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Alt 20.06.2012, 16:14
Wolfgang2 Wolfgang2 ist offline
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AW: Wie spielt der Mephisto Monte Carlo auf unterster Stufe?

Mit dem MM1 Modular..., das würde ich eher nicht empfehlen. Da muss man schon "diszipliniert" spielen, damit die magnetischen Figuren auf dem kleinen Brett sich auch so hinstellen, wie man das will. Ob das für ein (temperamentvolles) Kind das richtige ist. Dann schon eher das Exclusive-Brett.

Weiterer Nachteil:
Die Rechenzeiten des Computers sind "menschlich", d.h. sehr unterschiedlich. Da wird in der 20-Sekunden-Stufe gerne auch mal über drei Minuten gerechnet. Da muss man schon Geduld aufbringen.

Ich kenne einen ähnlichen Fall aus der Verwandschaft. Da zeigte sich dann schnell, dass der CC MK III die geeignete Spielstärke hatte.

Um einen Mephisto Monte Carlo auf einer regulären Stufe (und sei es die av. 3sec./Zug) schlagen zu können, muss man schon weit besser spielen als ein Anfänger.
Die Endspielleistung ist dann allerdings klassenüblich schwächer, wobei es da schon ein paar Partien braucht, um das genauer herauszufinden.
Ich nenne mal beispielhaft die Königsführung: Zentralisierung, schön und gut. Aber der "Mut", voran in das gegnerische Lager zu gehen, um beispielsweise eigen Freibauern zu unterstützen fehlt dann. Da der Computer das Bergersche Quadrat nicht kennt, hat man auch gute Gewinnschancen mit entfernten Freibauern. Letzteres macht Mephisto III zwar etwas besser, aber das nützt wenig, da er bei vollerem Brett (a) den Wert von Freibauern (zu) lange unterschätzt. Aber das schlimmste an den IIIer Mephistos ist meines Erachtens die schlechte Behandlung von Turmendspielen.
Weitere Einschätzungen:

MM IV: Ein Gerät, das besonders "schön" spielt, aber das sich auch aufgrund seines gemütlichen passiven, geschlossenen Spielstils relativ leicht mit einem halbwegs solide vorbereiteten Königsangriff überrumpeln lässt.

MM II: Die bekannte kombinatorische Schlagkraft nutzt dem Rechner selten etwas, wenn man die Position nicht unnötig verkompliziert. Da das Gerät nur wenig von Positionsspiel, beispielsweise starke/schwache Felder versteht, nicht selten auch die Dame zu früh ins Spiel bringt, hat man es hier mit einem Gegner zu tun, den man eigentlich relativ leicht schlagen kann. Vor allem, wenn man "freie" Eröffnungen spielt.

Mephisto Excalibur Grandmaster:
Schönes, gut zu bespielendes 50cm x 50cm Brett. Spielstil und Spielstärke zwischen MMII und MM IV (näher an MM IV). Nachteil: Programm stürzt gelegentlich ab. Puristische Ausstattung.
Besonders schön (für mich eigentlich der Reiz an dem Computer): Die Spielstufe, bei der der Computer genauso lang nachdenkt, wie man selbst. (es wird der Mittelwert aus den letzten 6 Zügen gebildet).

Von den Optionen der künstlichen Spielstärke-Drosselung halte ich gar nichts. Ich will nicht gewinnen, im Wissen, das der Rechenknect im "Gurkenmodus" aktiv war.

Geändert von Wolfgang2 (20.06.2012 um 16:17 Uhr)
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