
Zitat von
FütterMeinEgo
Jeder dort verwendet einen Computer zur Unterstützung, wie soll er sonst ins Internet?
Und jeder, der dort spielt, hat auch mindestens ein Schachprogramm auf demselben... und ich gehe davon aus, dass mindestens 99% der Nutzer dort ein solches zumindest gelegentlich zur unterstützenden Analyse verwenden. Wer sich darauf verlässt, dass dort alle wirklich völlig autark und ohne zumindest gelegentliche Rechnerunterstützung spielen, ist mE reichlich naiv...
Aus deinen Worten spüre ich eher viel vorurteilsbehaftete Skepsis und eher wenig praktische Erfahrung mit Lichess. Heutzutage werden die Partien durch Anti-Cheating-Software streng überwacht und nachträglich jedes Spiel analysiert, was man auch selber nach beendetem Spiel durch eine Stockfish-Analyse bewerkstelligen kann. Dabei werden Ungenauigkeiten, Fehler und schwere Patzer getrennt und für beide Seiten aufgelistet. Wenn ich schon mal den Verdacht hatte, dass mit Software betrogen wurde, konnte man das ziemlich schnell im Analyseergebnis erkennen. Erkannte Betrüger werden gesperrt und dem Gegener verlorene Punkte gutgeschrieben.
Ich behaupte, man merkt sehr schnell, ob jemand "menschlich" spielt, erkennt schwächere Züge zwischendurch, die man dann erfolgreich ausnützen kann, oder ist erleichtert, wenn der eigene Patzer nicht gleich vom Gegener entdeckt wurde. Es bilden, auch nach Schätzungen von Kennern, wie z.B. dem Online-Schachexperten Stefan Breuer, der auch ein Buch dazu geschrieben hat, die ehrlich Spielenden die überwältigende Mehrheit und Cheater beziffern sich sehr wahrscheinlich im einstelligen Prozentbereich.
Ich selber habe bei Lichess (außer im Fernschach) noch nie auch nur irgendwelche Eröffnungsliteratur, geschweige denn ein Softwareschachprogramm zur Unterstützung verwendet!!
Dies wollte und musste ich an dieser Stelle doch deutlich machen, weil ich in deiner Aussage unterschwellig den Vorwurf heraushörte, als seien Onlinespieler eine große Ansammlung von Schwindlern.
Gruß
Gerhard