Haben nicht alle Schachcomputer Lücken, die von Schachspielern per "Karateschach" ausgenutzt werden? Erst ab einer Spielstärke im Super-GM-Bereich sind die Programme dann so stark, dass die Lücken zunehmend nicht mehr ausgenutzt werden können.
Horizonteffekte, geschlossene Stellungen, nicht vorhandenes oder falsch gewichtetes Wissen über einzelne Elemente der Bewertungsfunktion - die Liste ist lang und über viele Jahre hinweg in den Zeitschriften dokumentiert worden.
Ist der ChessGenius da so etwas besonderes?
Ich denke nicht. Sicher ist ein schnell rechnendes Programm mit begrenztem Wissen etwas anfälliger für Karateschach als die letzten Brettcomputer mit größerem Programm und geringerer Rechenleistung. Aber was wäre die Alternative? Die besten Programme übertreffen schon auf langsamer Hardware die Spielstärke oder werden so stark gebremst, dass das Spiel auch keinen Spaß mehr macht.
Menschliche Kreativität oder zumindest eine entsprechend deutliche Lernfähigkeit steckt noch in den Kinderschuhe und ist nicht kommerziell verfügbar. Auf absehbare Zeit wird man einem Schachcomputer den Computer auch am Schach ansehen können...