Thema: Frage: Mm5 nur 1575 ELO ??
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Alt 03.07.2017, 01:34
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Walter Walter ist offline
Resurrection
 
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AW: Mm5 nur 1575 ELO ??

Also Leute, die "Diskussion" tut mir echt körperlich weh.

Nun habe ich mich mit dem Elo-System (dem des Herrn Elo, um genau zu sein) wenig beschäftigt, aber eins ist mir klar geworden:

Die "guten" Spieler (die mit den letztendlich hohen Elo-Werten) "klauen" den niedrig bewerteten Spieler im Laufe der Zeit Punkte. Dadurch wird die Liste verschoben.

Das gilt, obwohl das Berechnungssystem an sich korrekt ist, wenn der Pool an Geräten ungleichmäßig "bespielt" wird oder Neulinge eintreten.

Wenn der Pool an Spielern nicht total geschlossen ist und nicht ständig gut durchmischt jeder gegen jeden immer wieder spielt, dann läuft das auf diesen "Klau-Effekt" hinaus. Und so ist doch die Spielpraxis: dieselben sehr starken Geräte kommen immer wieder, die schwächeren Teilnehmer wechseln in den Turnieren. Also kommt der Elo-Klau-Effekt zum Tragen. So isses. Dieser Effekt ist schuld am Anwachsen der Elo-Werte bei den starken Geräten.

Dadurch erreichen die hoch bewerteten Spieler bzw. Geräte immer höhere Elo-Werte, die sie den niedriger bewerteten Spielern bzw. Geräten abnehmen. Die mittelstarken Geräte klauen bei den schwachen, die starken bei den mittleren....

Von daher stimmt das Gefühl der Community durchaus: Die Werte der starken Geräte stimmen zunehmend weniger bzw. man hat das Gefühl, dass sie zu hoch geworden sind. Aber eine lineare Absenkung der Skala ist aus dem genannten Grund sinnlos. Man müsste den stärksten Geräten viel, den mitlleren wenig Elo-Punkte abnehmen, und den schwächeren womöglich etwas zugeben, und das alles müsste unter dem Strich bei Plus und Minus neutral bleiben, also Null ergeben.

Wie könnte man nun die Liste neu "eichen"?

Von einer Eichung gegen menschliche Spieler würde ich völlig absehen. Menschliche Spieler lernen mit mehr Partien, sich gegen die Spielweise von Schachcomputern einzustellen (danke an Wolfgang, der die Strategien beschrieb), sie haben Formschwankungen, mit einem Wort, ihr Elo-Wert schwankt stark. Wie sollen sie da brauchbare "Eichmarken" abgeben? Ganz davon abgesehen, dass Zeit und bei den starken Schachcomputern geeignete starke Schachspieler fehlen.

Meine Idee wäre, "geeichte" Geräte von früher als Fixpunkte zu nehmen, also z.B. einen MM 4 oder MM 5 oder ähnliche. Man vergleiche deren Elowerte von gestern und heute, und weil man davon ausgehen kann, dass ein Schachcomputer nichts dazu lernt, hat man hier einen Anhaltspunkt für eine Verschiebung. Man müsste nun die "geeichten" Geräte auf ihre früheren WErte zurücksetzen.

Ich würde hier einfach die früheren Werte ohne lange Diskussion als Eichmarken übernehmen, ganz einfach, weil wir nichts besseres haben.

Wenn man dazu einige weitere (ältere) schwächere "geeichte" und stärkere "geeichte" Geräte hätte, dann könnte man einschätzen, wie sich die Struktur der Liste verschoben hat. Wenn man das in Zahlen fasst, könnte man daraus ein rechnerisches Verfahren zur Anpassung ermitteln. Das könnte dann bei starken Geräten mehr Punktabzug, beim mittleren weniger oder keinen, bei schwächeren Punktzugabe bedeuten, alles nach einem rechnerischen Verfahren. Per Saldo müsste die Gesamtpunktzahl diesselbe bleiben, also muss es Gewinner und Verlierer an Elo-Punkten geben.

Und jetzt beende ich mit der ziemlich kleinen Hoffnung, dass die weitere Diskussion sich etwas klarer bewegt und mir nicht mehr heftige Schmerzen bereitet. Si tacuisses....

Walter
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Wolfgang2 (03.07.2017)