AW: Der "richtige" Weg in der Schachprogrammierung ?
man muß sehen das früher vieles durch die schwache hardware bedingt war, den geringen speicherplatz den man hatte. heute ist das alles kein probem mehr. aber damals....
damals mußte man sehr platzsparend und effizient programmieren.
ich würde sagen die programme von heute (PC) unterscheiden sich nicht viel von den programmen damals. z.B. die enormen Rechentiefen die heute Fakt sind, entstehen durch extremes Pruning. Also dem gegenteil von Brute-Force, wie es im B+P oder MM2 realisiert wird.
Nimmt man die Geschichte der Schachcomputer, hat sich das vorwärtsabschneiden von Ästen/Zügen aufgrund von positionellen Kriterien also als sehr erfolgreich gezeigt, obwohl es DAMALS als die Anfänge waren auf den bescheidenen CPUs (Mark V, B-Strategie, 1 oder 2 mhz 6502)
noch sehr oft zu Fehlern kam.
Mark V, Mephisto III, und sicherlich lassen sich noch diverse Andere finden, sind also gute Beispiele für intelligente vorwärtsabschneidende Programme, wie wir sie heute auf den PCs auch noch haben.
Eine Zeit lang dominierten die Gewaltprogramme, als B+P, MM2 und im Umfeld Constellation und PSH- kursierten. PSH war ja der Versuch einem Gewaltprogramm mittels If-Klauses (Wenn dann Bedingungen) konkret Sachverstand einzuhauchen.
Jeder Programmierer hatte so seine speziellen methoden der Variantenexplosion im Suchbaum Herr zu werden.
Lang setzte auf Asymmetrie in der Zuggenerierung, auf einen STATISCHEN Abtauschbewerter. In Folge der Spielstil.
Schröder war dazu ganz was anderes.
Kittinger hat seine Gewaltprogramme immer wieder neu frisiert und auch zuletzt selektiver gemacht.
Und Frans Morsch kam mit seinen Null-Move Programmen bei denen es IM SUCHBAUM keine Stellungsbewertung gab. Es gab ein Preprocessing mit einer ausführlichen Bewertung und dann IM SUCHBAUM nur relative Bonus/Malus Bewertungen. Das hatte den Effekt das mit zunehmender Rechentiefe die Fehlerhäufigkeit bei Abschätzungen wuchs , weil die relativen Bewertungen sich ja immer mehr von der Wurzel entfernten.
Sicherlich wäre es anders gekommen wenn Thomas Nitsche und Elmar Henne weitergemacht hätten. Vielleicht in Eigenregie. Es wäre dann experiementierfreudiger geblieben.
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