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AW: Match 120'/40 Elite V6 - Portorose 68020
Match 120'/40, 14. Partie, ECO D16: Spanische Partie (Englischer Angriff) | Bediener: Rolf Bühler | Resultat: Remis | Stand: 7:7 (+4 -4 =6) | Einen leicht minderwertigen Zug (8...Lc5) nach Verlassen des Eröffnungsbuches nutzt Weiss nicht aus. Kleinere Ungenauigkeiten des Portorose 32bit erlauben dem Elite V6, aktives Spiel mit optimaler postierten Figuren und den Übergang in ein Turmendspiel mit schwer zu realisierendem Mehrbauer zu erhalten. Beidseitig verpasste Chancen (Weiss zum Remis / Schwarz zum Gewinn) führten schliesslich zum Ausgleich. Ein Fehler mit 56...Th1 hätte den weissen Sieg bedeuten können, aber das Mephisto Gerät ergreift seine Chance nicht. Doch einige Züge später irrt der Elite V6 erneut und erhält ein verlorenes 7-Steiner-Endspiel und muss eine Abwicklung in ein verlorenes Turmendspiel hinnehmen. Doch dieses ganz elementare Endspiel KT+B gegen KT misshandelt der Portorose 32bit gründlich zum schliesslichen Remis.
[Event "Elite V6_Portorose 68020"]
[Site "Zurich SUI"]
[Date "2018.03.26"]
[Round "14"]
[White "Mephisto Portorose 68020"]
[Black "Fidelity Elite V6"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "C86"]
[WhiteElo "2118"]
[BlackElo "2107"]
[Annotator "K. Utzinger"]
[PlyCount "195"]
[EventDate "2018.03.26"]
1. e4 e5 {Match 120'/40, 14. Partie, ECO D16: Spanische Partie (Englischer
Angriff) | Bediener: Rolf Bühler | Resultat: Remis | Stand: 7:7 (+4 -4 =6) |
Einen leicht minderwertigen Zug (8...Lc5) nach Verlassen des Eröffnungsbuches
nutzt Weiss nicht aus. Kleinere Ungenauigkeiten des Portorose 32bit erlauben
dem Elite V6, aktives Spiel mit optimaler postierten Figuren und den Übergang
in ein Turmendspiel mit schwer zu realisierendem Mehrbauer zu erhalten.
Beidseitig verpasste Chancen (Weiss zum Remis / Schwarz zum Gewinn) führten
schliesslich zum Ausgleich. Ein Fehler mit 56...Th1 hätte den weissen Sieg
bedeuten können, aber das Mephisto Gerät ergreift seine Chance nicht. Doch
einige Züge später irrt der Elite V6 erneut und erhält ein verlorenes
7-Steiner-Endspiel und muss eine Abwicklung in ein verlorenes Turmendspiel
hinnehmen. Doch dieses ganz elementare Endspiel KT+B gegen KT misshandelt der
Portorose 32bit gründlich zum schliesslichen Remis.} 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 {
Dazu schreibt Ex-WM Max Euwe in "Schach von A-Z": Bei dieser Eröffnung hat
Weiss wenig Aussichten auf scharfe Angriffe, aber er erlangt eine nachhaltige
Initiative, die genaues Gegenspiel erfordert. Aufgrund der Erfahrung tut Weiss
besser daran, zunächst mit kleinen Mitteln zu arbeiten und nicht mit grobem
Geschütz aufzufahren; denn auf diese Weise kann der Vorteil des Anzuges am
längsten festgehalten werden. Unter diesem Gesichtswinkel betrachtet bildet
die Spanische Eröffnung die schärfste Waffe der offenen Spiele. Der
Grundgedanke der "Spanischen" liegt im Druck auf das schwarze Zentrum,
hauptsächlich auf den Bauern e5, deshalb 3.Lb5. Hiermit ist zwar noch keine
direkte Bedrohung verbunden, denn 4.Lxc6 dxc6, 5.Sxe5 würde nach 5...Dd4
nichts einbringen. Aber die Eroberung des Bauern e5 ist auch nicht das
eigentliche Ziel. Weiss will nur die Deckung des Bauern e5 beunruhigen und so
erreichen, dass Schwarz nach einem eventuellen d2-d4 zu exd4 gezwungen wird.
