AW: Spezielle Eröffnungsbücher für die Tasc ChessMachine
Hallo Joachim,
um es gleich vorweg zu sagen: Ich kenne diese Zusatzbücher nicht...
Die enorme Anzahl der Disketten deutet darauf hin, dass sie nach den einzelnen Systemen sortiert sind. Kleinere Systeme werden vermutlich in größerer Anzahl Platz auf nur einer Diskette finden, während größere Systeme eventuell auch auf mehrere Disketten verteilt werden. Es wäre natürlich nicht schlecht, wenn man beim Installieren des Hauptbuches die Option bekäme den Rest auf Festplatte zu packen, sodaß man nicht wieder nachladen muss. Wie dem auch sei: Diese Buchsammlung erhält durch das Nachladen den Character eines einzigen, riesigen Buches. Ob sich das nun positiv auf den Spielverlauf auswirkt oder nicht, liegt nicht zuletzt daran, worauf hin die Eröffnungen optimiert worden sind. Ein Buch bestehend aus Großmeisterpartien ist gegen Computer sicher nicht förderlich wie auch umgekehrt computergenerierte Bücher nicht unbedingt gut sind für das Spiel der Chessmachine gegen Menschen. Ein wie vom Hersteller behauptetes Optimieren direkt auf das Spiel der Chessmachine, halte ich in diesem Umfang für schlichtweg unmöglich. Wieviele Leute wollen das bei wieviel verschiedenen Spielstufen gegen welche Gegner denn bewerkstelligt haben und das in welcher Zeit? Natürlich kann man bei ausreichendem Zeiteinsatz beispielsweise versuchen, die Schwächen in den favorisierten Eröffnungen anderer, starker Schachcomputer auszumachen, um das Buch der Chessmachine dagegen zu optimieren (ich rede hier nicht von der Implantation der diversen "Killervarianten", bei welchen sich der gegnerische Computer selbst "hinrichtet"). Das man auf diese Weise 40 Disketten füllen kann, möchte ich aber mal nicht glauben. Heutzutage kann man sowas zwar einigermaßen leicht vollautomatisiert bewerkstelligen, doch in den '90ern war da noch so ziemlich Handarbeit gefragt, weshalb ich eben so meine Zweifel habe was eine deutliche Verbesserung der Spielstärke durch Zuschnitt auf die Chessmachine angeht. Natürlich ist der Faktor Zeit nicht unwesentlich an der Spielstärke eines Computers beteiligt und somit bringen gute tiefere Varianten neben den halbwegs gesicherten "brauchbaren" Zügen auch einen Zeitvorteil mit sich, welcher der Chessmachine zugute kommt. Diese positive Wirkung darf aber auch nicht überschätzt werden und es stellt sich ferner die Frage, ob diese guten, tiefen Varianten auch so oft ausgewählt werden, wie man es sich wohl wünschen würde. Nicht zuletzt entscheidet ja auch der Gegner über den Partieverlauf...
Ich denke, diese oder ähnliche Überlegungen wirst Du schon selbst angestrengt haben?
Diese Bücher können was bringen - sie müssen es aber nicht. Auch wenn sie das Spiel verbessern sollten, wird sich das nur selten auf's Spielergebnis auswirken und der Elozugewinn kaum den einstelligen Bereich übersteigen. Nicht zuletzt stellt sich die folgende Frage: Wenn die Bücher auf die Chessmachine zugeschnitten sind, für welche Engine(s) dann?
Gruß, Wilfried
|