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Alt 28.08.2006, 22:46
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AW: 4. RSCO - 16 Geräte - Turnierbedenkzeit

Hallo Hans, Hallo Robert.

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Stimmt, aber sowas macht das ganze ja erst richtig interessant!
Genau das ist es. Ein Blick in die Sportgeschichte zeigt das sehr schön. Man muss nicht die stärkste Mannschaft der Welt sein, um ein Turnier zu gewinnen, man muss die stärkste Mannschaft des Turniers sein, um den Titel zu holen.
Und so kann es eben schon mal passieren, dass zwei Topfavoriten nach der Vorrunde wieder verpackt in der Ecke verschwunden sind.

Ich habe mich in der Zwischenzeit kurz mit Björn über den R30 V2.2 unterhalten. Vielleicht kann ja Eckehard mehr dazu sagen, aber wir sind der Meinung, dass auf Turnierstufe die Einstellung "normal" sinnvoller zu sein scheint. Wolfgang hat schon einmal ähnliche Ansichten geäußert. Zwar spielt der R30 V2.2 mit "aktiv" teilweise sehr schöne Angriffspartien, aber dann finden sich auf wieder Partien, wie z.B. die gegen den Portorose, wo sinnlos Bauern ins Gefecht geworfen werden. Mit solchen Anwandlungen verschenkt der R30 V2.2 zu viele Punkte. So ist auch das Ausscheiden aus meinem Turnier zu begründen.

OK, es fehlen noch die beiden letzten Gruppen C und D. Auch hier ist der letzte Stein verschoben und die Vorrunde damit beendet. Ging dann doch schneller als erwartet.

In Gruppe C stand ja der Montreux schon vor der 6.Runde als Viertelfinalist fest. Alle anderen Geräte konnten aber bei einem eigenen Sieg noch die nächste Runde erreichen.

Die wohl schwierigste Aufgabe kam dabei dem Sparc zu. Er musste mit den schwarzen Steinen die ChessMachine bezwingen und gleichzeitig auf einen Fehltritt des Vancouvers hoffen. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Nach der Eröffnungsphase war die Hoffnung dann auch schon fast gestorben.

ChessMachine - Sparc

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r1bq1rk1/1pb2ppp/5n2/pPn1p3/2B1P3/P1N2N2/4QPPP/R1BR2K1 b - - 0 15

Schon nach 15 Zügen hatte sich die ChessMachine einen deutlichen Stellungsvorteil erspielt. Druckvoll baute diese ihren Vorteil aus und nach 25 Zügen war die Partie fast schon entschieden.

ChessMachine - Sparc

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Der Sparc stand während der ganzen Partie mit dem Rücken zur Wand. Es war nur eine Frage der Zeit, wann er die Partie verlieren würde. Leider zeigte sich der Sparc auch in Runde 6 nicht von seiner besten Seite. Zwar versuchte sich der Sparc der drohenden Niederlage zu entziehen, aber nach 61 Zügen war es dann doch so weit und ich stelle die Geräte ab. Die ChessMachine hatte mit diesem Sieg das Soll erfüllt und sein Punktekonto auf 3,5 / 6 erhöht. Nun lag es am Vancouver. Ein Sieg gegen den Montreux und é Voilà, Viertelfinale.

In der Partie aber traf der Vancouver auf einen übel gelaunten Montreux. Vielleicht hatte dieser eine Überspannung erwischt, keine Ahnung. Jedenfalls habe ich den Montreux selten so stinkig gesehen.

Nach 7 Zügen hatte beide die Eröffnungsbibliothek verlassen.

Vancouver - Montreux

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Der Montreux, die schwarzen Steine führend, legte los.

7...g5! 8.Le3 g4! 9.Sg1 f5 10.dxc5 d4

Der Montreux stürmte auf den Gegner los, wie Mike Tyson zu seinen besten Zeiten.