Kommt es soweit, dann beherrscht Weiss im Zentrum mehr Terrain und hat damit
eine günstige Basis für weitere Unternehmungen. Ein guter Plan also, der
gerade wegen seines bescheidenen Zieles schwierig zu bekämpfen ist.} a6 {
Das galt während Jahrzehnten als die gebräuchlichste und beste Fortsetzung.
Für Schwarzspieler sind eine Reihe von interessanten Alternativen im 3. Zug
vorhanden:} ({a)} 3... Nf6 {Die so genannte Berliner-Verteidigung, ein altes
System, das seit dem WM-Match G.Kasparov-V.Kramnik im Jahre 2000 in London auf
höchster Ebene unglaublich populär wurde, nachdem es Gary Kasparov nicht
gelungen war, die schwarze Stellung zu knacken und so dieses Abspiel einen
wichtigen Beitrag leistete, dass Vladimir Kramnik den WM-Titel erobern konnte.}
4. O-O Nxe4 5. d4 Nd6 6. Bxc6 dxc6 7. dxe5 Nf5 8. Qxd8+ Kxd8) ({b)} 3... d6 {
Die Steinitz-Verteidigung, weil der ehemalige Weltmeister Wilhelm Steinitz
(1836-1900) diese ebenfalls sehr alte Variante gespielt und empfohlen hatte.
Auch die früheren Weltmeister Emanuel Lasker (1868-1941) und José Raoul
Capablanca (1888-1942) griffen gerne zu diesem System. Seit rund 80 Jahren ist
diese einfache und logische Verteidigung nicht mehr so gebräuchlich, was vor
allem damit zu tun haben mag, dass sie zu wenig Chancen auf Gegenspiel bietet.}
4. d4 Bd7 5. Nc3) ({c)} 3... f5 {Die Schliemann-Verteidigung, eine (über-)
aktive Verteidigung, wo Weiss wissen muss, was zu tun ist, will er nicht in
Nachteil geraten. Bereits im Jahre 1847 analysierte der russische
Schachmeister Carl Ferdinand Jänisch (1813-1872) diese Gambit-Variante. Nach
einer gewissen Blütezeit verschwand dieses System auf höchster Ebene, um
jedoch in den letzten Jahren vor allem dank Bemühungen des
aserbaidschanischen GM Teimour Radjabov wieder aus der Versenkung geholt zu
werden.} 4. Nc3 fxe4 5. Nxe4 Nf6) ({d)} 3... Bc5 {Die Cordel-Verteidigung,
auch die "Klassische Verteidigung" genannt, ist alt (15. Jahrhundert) und
zweischneidig. In der Neuzeit haben der russische Ex-Weltmeister Boris Spassky
und der belgische GM Albéric O'Kelly de Galway (1911-1990), aber auch Ex-WM
Bobby Fischer sowie heute die GM's Peter Svidler und Michael Adams mit dieser
Verteidigung experimentiert.} 4. c3 Nf6) ({e)} 3... Nd4 {Die Bird-Verteidigung
des englischen Schachmeisters Henry Edward Bird (1830-1908) eignet sich als
Überraschungswaffe, ist aber nie richtig gebräuchlich geworden. Heute ist es
vor allem der kreative ungarische GM Richard Rapport, der ab und zu dieses
rare System zur Anwendung bringt.} 4. Nxd4 exd4 5. O-O Bc5) ({f)} 3... g6 {
Die Fianchetto-Verteidigung wurde vom dänischen Schachmeister Martin Severin
From (1828-1895) im Turnier zu Paris 1867 eingeführt. Namhafte Spieler wie
Wilhelm Steinitz, Harry Nelson Pillsbury, Akiba Rubinstein, Alexander Aljechin,
Petar Trifunovic, Vassily Smyslov und heutzutage WM Magnus Carlsen sowie die
GM's Fabiano Curuana, Shakhriyar Mamedyarov, Ruslan Ponomariov und Zurab
Azmaiparashvili haben dieses System angewandt, das also so schlecht nicht sein
kann.}) 4. Ba4 Nf6 5. Qe2 {Dieses Abspiel, der so genannte Englische Angriff,
ist gegen die Offene Verteidigung gerichtet, ohne jedoch den Plan c2-c3
gefolgt von d2-d4 aufzugeben.} (5. O-O Nxe4 {Offene Verteidigung} 6. d4 b5 7.
