
Zitat von
Robert
Und ich weiß nicht, ob man im nachhinein nicht dazu neigt, vergangene Wettkämpfe in einem zu hellen Licht zu sehen; waren denn die vielen Remispartien 1984 in Moskau zwischen Karpov und Kasparov wirklich so viel interessanter?
Gruß
Robert
Das natürlich nicht!

Allerdings war es insgesamt abwechslungsreicher und die WM 1990 auch knapper.
Mir geht es einfach darum, dass eigentlich immer wieder die selben Eröffnungen aufs Brett kommen (bevorzugt die Berliner Verteidigung im Spanier) und keiner sich mal was "richtiges" traut.
Da war Kasparow schon experimentierfreudiger und gerade die 14. Partie bei der WM 1990 war ja damals schon fast eine Sensation (weniger vom Ausgang als eher von der Eröffnungswahl her).
So etwas vermisse ich einfach! Natürlich spielen sie heute auf einem hohen Niveau wo die meisten Pfade schon ausgetreten sind und keiner ein großes Risiko eingehen will, aber müssen es denn immer wieder die selben (wenn auch erprobten und sicheren) Eröffnungen sein?
Vielleicht gehöre ich auch einfach zu der Generation, die Spielern wie Bent Larsen hinterher trauern, einfach weil diese unkonventionell spielten und immer für eine Überraschung bei der Eröffnungswahl gut waren und daraus interessante Partien entstanden.
Aber im PC-Schachalter scheint keiner mehr risikofreudig zu sein und auch die guten alten Hängepartien sind leider nur blasse Erinnerungen an "die gute alte Zeit".