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Robert
Aber das klappt idR ja nur gegen diesen einen Gegner, deshalb finde ich das für den Zweck der Ermittlung einer zuverlässigen ELO zumindest fragwürdig.
Warum?
Elo sagt nichts über die schachliche Qualität aus, nur über den Erfolg in Partien. Ob die Siege durch überlegenes Wissen, eine tiefere Suche oder ein überlegenes Buch zustande kommen, da gibt es keinen Unterschied.

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Robert
Wenn ein 1700-er Programm gegen ein 2000-er Programm nur aufgrund eines Buchfehlers oder einer Killervariante etliche Dubletten gewinnt (MM V ohne HG550 ist da sehr anfällig; habe da eigene Erfahrungen), dann verfälscht das mMn die ELO durchaus. Und die Partien gegen andere Gegner können das nicht mehr korrigieren, sondern bestenfalls etwas begradigen; der "Fehler" bleibt.
Da ist kein Fehler, der bleiben kann. Das eine Duell ergibt ein Ergebnis abweichend von der Erwartung aufgrund der anderen Duelle, mehr nicht. Die Streuung der Ergebnisse ist also größer, aber das ist halt so. Werden jetzt weitere Gegner in die Wertung einbezogen, dann trägt das eine Einzelduell immer weniger zum Gesamtergebnis bei.

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Robert
Wenn ich Dich richtig verstehe, wäre also nur eine bestimmte Anzahl an Dubletten vertretbar? Und wie hoch dürfte diese Zahl dann sein?
Sorry, aber das fände ich dann ziemlich inkonsequent: Wenn Dubletten erlaubt sind, dann müssen alle zählen...
Nein, alle Dubletten müssen zählen.
Eine Dublette gibt aber schachlich keine neuen Erkenntnisse, die entstehende Partie ist in ihrem Ergebnis ja bekannt. Stell Dir vor, zwei Programme haben kein Buch. Dann gibt genau zwei verschiedene Partien (P1-P2 und P2-P1). Nach diesen zwei Partien ist das Kräfteverhältnis im direkten abschließend geklärt. Eine dritte, vierte, hundertste Partie wird keine neuen Erkenntnisse liefern. Eine numerische Auswertung wird aber dieses Duell mit steigender Anzahl von Partien immer stärker wichten. Da liegt das Problem.
Bei älteren Programmen mit kleinem Buch tritt meist folgender Fall ein:
Zuerst bekommt man verschiedene Partien. Irgendwann wiederholen sich die ersten Partien, so könnten bei einem Wettkampf über 20 Partien z.B. 2 identische Partien auftreten. Werden jetzt mehr Partien gespielt, dann gibt es irgendwann keine neuen Partien mehr, alle möglichen verschiedenen Partien wurden gespielt, alle Kombinationen der aktiv gespielten Züge aus dem Buch sind dran gewesen.
Werden jetzt noch weitere Partien gespielt, so wird nur noch der Fehler bei der Bestimmung der Ausspielwahrscheinlichkeiten kleiner.

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Robert
Meine Meinung kurzgefasst:
Für ein Turnier müssen Dubletten natürlich zählen (der Turnierleiter/Bediener kann ja nicht bei jeder Partie einen Dublettencheck machen), aber für die ELO-Auswertung dürfen sie nicht herangezogen werden...
Damit erhält man eine falsche Einschätzung.