Bb3 d5 8. dxe5 Be6 {für Spieler, die wie Viktor Kortschnoi seinerzeit
frühzeitig aktiv auftreten wollen}) 5... Be7 6. O-O b5 7. Bb3 O-O {Ende Buch}
8. c3 {Ende Buch} Bc5 $6 {Eine zu Recht ungewöhnliche Fortsetzung, die das
Ziel, den Vorstoss d2-d4 zu verhindern, überhaupt nicht erfüllt.} (8... d5 {
Dieses Bauernopfer à la Marshall-Angriff - einziger Unterschied, dass die
Dame auf e2 steht statt der Turm auf e1 - stellt die aktivste Fortsetzung dar.
Die Annahme des Bauernopfers ist hier gegenüber dem Marshall-Angriff für
Weiss noch gefährlicher, z.B.} 9. exd5 Nxd5 10. Nxe5 Nxe5 11. Qxe5 Bb7 {
und Schwarz steht prächtig}) (8... Re8 9. d4 Bf8 10. d5 Na5 11. Bc2 c6 12. Bg5
h6 13. Bh4 cxd5 14. exd5 g5 15. Bg3 d6 16. Nbd2 Bg4 17. h3 Bh5 18. Ne4 Rc8 19.
a4 Nxe4 20. Qxe4 Bg6 21. Qe2 Bxc2 22. Qxc2 b4 23. Nd2 bxc3 24. bxc3 Nc4 25.
Rfb1 Qc7 26. Ne4 Bg7 27. Bh2 Qa5 28. Rd1 Rb8 29. Qe2 Qc7 30. g4 Rb2 31. Qd3
Reb8 32. Bg3 R2b6 33. Qf3 Na5 34. h4 Nb3 35. hxg5 Nxa1 36. gxh6 Bxh6 37. Rxa1
Rb1+ 38. Rxb1 Rxb1+ 39. Kg2 Bg7 40. Bh4 Re1 41. Qf5 Rxe4 42. Qxe4 Qxc3 43. Be7
Bf8 44. Bg5 Qb3 45. Bf6 Bg7 46. Be7 Bf8 47. Bf6 Bg7 48. Be7 {1/2-1/2 (48)
Svidler,P (2727)-Aronian,L (2757) Nanjing 2008}) 9. d3 {Nach dieser zahmen
Fortsetzung hat Schwarz keine Schwierigkeiten, die Eröffnungsprobleme zu
lösen.} (9. d4 $1 {ist stark und stellt Schwarz auf die Probe} exd4 10. e5 Qe7
11. Qd1 Nxe5 12. cxd4 Nxf3+ 13. Qxf3 Bxd4 14. Qxa8 c6 15. Nc3 d6 16. Be3 Bxe3
17. fxe3 Qxe3+ 18. Kh1 Qb6 $16) 9... d6 10. Bg5 {Eine lästige Fesslung, die
den Gegner animieren soll, den die Königsstellung leicht schwächenden
Bauernzug h6 auszuführen.} h6 11. Bh4 {Hier kann der Läufer jederzeit durch
g7-g5 vom Kampf ausgeschlossen werden. Deshalb verdient wohl 11.Le3 den Vorzug.
} (11. Be3 Bxe3 12. Qxe3) 11... Na5 $6 {Gegen dieses Springermanöver sprechen
diverse Gründe: Es ist kein Entwicklungszug | Der Springer gibt den Druck auf
das wichtige Zentralfeld d4 aus, so dass Weiss ohne weitere Vorbereitung zu
d3-d4 kommt. | Infolge der Postierung des Lc5 ist der ansonsten übliche
Folgezug c7-c5 nicht möglich. Den Vorzug gegenüber dem Textzug verdienten
deshalb 11...Ld7 oder 11...Te8, wobei gar 11...g5 in Frage kam, um den
gegnerischen Läufer vom Spiel auszuschliessen.} 12. d4 $6 {Kein guter Spieler,
Kenner der Spanischen Partie erst recht nicht, würden hier den Lb3 hergeben.}
exd4 13. cxd4 Bb6 ({Mit} 13... Nxb3 14. axb3 Bb6 {sollte sich Schwarz günstig
das Läuferpaar unter den Nagel reissen.}) 14. e5 (14. Bc2 $11) 14... Nxb3 15.
