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Alt 04.09.2004, 13:46
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Martin Martin ist offline
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Hallo zusammen,

bis auf ein paar kleine Missverständnisse scheint ja alles ausgeräumt zu sein, wenn ich nicht irre. Ist doch schonmal schön.

 Zitat von Micha
Es geht nicht um die Spielstärke, sondern um die Abstände der Geräte untereinander. Anhand dieser Abstände können dann Elo Zahlen erzeugt werden.
Darauf wollte ich doch hinaus: Die abstrakte Größe 'Spielstärke' ist eben nur als eine Gewinnerwartungsgröße zwischen je zwei Geräten sinnvoll.

 Zitat von Micha
Grundsätzlich ist nur eine Näherung möglich. Die Frage ist jetzt nur, wie kommen wir dieser Zahl am Nächsten?
...
Wie gesagt, wir gehen davon aus, dass ein Schachcomputer eine feste "Spielstärke" hat.
Huhu, Micha... Natürlich ist die Spielstärke eines Schachcomputers in der Zeit konstant (wenn Du das hier meinst). Den Punkt meinte ich nicht.

Vielmehr meinte ich folgendes: Die realen Gewinnerwartungen z.B. eines R30 entsprechen u.U. unterschiedlichen Elozahlen, je nach Gegner-Gerät. Nehmen wir an, der Sparc und der MMII haben innerhalb eines Clusters schon ihre Elo-Zahlen erhalten (etwa wie in Deinem Beispiel der Vancouver und der Elite Privat) und es kommt nun der R30 hinzu. Dann ist es möglich (oder sogar wahrscheinlich), dass die Partien des R30 gegen den Sparc alleine jetzt vielleicht einer Gewinnerwartung eines 2400er entsprechen würden, gegen den MMII alleine aber eher eines 2330er, weil dieser deutlich schwächer ist und trotzdem noch (aus Zähigkeitsgründen oder warum auch immer) noch z.B. 10% holt.

D.h. es gibt so gesehen in Wahrheit keine einzelne Zahl, eine "feste abstrakte Spielstärke", der man sich annähern kann und dazu nur ein hinreichend gutes Verfahren braucht. Eine einzelne Zahl kann offenbar nicht gleichzeitig vorhersagen wie der R30 gegen den Sparc und wie er gegen den MMII im Duell abscheidet. Ebenso würden sich die Zahlen der beiden (Sparc und MMII) nach der Hinzunahme des R30 verändern müssen und damit i. Allg. auch die Differenz ihrer Elo-Zahlen. Die Frage ist also bestenfalls wie man aus der besagten Situation trotzdem die verschiedenen 'wahren' einzelnen Duell-Elo-Zahlen am besten in eine Gesamt-Zahl gießen kann, ohne zu viel an Vorhersagekraft zu verlieren.

Dazu könnte man z.B. die Meinung vertreten, dass im Grunde die Gewinnerwartung gegen den MMII nicht wirklich interessiert und in der Berechnung weggelassen werden sollte, weil sie den R30 unfair benachteiligt und er ohnehin klar besser ist oder die 10% nur vernachlässigbare Ausreißer sind. Man kann aber auch der Auffassung sein, dass beide Gewinnerwartungen sich trotzdem in einer ELO-Zahl niederschlagen müssten (solange die Anzahl der Partien des R30 über alle Gegner-Spielstärken halbwegs gleichmäßig verteilt ist und nicht etwa 100 Partien gegen den MMII in die Berechnung eingehen und nur 2 gegen den Sparc, aber das ist ja klar).

Ich persönlich teile, wie schon angedeutet - offenbar ähnlich wie ihr - diese zweite Meinung.

 Zitat von Micha
wie verändern sich die Elo-Zahlen der beiden Geräte nach 100 Partien? Wie viel gewinnt und verliert ein Gerät und warum?
Natürlich sollte sich nichts an den Elo-Zahlen ändern. Hoffentlich macht ELO-Stat das auch so. Der prozentuale Anteil an den Siegen der beiden Kontrahenten bleibt ja gleich und damit auch die jeweilige Gewinnerwartung, also auch die Elo-Zahl. Lediglich die Partien-Basis wird breiter.

Anders sieht's aus, wenn man ein drittes Gerät hinzunimmt - wie oben ausgeführt.

Obwohl ich den größten Teil schon letzte Nacht geschrieben habe, hoffe ich dass das alles kein allzu wirres Gebrabbel ist, sondern halbwegs nachvollziehbar...

Viele Grüße,
Martin
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