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Alt 07.06.2016, 22:42
Drahti Drahti ist offline
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AW: Eprom im Mephisto Modul MM?

Hallo Walter, vielen Dank für den Applaus. Soo schwierig wars dann doch auch nicht, nur die richtige Idee muss man haben...

Ich war inzwischen beim Patentamt, aber die haben mich nur ausgelacht. Die Kiste sei zu alt, da lässt sich nix mehr patentieren.



Gut, ich erkläre jetzt mal etwas genauer, was da in dem MM II Modul passiert. Das Programm belegt 32 kB, und zwar liegt dieses im oberen Adressbereich. 16 Bit, also 16 Leitungen stehen für die Adressierung zur Verfügung. Nummeriert von A0-A15. Insgesamt 64 kB sind somit ohne weitere Tricks addressierbar. Wenn nun nur die 2 höchstwertigsten Leitungen A14 und A15 betrachtet werden, ist der Speicher in 4x 16 kB Blöcke unterteilt und so ist es eigentlich in den meisten Mephisto Modulen praktisch realisiert.

A14 A15 Adressbereich
0 0 0000 - 3FFF
1 0 4000 - 7FFF Bibliothek HG240
0 1 8000 - CFFF Programm 1 (PLatz weiter weg von CPU)
1 1 D000 - FFFF Programm 2 (Platz neben CPU)

Herausbekommen kann man dies durch Aufnahme der Leiterbahnen, man muss halt wissen, wo A14, A15, die CE Signale sind und wie die Pinbelegung der Logikgatter ist.

Bei manchen Modulen wird ein 2auf4 oder besser 3auf8 Decoder verwendet, hier beim MM II einfach ein Standard 4x Nand. Die CE Signale zur Aktivierung des richtigen Eprom(steckplatzes) sind Low-aktiv.

Für den CPU-nahen Steckplatz wird also A14 und A15 auf ein Nand geschickt und heraus kommt das CE für den "oberen" Eprom (Programm 2. Teil). Dieser ist bei mir aber nicht bestückt (gewesen), da ich die 1-Eprom-Variante verwendet habe, wo das Programm in einem 32 kB Eprom steckt. Und der 2. Steckplatz ist nur für den Fall vorhanden, dass das Programm in 2 Eproms je 16 kB drin steckt...

Für den anderen Steckplatz wird einfach A15 am Nand-Gatter negiert und dann dem Eprom als CE zugeführt. Hier steckt halt bei mir das MM II Programm als 32 kB Eprom drin (war so und bleibt so).

Man kann jetzt das HG240 Eprom nicht einfach in den 2. freien Sockel stecken, weil dieses dann im selben Adressbereich wie das Programm aktiviert würde. Läuft dann natürlich gar nix mehr. Die Herausforderung ist, mit den Mitteln auf der Platine das abweichende CE-Signal zu generieren.

Ist: A14=1 und A15=1 (das macht ein Nand-Gatter)
Soll: A14=1 und A15=0 (dafür sind 2 Nand-Gatter nötig, eines als Negator für A15)

Leider war kein Nand mehr frei. Also wie lösen? Bis mir auffiel, das A15 für den anderen Steckplatz ja schon negiert vorlag! Man muss also einfach die Verbindung von A15 zum Nand, wo auch A14 dranhängt, trennen. Und stattdessen den Ausgang des für den anderen Eprom verwendeten Nand-Gatters mit einem Draht an den nun freien Eingang verbinden. Voila, läuft!

Walter, Du müsstest mehrere unterbrochene Leitungen gesehen haben. Da waren nämlich 1 oder 2 Leiterbahnen mit einem Bohrer bereits ab Werk getrennt! Die Unterbrechung die ich durchgeführt habe ist sehr nahe bei der Drahtbrücke. Ist ja auch dasselbe Gatter, welches ich "umlegen" musste...

Warum 4x gebrannt? Nunja, ich hatte nur 64 kB Eprom und wollte auf Nummer sicher gehen. Eigentlich hätte 1 Block gereicht, aber er muss halt an der richtigen Stelle liegen. So musste ich darüber nicht nachdenken, einer der 4 Blöcke liegt "richtig".

Viel Spaß beim Nachbauen. Bei Fragen einfach fragen

Viele Grüße
Andreas
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