwert geschliffen, gilt dies auch bei Extremnaturen des Jähzorns nur für die Figuren, doch nicht für die, die diese führen, und hinterlistig Zwietracht schüren. Wenn zwei voll Wut, wie hier zu sehen, wie Stiere in den Schachkampf gehen, dann heißt das für die Antipoden statt Kampf und Sieg leicht Hosenboden. Es ist gewiss, die Schachspielregel verlangt den Edlen, und der Flegel mit Geifer, Zorn und lautem Fluchen, der hat am Schachbrett nichts zu suchen. Ein echter Kerl am Brett der Bretter ist fair, korrekt und stets ein Netter, und das gilt auch (trotz aller Dramen) für alle schachaffinen Damen. Sollst du um deinen König zittern, dann nur vor wahrhaft edlen Rittern und nicht vor bösen Brettgenossen mit üblen Spielverderber-Possen. Musst du auch mal mit schrägen Käuzen beim Schachspiel deine Klingen kreuzen, dann braucht’s zur Fairness oft nicht wenig, doch krönt sie dich zum zweiten König. |
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AW: Frohe Weihnachten an alle 8,16,32 und 64 Bit'er
Auch von mir frohe Weihnachten an die Schachcomputergemeinde und vielen Dank für die vielen schönen Stunden, die die Gemeinschaft mir hier beschert hat.
Beste schachfreundschaftliche Grüße Michael |
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Info: Frohe und besinnliche Weihnachten | Mapi | Die ganze Welt der Schachcomputer / World of chess computers | 24 | 24.12.2018 14:01 |