
Zitat von
StPohl
...Partien wie diese eben hier bringen doch nichts. Keinen Erkenntnisgewinn und kein sinnvolles Ergebnis. ...
Doch, und zwar Spaß und Unterhaltung. Mir zumindest. Denn genau dafür wurden diese Geräte geschaffen. Der teilweise wissenschaftliche Anspruch ist bei Schachcomputern, die für die Unterhaltung von Menschen geschaffen wurden, die man gemeinhin nicht als Großmeister bezeichnen kann, aus meiner Sicht verfehlt.
Gegenfrage. Wozu sollte man tausende von Partien, wie ja gerne im PC-Bereich üblich, absolvieren, wenn man den Blick auf das Wesentliche, das Schachspiel, dadurch verliert? Fragt doch mal in den bekannten Foren nach den Spielstilen der so bekannten Programme. Wo liegen eigentlich die Stärken und Schwächen der Top 10 PC-Engines? Ich vermute, die Antwortrate wird sehr gering ausfallen.
Mir ist es völlig egal, ob der King nun 2300, 2400 oder 2500 Elo hat. Ich bin Spieler, mich interessieren die gespielten Partien. Mich interessiert der Stil des Programms resp. des Gerätes. Und ja, dazu zählen auch das/die Eröffnungsbücher. Ich würde bei dem King nicht das große Master Buch kritisieren, sondern das Fehlen eines Buchs, das auf die Stärken des Programms ausgerichtet ist. Aber ein großes und breites Buch sollte definitiv enthalten sein, da es den Unterhaltungswert des Gerätes steigert.
Ich versuche mir immer vorzustellen, wenn ich bei einem Liga Spiel in einem Schachklub meinem Gegenüber den Vorschlag unterbreiten würde, Partien nun nur noch durch Vorgabestellungen zu spielen und beim Rückspiel unter Vorgabe der gespielten Eröffnung dann mit vertauschten Farben anzutreten.
Versucht Schachcomputer doch einfach als menschlichen Ersatz anzusehen und zwar versehen mit all den Stärken und Schwächen, die menschliche Spieler ebenso auszeichnen. Und nein, auch menschliche Spieler lernen nicht zwangsläufig aus ihren Fehlern. Dazu habe ich lange genug aktiv im Klub gespielt. Man wird es kaum glauben, aber sehr viele Menschen spielen einfach nur Schach, um sich an dem eigentlichen Spiel zu erfreuen.
Daher kann ich Egbert, Kurt, Boris, Olaf, Thorsten, Hans, Wolfgang…. (man kann die Listen sehr lange fortsetzen) nur dazu ermuntern, Partien zu spielen. Und der Blick sollte sich auch weiterhin auf das Spiel richten. Und wenn es sich dabei nur um ein paar Partien handeln sollte, erscheint mir dieser Weg sinnvoller, als das sinnlose Abspulen von tausenden anonymen Partien, ohne den Blick auch nur im Ansatz auf das Grundsätzliche gerichtet zu haben.
Mir zumindest gefallen all die Turniere und Partien, die hier gespielt werden. Ob wissenschaftlich sinnvoll, diese Frage stelle ich mir nicht. Es ist und bleibt ein Hobby, welches vom momentan beschi... Alltag ablenken soll.
Gruß
Micha