
Zitat von
Solwac
Was heißt Wissen bei Schachprogrammen eigentlich? Da haben viele Interessierte (u.a. aber auch Artikelschreiber früher in der CSS) eine erschreckend naive Vorstellung.
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Guten Morgen Solwac, eine berechtigte Frage.
Was ist Schachwissen, z.B. in Bezug auf das Endspiel? Es handelt sich hierbei nicht um „Endspiel-Können“, was man missverständlich meinen könnte…
Schachwissen heißt, dass eine bestimmte Konfiguration samt ihrer Bewertung (und gegebenenfalls mit den Schlüsselzügen) bereits im Computer abgespeichert ist, sodass diese nicht mehr berechnet werden muss und sofort als gewonnen, remis oder verloren erkannt wird und somit als erstrebenswert (Schlüsselzug) angesehen wird.
Nur so kann sich nämlich das Schachwissen in das Stadium des praktischen Endspiels fortsetzen. Dies lässt sich nur in praktischen Endspielen testen, bei denen der Schlüssel eben in der Überleitung in ein technisches Endspiel besteht.
Es gibt demnach also 3 Arten, wie ein Schachprogramm Endspiele behandeln kann:
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reine Variantenberechnung (ggf. mit Unterstützung von Hashtables)
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Endspieltechnik in Form von Faustregeln, ( z.B. Turm gehört hinter die eigenen Freibauern)
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echtes Endspielwissen (s. oben, oder auch Endspieldatenbanken).
Gruß
Egbert