axb3 Qe8 (15... Re8 $11 {würde man eher erwarten}) 16. Bxf6 gxf6 17. Qe4 Rb8
18. Nbd2 fxe5 19. dxe5 dxe5 20. Nxe5 {Das materielle Gleichgewicht ist
wiederhergestellt. Dass Schwarz besser steht, hat mit dem Besitz des starken
Läuferpaars zu tun.} f6 21. Qg6+ {Etwas genauer war 21.Sg6} Qxg6 22. Nxg6 Re8
23. Rfe1 Bb7 24. Ne7+ Kf8 25. Nf5 Rbd8 {Die schwarze Stellung hat sich in den
letzten Zügen deutlich verbessert: die schwarzen Türme beherrschen die
Zentrallinien und das schwarze Läuferpaar strahlt eine gewaltige Kraft aus.}
26. Nf1 Bc8 27. Rxe8+ (27. Nxh6 $2 {wäre ein plumper Fehler nach} Kg7 {
und Weiss verliert eine Figur}) 27... Rxe8 28. N5e3 Bd4 {Bringt den Läufer in
eine noch bessere Position.} 29. Ra2 {Sieht passiver aus als 29.Tc1, hält
jedoch den Druck gegen den schwarzen Bauern a6 aufrecht.} c5 30. h3 {Dem
König auf der Grundlinie ein Luftloch zu schaffen, kann nicht falsch sein.}
Kf7 ({Durch} 30... f5 {hätte Schwarz den Druck auf Weiss massgeblich erhöhen
können.}) 31. g4 Rd8 (31... h5 $1 {hätte den Druck auf Weiss weiter erhöht}
32. Ng3 Bxe3 33. fxe3 hxg4 34. hxg4 Rxe3 {und Schwarz mit einem Mehrbauern und
aktiver stehenden Figuren steht deutlich besser}) 32. Ng3 Bxe3 33. fxe3 Bb7 34.
Nf5 Kg6 ({Dass} 34... Ke6 {die bedeutend bessere Wahl darstellt, Thema:
Zentralisierung des Königs, war und ist schwer zu sehen und nur durch lange,
komplizierte Varianten zu erhärten. Es wäre also völlig verfehlt, hier dem
Elite V6 einen Vorwurf machen zu wollen.}) 35. Kf2 Rd3 36. b4 {Den Verlust
seines Bauern will Weiss wenigstens durch eine Schwächung der gegnerischen
Bauernstruktur mildern, ein richtiger Entscheid.} cxb4 37. Ke2 Rd7 38. Nh4+ Kg5
39. Nf3+ Bxf3+ 40. Kxf3 {Auch wenn Schwarz mit seinem Mehrbauern in diesem
Turmendspiel besser steht, dürfte sich die Realisierung dieses Vorteils
einigermassen schwierig gestalten. Die schwarze Bauernmehrheit am Damenflügel
ist durch den Doppelbauer leicht entwertet. Weiss andererseits besitzt am
Königsflügel ebenfalls eine Bauernmehrheit und der Möglichkeit, einen
potenziellen Freibauern zu bilden. Der wichtigste Vorteil von Schwarz liegt in
der aktiveren Postierung von König und Turm, doch solange der schwarze Turm
an die Deckung seines a-Bauern gekettet ist, muss Weiss nicht viel befürchten.
Kurzum: ein schwieriges Turmendspiel für Experten.} Rd6 {Der horizontale
Schutz des a6-Bauern unter Beibehaltung der Besitznahme der offenen d-Linie
scheint die beste Wahl zu sein.} (40... Ra7 41. Ra5 f5 42. b3 {unklar, ist die
Alternative}) 41. b3 Rc6 ({a)} 41... Rd3 {sieht nur gefährlich aus, aber
erleichtert die weisse Verteidigung enorm} 42. h4+ Kg6 (42... Kxh4 43. Kf4 Kh3
44. Rxa6 $11) 43. Rxa6 Rxb3 44. Rb6 Rb1 45. Rxb5 $11 {und Ausgleich nach
meiner Beurteilung}) ({b)} 41... f5 {ist wahrscheinlich der einzige
Gewinnversuch, allerdings ohne grosse Erfolgschancen.}) 42. Rd2 Rc3 43. h4+ Kg6
(43... Kxh4 $4 44. Rd5 $18 {und Weiss gewinnt angesichts der Mattdrohung Th5})
44. h5+ (44. Ra2 Rc6 45. Kf4 {und es ist nicht zu sehen, wie Schwarz
Fortschritte machen könnte}) 44... Kf7 (44... Kg5 {versprach mehr, auch wenn
es danach fraglich ist, ob Schwarz entscheidenden Vorteil erlangen kann}) 45.
