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Alt 08.03.2017, 12:24
Wolfgang2 Wolfgang2 ist offline
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AW: Ueberlegungen ueber ELO Wertungen

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Da muss ich Dir auf eine gewisse Weise natürlich Recht geben. Ich selbst habe jahrelang gegen Compis und PC-Schachprogramme gespielt nach dem Motto bzw. der von IM David Levy seinerzeit propagierten Strategie "Do nothing, but do it well", d.h. kein Risiko eingehen, symmetrische Bauernstrukturen, eine bis max. 2 offenen Linie, Generalabtausch, usw. Das hat unglaublich gut funktioniert und täte selbst heute noch recht gut im Sinne von Nicht-Verlieren, aber mit dieser Spielweise habe ich mir komplett abgewöhnt zu gewinnen, was sich in der Praxis im Kampf gegen menschliche Spieler negativ ausgewirkt hat - keine Siege mehr gegen schwächer dotierte Spieler, Niederlagen gegen besser klassierte Gegner. Deshalb habe ich damit aufgehört ... und nun macht auch das menschliche Schach wieder Freude.
Mfg
Kurt
Ich habe mit dieser von Dir beschriebenen "Do nothing" - Methode angefangen als mir die Computer, d.h. PC-Programme zu stark wurden. Das war in den 1990-er Jahren ab Fritz 3 und Pentium 60 (aufwärts) gegeben. Man verdirbt sich den Stil dabei, muss aufpassen nicht Schachblind zu werden. Zumindest das Mittelspiel betreffend.
Allerdings habe ich mich schon seit 30 Jahren ein wenig auf das Endspiel konzentriert, weil ich in meinem Umfeld fest stellte, dass das nicht nur Computer nicht mochten, sondern Menschen auch nicht. Viel mehr "Wissen" als dass man den König aktivieren muss, war da oft nicht vorhanden.

David Levy hat meiner Meinung nach seinen propagierten Stil bei seinen letzten Partien gegen Cray Blitz oder Hitech nicht mehr angemessen durch gehalten, sonst hätte er da besser abschneiden müssen.
Vielleicht wollte er das in der zunehmend medialen Welt auch nicht. Denn wie hätte es ausgesehen, wenn er mit Angsthasen-Schach dann eventuell trotzdem die eine oder andere Partie verloren hätte!?

Für mich sind die Ü2000 - Computer-Wertungen alles in allem realitätsfremd. Ein mit 2200 Elo oder mehr eingestufter Gegner darf sich nicht durch die von Kurt beschriebenen Methoden (und mir hier immer wieder gezeigten Schongang-Partien) in ein Remis-Endspiel treiben lassen, das er dann durch mehr oder minder elementare Fehler häufig verliert.

Gruß
Wolfgang

Geändert von Wolfgang2 (08.03.2017 um 12:36 Uhr) Grund: Typo
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