
Zitat von
Egbert
Es wäre sicherlich einmal interessant zu sehen, welchen Spielstärkezuwachs ein Mephisto III auf aktueller schneller Hardware erzielen könnte. Die Idee hinter dem wissensbasierendem Konzept fasziniert noch heute.
Hier verlassen wir doch langsam sehr das Thema. Es wäre sicherlich interessant, in einem Extra Thread darüber zu diskutieren, welche Stärke unsere Lieblinge auf moderner Hardware hätten und welche Steigerungen möglich sind.
Dennoch zum Mephi IIIer (Glasgow) eine Antwort.
Nun, es gibt ja das Mess Projekt, wo man das Programm auf dem PC laufen lassen kann. Außerdem läuft der Glasgow auch auf dem Revelation als Emulation.
Das Ergebnis: Sein "Optimum" scheint der Glasgow in der Revelation Emulation (dort läuft er wie ein Original 68.000er mit 66 MHz) zu erreichen. Dort liegt er bei ungefähr 2.050 Elo. Eine weitere Steigerung der Geschwindigkeit bringt offenbar keine Steigerung der Spielstärke.
Warum? Eigentlich ist das ganz einfach: Irgendwann kommt der Punkt, wo Stellungen, die das Programm "versteht", nicht mehr schneller gelöst werden können ... auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, daß es einfach Stellungen gibt, die das Programm nicht "versteht" und aus "Überzeugung" den falschen Zug spielt.
1985 nahm das Programm noch einmal bei der WM in Amsterdam teil und zwar mit der schnellsten Hardware im Turnier ... nach dem Turnier stellte Thomas Nitsche trocken fest: "Unser Programm macht noch die gleichen Fehler wie früher, mit der neuen Hardware aber dreimal schneller!"
Letztendlich zeigt das Beispiel Glasgow sehr schön, daß die alte Regel, daß eine Verdoppelung der Rechengeschwindigkeit ca. 70 Elopunkte Spielstärkengewinn bringt, nicht unendlich nach oben gültig ist.
Aber wie gesagt, das wäre ein Thema für einen weiteren Thread ...
Grüße,
Sascha