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  #1  
Alt 19.04.2017, 19:50
fhub fhub ist offline
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AW: Mess Emulator für diverse Schachcomputer ist fertig!

Hallo,

diesmal hätte ich eine Frage an die Experten hier:

Während ich das Problem der zu schnell laufenden internen Uhr des Fidelity SC9 behoben habe, bin ich auf ein seltsames Problem bei diesem Gerät gestoßen.
Den SC9/SC9-B gibt's ja in CB-Emu in unterschiedlichen Geschwindigkeiten (1.6/2/3/8 MHz), und bei 3MHz reagiert er anders als bei den anderen Frequenzen!?

Zum Testen habe ich mit 2 unüblichen Zügen begonnen (um rasch aus dem Eröffnungsbuch zu kommen), und zwar folgendermaßen (im Standard-Level 1, also direkt nach dem Start):
1. a3, SC9 antwortet dann mit 1... e5
2. h3
Nun antwortet der SC9 mit 2... Lc5, und zwar bei 1.6, 2 und 8MHz (beim SC9-B) nach etwa 4 Sekunden (4x Blinken der LED rechts oben).
Bei den 3MHz-Modellen (SC9 und SC9-B) braucht er für diesen Antwortzug 2...Lc5 aber etwa 11-12 Sekunden, also fast 4x solange.

Nun habe ich versuchsweise die CPU-Frequenzen in meiner Testversion von 3 bis 8 MHz (in 1MHz-Schritten) geändert, und mit jedem MHz mehr wird diese Antwortzeit etwas kürzer, bis sie dann bei 8MHz wieder dem üblichen Wert von ca. 4 Sekunden entspricht (wie eben bei 2MHz auch).

Da diese SC9-Varianten in CB-Emu absolut identisch implementiert sind (bis auf die CPU-Frequenz), kann ich mir ehrlich gesagt diesen Unterschied bei 3MHz (bzw. auch 4-7 MHz) nicht erklären.

Hat einer von Euch irgendeine Idee, was dieses seltsame Verhalten verursachen könnte?

Beim SC12 tritt dieses Phänomen (beim Vergleich 3 mit 4 MHz) übrigens auch auf, bei allen anderen Geräten mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, die ich getestet habe, gibt es dieses 'Problem' nicht.

Edit: Die einzige Erklärung, die mir in den Sinn gekommen ist, wäre folgende:
Vielleicht rechnet der SC9 ja immer erst eine bestimmte (Halb)Zug-Tiefe fertig, bevor er antwortet? Damit könnte er bei 3MHz nach ca. 4 sec eben schon tiefer sein (als bei 2MHz), und müßte daher diese Zugtiefe erst fertigrechnen, was dann einfach länger dauert!?
Das ist zugegebenermaßen ein doch ziemlich spekulativer Erklärungsversuch, aber ohne zu wissen, wie der SC9 intern programmiert ist, kann man natürlich nur raten.

Grüße,
Franz

Geändert von fhub (19.04.2017 um 20:08 Uhr)
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  #2  
Alt 19.04.2017, 20:37
voelkx voelkx ist offline
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AW: Mess Emulator für diverse Schachcomputer ist fertig!

Hallo Franz,

was du da wieder auf die Beine gestellt hast, ist ja Wahnsinn!!!

Vielen Dank,
Gruß Volker
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  #3  
Alt 19.04.2017, 21:53
Drahti Drahti ist offline
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AW: Mess Emulator für diverse Schachcomputer ist fertig!

Franz, Dein Erklärungsversuch ist vermutlich schon ganz richtig. Aus Effizienzgründen (optimale Zeitausnutzung) macht es schon Sinn, eine begonnene Tiefe (Halbzug) zu Ende zu rechnen, wenn es denn in vertretbarer Zeit machbar ist. In diesem Fall dauert es nur wenige Sekunden, also zieht er es durch. Ergebnis könnte dann sein, dass der Antwortzug auch mal anders ausfällt.
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  #4  
Alt 19.04.2017, 23:13
fhub fhub ist offline
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AW: Mess Emulator für diverse Schachcomputer ist fertig!