Rd7+ $2 {Verschwendet ein wichtiges Tempo zugunsten der Zentralisierung des
schwarzen Königs. Weiss hat nur gesehen, dass er den Bauern a6 bald einmal
mit gleichzeitigem Schachgebot schlagen kann und nur den schliesslich von
Schwarz gewählten schwächlichen Königszug nach e5 mit Schutz des Bauern f6
in Erwägung gezogen.} Ke6 46. Ra7 Rxb3 47. Rxa6+ Ke5 $2 {Eine normale, aber
falsche Reaktion, die nichts einbringt und jeglichen Vorteil wegwirft. Der
König musste unter Aufopferung des Bauern f6 nach d5, um seine Bauern am
Damenflügel zu unterstützen. Das hätte die Partie gewonnen.} (47... Kd5 48.
Rxf6 Rb1 49. Ke2 b3 50. Kd2 b4 51. Rf4 (51. Rxh6 Rh1 $19) 51... Kc5 52. Rf5+
Kc4 53. Rf4+ Kb5 54. Rf5+ Ka4 55. Rf8 Rg1 56. Ra8+ Kb5 57. Rb8+ Kc5 58. Rc8+
Kd5 59. e4+ Ke5 $1 60. Rc1 Rxg4 $19 {Schwarz gewinnt}) 48. Rb6 Rb1 49. Rxb5+ {
Nun stehen die Spiele wieder gleich. Bei korrektem Spiel muss die Partie mit
Unentschieden enden.} Kd6 50. Ke4 b3 (50... Kc6 51. Rb8 $11) 51. Kf5 {
Plötzlich sind auch die schwarzen Bauern anfällig.} Kc6 52. Rb8 b2 53. Kg6 (
53. Kxf6 {macht ebenfalls Remis} Rf1+ 54. Kg6 b1=Q+ 55. Rxb1 Rxb1 56. Kxh6 Rg1
57. g5 Kd6 58. g6 Ke6 59. Kg7 Rg4 60. h6 Kf5 $1 61. h7 Rxg6+ 62. Kf7 Rh6 63.
Kg7 $11) 53... f5 54. g5 (54. gxf5 $11 {ändert ebenso wenig etwas an der
Stellungsbewertung} Rg1+ 55. Kxh6 b1=Q 56. Rxb1 Rxb1 57. f6 Rf1 58. Kg7 Rg1+
59. Kf8 Rh1 60. f7 Kd7 61. Kg7 Rg1+ 62. Kf8 $11 {Remis}) 54... Kc7 55. Rb4 hxg5
56. h6 Rh1 $2 {Ein schwerer Fehler, der dank gütiger Mithilfe seines Gegners
keine Konsequenzen hat.} (56... f4 {und das Spiel steht gleich} 57. h7 Rh1 58.
Rxb2 f3 59. Rf2 g4 60. Kg7 g3 61. Rxf3 g2 62. Rg3 g1=Q 63. Rxg1 Rxg1+ 64. Kf7
$11 {Remisstellung}) 57. h7 (57. Rxb2 $18 {gewinnt für Weiss} f4 {kommt jetzt
zu spät} 58. Rf2 ({nicht} 58. exf4 $2 gxf4 $11) 58... fxe3 59. Re2 Rh3 60. h7
g4 61. Kg7 Kd6 62. Rxe3 $18) 57... f4 $1 {die Rettung} 58. Rxb2 f3 59. Rb1 Rh4
60. Kg7 g4 61. Rc1+ Kd6 62. Rf1 g3 $2 {Stolpert erneut in eine verlorene
Stellung} (62... Ke5 $11 63. h8=Q Rxh8 64. Kxh8 Ke4 65. Rg1 f2 66. Rxg4+ Kxe3
$11 {Remis}) 63. Rxf3 Rg4+ 64. Kf6 g2 65. h8=Q g1=Q {Schwarz hat nur einen
Bauern weniger, was in diesem Schwerfigurenendspiel auszuhalten wäre.
