Thema: Frage: Mm5 nur 1575 ELO ??
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Alt 29.06.2017, 12:47
Wolfgang2 Wolfgang2 ist offline
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AW: Mm5 nur 1575 ELO ??

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Wie bereits in einem anderen Posting erwähnt wurden unsere Brettis hauptsächlich zum spielen gegen Menschen gebaut, und da haben sie sich in Ihren Elo Klassen doch oft bewährt.
Was ist heute anders? Wir spielen bewusster (zumindest die Spieler, die es können) auf die Schwächen der Computer hin, die Spiele finden zu Hause im stillen Kämmerlein statt, wahrscheinlich wird die eigene Bedenkzeit doch hier und da mal überstrapaziert, vielleicht schauen wir uns auch die Bewertung und den vorgeschlagenen Zug an. All das geht gegen menschliche Spieler nicht.
...
Alles richtig, wenn ich das auf mich beziehe. Ich schaue in den "Schongang"-Partien mit längerer Rechenzeit (Turnierpartien) i.d.R. den aktuell erwogenen Zug + Stellungsbewertung an. Diese "Komfortfunktionen" nutze ich dann doch, alleine schon, um Rechenzeit zu sparen.
Natürlich ist das ein Unterschied, ob ich gegen einen Menschen spiele, dem ich nicht in den Kopf schauen kann.

Anti-Computer-Strategie:
Was ich hier immer vorführe, kann man meinetwegen so bezeichnen. Mir ist auch egal, ob das abwertend gemeint ist. Schon deswegen, weil ich auch in persönlichen Gesprächen, zuletzt in Klingenberg, einige positive bzw. anerkennende Rückmeldungen dazu bekommen habe.
Um es ganz klar zu sagen: Ich möchte niemandem einen solchen Spielstil nahe legen, schon alleine, weil man
(a) dadurch das "unverkrampfte" dynamische Spiel verlernt und
(b) das für richtige Blitz- oder Schnellpartien nicht taugt, da es für den Gegner keine Herausforderung darstellt und man selbst (d.h. ich) duch Zeitüberschreitung verliert.

Diese Art zu spielen eignete ich mir erst an als ich mit einem "normalem" Spielstil keine Chance mehr hatte. Das war ab ca. Fritz2/Pentium 200 oder später auch gegen den Mephisto Magellan der Fall.

Ich sehe die Anwendung meiner "Schongang"-Strategie als eine Art Ergebnis orientierten Sport, bzw. Herausforderung. Wie kann man/ich spielen, um gegen einen eigentlich zu starken Gegner am Ende nicht mit der Null da zu stehen.

Zu den Elo-Zahlen und Spielstärke:
Mich interessiert nicht, wie vor 25-30 Jahren bestimmte Meisterspieler gegen Computer Punkte ließen. Sei es Karpow mit einem Remis gegen Mephisto III im Simultan. Oder ein 1900-Elo - Rating von Mephisto Excalibur beim Porzer Open. All dies, auch AEGON-Turniere, Harward-Cup, etc, habe ich seinerzeit auch mit verfolgt.
Ob der Mensch dann aus Selbstüberschätzung, Zeitnot, äußere Umstände, Abneigung gegen Computern, "Fingerfehler" - oder weil der Rechner sehr gut gespielt hat, verloren hat, das ist mühsam bis unmöglich, heraus zu finden.

Ich wäre interessiert an Partien gegen Computer von starken Spielern, bei welchen der Spieler (a) seinen Gegner kennt, und (b) die äußeren Umstände optimal sind. Also kurz gesagt: Die sogenannte "Stille Kämmerlein" - Situation.
D.h. beispielsweise: Ist ein Programm der Kategorie eines Genius 2, Chessmaster 5000, Fritz 7 oder stärker auf einem schnellen PC für einen (z.B.) Elo 2100 - Spieler unter optimalen Bedingungen, aber natürlich ohne fremde Hilfsmittel, schlagbar oder nicht.

Ich fand ganz interessant, wie kürzlich IM Roman Vidonyak ein kleines Match gegen den Millennium Genius Exclusive gespielt hat. Ein paar Spiele sind im Internet zu finden.

Gruß
Wolfgang

Geändert von Wolfgang2 (29.06.2017 um 12:52 Uhr) Grund: Wortfehler
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Mapi (29.06.2017)