 Zitat von Drahti Beitrag anzeigen
Franz, Dein Erklärungsversuch ist vermutlich schon ganz richtig.
Na ja, war ja auch die einzige Erklärung, die mir dazu eingefallen ist.
Und dazu würde auch passen, daß die Zeiten bei steigender CPU-Frequenz immer kürzer werden - und bei 8MHz ist er dann eben auch mit dieser zusätzlichen Suchtiefe gerade in etwa 4 sec fertig.

Bei einem echten Gerät könnte es natürlich auch technische Gründe geben (z.B. nötige Waitstates, wenn das RAM bei höherer CPU-Frequenz nicht mehr mitspielt?), aber bei einer Emulation spielt sowas ja keine Rolle.
Aber wie gesagt - ohne Kenntnis des Programms sind das alles nur Vermutungen.

Auf jeden Fall hat mich dieses Phänomen im ersten Moment etwas verwirrt (und auch einiges an Zeit gekostet), weil ich schon an irgendein Problem in CB-Emu gedacht hatte.

Grüße,
Franz
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  #5  
Alt 20.04.2017, 14:30
Hartmut Hartmut ist offline
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AW: Mess Emulator für diverse Schachcomputer ist fertig!

 Zitat von fhub Beitrag anzeigen
Edit: Die einzige Erklärung, die mir in den Sinn gekommen ist, wäre folgende:
Vielleicht rechnet der SC9 ja immer erst eine bestimmte (Halb)Zug-Tiefe fertig, bevor er antwortet? Damit könnte er bei 3MHz nach ca. 4 sec eben schon tiefer sein (als bei 2MHz), und müßte daher diese Zugtiefe erst fertigrechnen, was dann einfach länger dauert!?
Das ist zugegebenermaßen ein doch ziemlich spekulativer Erklärungsversuch, aber ohne zu wissen, wie der SC9 intern programmiert ist, kann man natürlich nur raten.

Grüße,
Franz
Ich denke aber, dass das genau die richtige Erklärung ist. Ich habe im Emu-Turnier bei einigen Geräten mit "normalen" Spielstufen, aber auch bei Geräten mit Zeitstufen gemerkt, dass sie - wenn sie schon tiefer in der Suche kommen - dann diese auch fertig durchrechnen möchten. Insofern dürfte Deine spekulative Erklärung schon richtig sein.
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  #6  
Alt 21.04.2017, 11:15
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 Zitat von Hartmut Beitrag anzeigen
Insofern dürfte Deine spekulative Erklärung schon richtig sein.
Danke für die Bestätigung, Hartmut.
Mit den zahlreichen Partien aus Deinem CB-Emu-Turnier hast Du ja vermutlich schon wesentlich mehr Erfahrung und Wissen über diese Emulationen als ich selbst.

Grüße,
Franz
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  #7  
Alt 21.04.2017, 15:36
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AW: Mess Emulator für diverse Schachcomputer ist fertig!

Hallo,

ich würde mich sogar soweit aus dem Fenster lehnen (ohne eigene Versuche gemacht zu haben), dass es auch noch einen Unterschied macht, ob von einer geraden auf eine ungerade Suchtiefe gewechselt wird oder von einer ungeraden auf eine gerade Suchttiefe.

Stay tuned ...
Carsten
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  #8  
Alt 23.04.2017, 18:18
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AW: Mess Emulator für diverse Schachcomputer ist fertig!

 Zitat von DarkStar Beitrag anzeigen
Hallo,

ich würde mich sogar soweit aus dem Fenster lehnen (ohne eigene Versuche gemacht zu haben), dass es auch noch einen Unterschied macht, ob von einer geraden auf eine ungerade Suchtiefe gewechselt wird oder von einer ungeraden auf eine gerade Suchttiefe.

Stay tuned ...
Carsten
Wenn Du die Auswirkungen meinst, dann dürfte es für die meisten Programme stimmen. Die älteren Programme mit vergleichsweise wenig Speicher und geringen Suchtiefen zeigen eine deutliche Asymmetrie und brauchen für gerade -> ungerade deutlich länger als für ungerade -> gerade.

