Ich finde die Idee eines Eigenbau-Schachcomputers von jeher reizvoll. Auch die Idee eines eventuellen Community-Projekts spricht mich positiv an. Es wurden jetzt schon einige verschiedene Hardwarelösungen vorgestellt. Doch wie sieht es softwaremäßig aus? Was gibt es bereits an fertigen Programmen, wie sind sie geschrieben und sind diese Programme noch ausbaufähig? Was bisher dazu geschrieben wurde ist inhaltlich ein wenig "dünn", finde ich. Ebenso verhält es sich mit den verfügbaren Angaben bezüglich der zu erwartenden Rechenleistung der vorgestellten Hardware. Teilweise konnte ich nix zu den Taktfrequenzen finden (jedenfalls nicht ohne tiefere Recherchen, zu denen ich mangels Zeit noch nicht gekommen bin) und auch nichts bzw. wenig über die Leistung gemessen in MIPS.
Von den 8-bit Geschichten kann man je nach Hardwareleistung (der Takt alleine sagt ja noch nichts) und Spielstärke der Software eine Eloleistung von bis zu 2100-2200 erwarten ... das ist schon eine recht heftige Hausnummer, sofern man in der Lage ist ein entsprechendes Programm zu schreiben. Bei der zuletzt vorgestellten Möglichkeit ála HIVE habe ich was von 80 MHz gelesen. Ähem ... 32-bit, 24 Kerne und diese Taktrate? Selbst bei nur einem Kern (wer kann schon SMP?) kann da ein schachlicher "Killer" entstehen - man denke an den R30. Puh, und dann lese ich was von UCI, Arena, Datenverwaltung und dergleichen - warum also nicht gleich zu einem Mini-PC ála Atom greifen?
Möglichkeiten scheint es viele zu geben. Doch was eignet sich am besten als "Community-Projekt"?
Die zu findende Lösung sollte m.E. folgendes aufweisen:
- Geringer Kostenaufwand
- Leichter Nachbau (Komplette Bausätze, für "Angsthasen" evtl. fertige Baugruppen)
- Keine hochkomlexe Programmiersprache (also auch für Anfänger nachvollziehbare Befehlsstrukturen)
- 100%ige Emulierbarkeit am PC
Wenn man mehr will, wie z.B. Anschlussmöglichkeiten von USB-Brettern oder Elozahlen größer 2400 usw., kann man ja immer noch ein größeres Projekt "nachschieben". Ich fände es jedenfalls gut, würde ein eher minimalistisches Projekt den Anfang machen und aufbauend darauf das eine oder andere weiterführende Projekt folgen.
Gruß, Willi