Vancouver 22 MHz - Montreux

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(15/14) FRC FEN-Editor © SMIRF Ver. 3.0.0 / License: Michael Voelschow

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Der Vancouver wusste nicht wie ihm geschah. Angriffswelle auf Angriffswelle rollte auf die Festung des Vancouvers. Nach nur 22 Zügen hing der Vancover deutlich angeknockt in den Seilen.

Vancouver 22 MHz - Montreux

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(13/12) FRC FEN-Editor © SMIRF Ver. 3.0.0 / License: Michael Voelschow

4rrk1/pp1q3p/2n1b3/2P2p2/1P1p4/P3bN1P/1NQ1PKP1/R4B1R w - - 0 23


Um es kurz zu machen, der Vancouver wurde dermaßen verprügelt, wie ich es bisher noch nicht gesehen habe. Nach nur 30 Zügen sah die weiße Festung aus wie ein Schweizer Käse und der Montreux zeigte eine Bewertung von +4,52.

Vancouver - Montreux

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Ein paar Züge schaute ich mir das Gemetzel noch an. Um genau zu sein, bis zum 39. Der Montreux hatte eine fantastische Partie abgeliefert und den Vancouver förmlich überrannt. Verdienter Gruppensieg für den Montreux.

Was noch fehlt, ist das Endspiel aus Gruppe D Genius 68030 gegen Elite V11. Der R30 V2.5 stand ja schon als Viertelfinalist fest. Und auch in seiner letzten Vorrundenbegegnung ließ er nichts anbrennen. Gegen den Star Diamond, welcher zwar etwas besser aus der Eröffnung kam, nutzte er ein taktisches Schlagloch nach 22 Zügen (Txb6!) und gewann die Partie nach nur 29 Zügen. Mit überragenden 5,5 / 6 Punkten belegt der R30 V2.5 Platz 1 in Gruppe D.

Im Endspiel Genius gegen V11 versuchte es die Lang Kreation mit der bekannten Einschläferungstaktik. Das funktionierte auch, naja, zumindest bis zum 20. Zug. Der Elite V11 hatte genug und griff an.

Genius 68030 - V11
20...g5

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Der weiße Springer musste den Rückzug (21.Se2) antreten und die V11 versuchte es nun mit einem Trick.

21...Sf3+ Die Idee bestand darin, den weißfeldrigen Läufer zum Abtausch zu bewegen, die Kontrolle über das Feld g2 zu gewinnen und die schwarzen Streitkräfte auf die h-Linie umzugruppieren. Und der Genius ging auf den Handel ein.

Genius 68030 - V11
22. Lxf3?!

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(14/13) FRC FEN-Editor © SMIRF Ver. 3.0.0 / License: Michael Voelschow

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Für mich der entscheidende strategische Fehler im Spiel des Genius, denn die Version 11 hatte nun ihren Angriffspunkt gefunden. Sofort wurden die schwarzen Angriffsbemühungen auf den Damenflügel gerichtet. Im 29 Zug wurde der Punkt f3 gesichert, nach 30 Zügen hatte der König die Grundreihe geräumt umd im 34.Zug begann der Bauernsturm.

Nach 40 Zügen hatte die Version 11 einen weiteren Lang Skalp erbeutet und sich Platz 2 in Gruppe D gesichert.

Genius - V11

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(11/11) FRC FEN-Editor © SMIRF Ver. 3.0.0 / License: Michael Voelschow

7r/p3k3/2pp3r/2p2pp1/1PP3b1/2P1PpP1/P2R1PN1/R5K1 w - - 0 41


Somit kommt es im Viertelfinale zu folgenden Ansetzungen:

Berlin Pro 68020 - ChessMachine Schröder 3.1 32 MHz
Portorose 68020 22 MHz - Elite V11
Montreux - RISC 2500
R30 V2.5 - Magellan


Viele Grüße,
Micha

Geändert von Chessguru (28.08.2006 um 22:58 Uhr)
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