Verloren ist Weiss jedoch, weil sein Gegner einen Mattangriff hat bzw. in ein
gewonnenes Bauernendspiel abwickeln könnte. Die ganze Abwicklung liegt
natürlich ausserhalb des Rechenhorizonts des Portorose 32bit.} 66. Qd8+ {
Auch das vergibt den Gewinn nicht.} (66. Kf7 {führt am schnellsten zum Gewinn}
Qg2 67. Qd8+ Kc5 68. Qc8+ Kb5 69. Qd7+ Ka5 70. Rf5+ Kb4 71. Qd6+ Ka4 72. Qd1+
Kb4 73. Qxg4+ Qxg4 74. Rf4+ Qxf4+ 75. exf4) 66... Kc6 67. Qc8+ Kb6 68. Qe6+ Ka7
69. Qd7+ Kb6 70. Qd6+ Ka7 71. Qc5+ Kb8 72. Qb6+ Ka8 73. Qc6+ Ka7 74. Qc7+ Ka6 {
Nun kann Weiss nur mit den Zügen Dc6 oder Dc8 und Dd6 gewinnen, alles andere
ist Remis, wie man den 7-Steinern entnehmen kann.} 75. Qc2 $2 {Danach vermag
Weiss nicht mehr zu gewinnen.} Rg7 76. Qd3+ Ka7 77. Qa3+ Kb7 78. Qb4+ Kc6 79.
Qe4+ Kb6 80. Qd4+ Ka6 $2 {Einzig 80...Kb7 oder 80...Kc6 machen Remis.} 81. Ke6
Qg5 82. Rf6 Rc7 83. Qd5 Qxd5+ {Wickelt in ein elementares und verlorenes
Turmendspiel ab, doch war die Stellung so oder so verloren.} 84. Kxd5+ Kb5 85.
e4 Rc5+ 86. Ke6 Rc3 87. e5 Re3 88. Rf2 Kc5 89. Kf5 Rh3 90. e6 $4 {Vergibt den
Gewinn, der mit diversen anderen Fortsetzungen auf thematische Art und Weise
zur Verfügung stand. Diese Gewinnverfahren sollte jeder Schachspieler kennen.
Mit dem fehlerhaften Textzug gelangt der schwarze König vor den weissen
Freibauern, und da dieser Bauer bereits auf der 6. Reihe steht, kann sich der
weisse König gegen Turmschachs von hinten nirgends mehr verstecken. Wir haben
es mit der bekannten Philidor Remisstellung zu tun. Eine allgemeine Regel
besagt, dass die Voraussetzung für einen unentschiedenen Ausgang der Partie
in Turmendspielen dann besteht, wenn der stärkeren Seite ein Fluchtfeld für
den König vor den Schachs des feindlichen Turms fehlt.} ({a)} 90. Ke6 $18 {
erlaubt das weitere Vordringen des Bauern} Rh6+ 91. Kf7 Kd5 92. e6 Rh7+ (92...
Rxe6 93. Rd2+ Ke5 94. Re2+ Kd5 95. Rxe6) 93. Kg6 Re7 94. Kf5 $1 Re8 95. Rd2+
Kc6 96. Kf6 Rf8+ 97. Ke7 Rh8 98. Rc2+ Kd5 99. Kd7 Rh7+ 100. e7 Rg7 101. Kd8 $18
) ({b)} 90. Rd2 $18 {schneidet den schwarzen König vom Bauern ab} Rf3+ 91. Ke6
Re3 92. Kf6 Rf3+ 93. Ke7 Re3 94. e6 Kc6 95. Kf7 Rf3+ 96. Ke8 Re3 97. e7 Kc7 98.
Rf2 Rh3 99. Kf7 Rh7+ 100. Kf6 Rh8 101. Rd2 Rh6+ 102. Kg7 Re6 103. Kf7 $18)
90... Kd6 91. Rd2+ Ke7 92. Rd7+ Ke8 93. Rb7 Rh1 94. Rg7 (94. Kf6 Rf1+ 95. Ke5
Re1+ 96. Kd6 Rd1+) 94... Kf8 95. Rd7 Ke8 96. Rb7 Re1 97. Ra7 Rc1 98. Rh7
1/2-1/2
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