Hallo,
ein Aspekt, den ich speziell bei der Programmierung von Brettcomputern bemerkenswert finde ist, dass man (vor allem damals) nicht die komfortablen Möglichkeiten des Debugging und Testen hatte, wie heutzutage am PC. Jetzt kann man mittlerweile bequem das Verhalten von "Embedded Hardware" auf dem PC simulieren. Früher gab es das nicht (oder nur eingeschränkt). Deshalb stelle ich mir die Fehlersuche sehr mühsam vor. Geschweige denn, dass man verschiedene Konzepte mal schnell testen konnte. Tja, die gute alte Zeit, da hat man noch viel mit Papier und Bleistift entwickelt.
Noch ein anderer Punkt, es wurde häufig darauf hingewiesen, dass die Schachprogramme von der Hardware-Entwicklung profitiert haben und man auch weniger Schachwissen in die Programme steckte. Das stimmt zum Teil. Es ist auch ein bisschen schade, weil bis heute die richtigen Werkzeuge fehlen, einen verbalen Plan "Gehe mit Deinem König ins Zentrum und halte mit dem Springer den Freibauern auf" erstmal zu entwickeln und dann in eine Bewertungsfunktion oder Algorithmus umzusetzen. Ich denke aber, dass die Fortschritte nicht nur von der Hardware kommen, sondern dass der Programmierung in erster Linie sein Programm ständig effizienter machen muss. Ich habe letztens die Dos-Programme Fritz, Fritz2 und Fritz3 auf einer alten Maschine mit Mattaufgaben getestet. Das war unglaublich, eigentlich ist die Matt-Suche recht trivial, es gibt eine sehr einfache Bewertungsfunktion (Matt oder nicht Matt). Und trotzdem haben sie für komplizierte Mattaufgaben unterschiedliche Zeiten gebraucht. Das ging von Fritz 3 zu Fritz 1 fast schon ins Zehnfache der Zeit auf derselben Hardware. Das allein zeigt, dass permanente Optimierung durchaus was bringen.
Gruss
Sören