Aber ich habe bisher keinen Quellcode gesehen, der dies beim Algorithmus für die Zeiteinteilung berücksichtigt. Denn es kommt durch Erweiterungen (z.B. bei Schachgeboten, bestimmten Schlagzügen und Bauernzügen kurz vor der Umwandlung) durch Verschiebungen und bei modernen Programmen verschwimmen die Unterschiede zwischen geraden und ungeraden Suchtiefen.
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Folgender Benutzer sagt Danke zu Solwac für den nützlichen Beitrag:
applechess (24.04.2017)
  #9  
Alt 21.04.2017, 19:37
fhub fhub ist offline
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AW: Mess Emulator für diverse Schachcomputer ist fertig!

Hi,

ich hab noch 2 neue Dinge in CB-Emu eingebaut:

1) In den Fidelity-Emulationen für CSC, VSC und SC8 war der Problem/Setup-Modus bisher ja noch nicht vorhanden (weil relativ kompliziert zu programmieren) - nun habe ich ihn doch noch implementiert.
Um bei diesen Geräten eine Stellung einzugeben oder zu ändern, muß man allerdings wissen wie das geht, als entweder das Gerät gut kennen oder im Handbuch nachsehen.

2) Bei mehreren Fidelity-Geräten hat die Reset-Taste (RE oder NEWGAME) eine Wiederhol-Funktion, d.h. ein zu lang dauernder Klick auf diese Taste gibt ein sehr lästiges Gepiepse (beim CSC sogar noch ärger, denn da fängt auch die Sprachausgabe ständig wieder von vorne an).
Das habe ich jetzt softwaremäßig abgestellt, d.h. so ein Reset wird jetzt nur mehr einmal ausgeführt.

Hier ist dieses Update2 - ist nicht unbedingt nötig, nur falls jemand diese 2 Punkte oben interessieren (bzw. stören):
Nicht mehr aktuell!

Grüße,
Franz

Geändert von fhub (06.05.2017 um 12:30 Uhr)
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Folgende 6 Benutzer sagen Danke zu fhub für den nützlichen Beitrag:
Agep (22.04.2017), Hartmut (22.04.2017), Mapi (21.04.2017), MikeChess (22.04.2017), Mythbuster (21.04.2017), Robert (21.04.2017)
  #10  
Alt 22.04.2017, 02:04
Hartmut Hartmut ist offline
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AW: Mess Emulator für diverse Schachcomputer ist fertig!

Das mit dem Problem-Modus ist eine gute Ergänzung. Ich kann sie in meinem Turnier sehr gut gebrauchen, wenn mal alles schiefgeht...

Aber meistens, wenn eine Partie zu lange dauert (und das kann bei 40/120 schnell mal passieren) behelfe ich mir - soweit die Funktion richtig implementiert ist - mit Save State und baue dann nur die Brettstellung wieder auf. Alternativ - wenn Save State nicht funktioniert - werden die Emulationen eben auf Pause gestellt und der Compi läuft die Nacht durch. Ist zwar nicht sehr stromsparend, aber die beste Möglichkeit.

Allerdings, für die Freaks die sich jetzt durch die BT-Stellungen wühlen möchten ist das natürlich unverzichtbar. Wenngleich die Ergebnisse bei den genannten Geräten eher bescheiden sein dürften. Auch bei maximaler Beschleunigung.

Gerade bei den Unendlich-Stufen dieser Erstlingsgeräte von Fidelity ist mir sowieso was aufgefallen. Ich wollte einige der Geräte auf der Analysestufe spielen lassen und dann nach 3 Minuten die Berechnung unterbrechen lassen um bei Unlimitted Speed das Beste herauszuholen... Hätt ich lassen sollen.

In der Anleitung zu den Geräten steht manchmal dass die Geräte unendlich rechnen, bis man sie mit der ENT-Taste stoppt. Danach geben sie dann den gerade berechneten Zug aus. Tja und dieses "gerade berechneter Zug" sollte man wörtlich nehmen. Denn der gerade berechnete Zug ist eben nicht der bis dahin beste gefundene Zug. Das führte dann trotz 80 und mehr MHz und 3 Minuten Zeit auf der Analysestufe (äquivalent mit ca. 1 Stunde auf dem Originalgerät) zu einzügigen Einstellern und ähnlichen Scherzen. Deswegen ist diese Stufe bei diesen Geräten (CC7, CC10, CC8, Voice, etc) von mir zwischenzeitlich zur "Spielstufe non grata" erklärt worden, lach.
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