
Zitat von
MaximinusThrax
Hallo Tom,
möchte gar nicht wissen, wie viel irrungen es schon wegen sowas oder ähnlichem gab.
Da wir aber gerade schon bei der Rochade sind:
einem Mannschaftskollegen von mir passierte bei einem wichtigen Mannschaftskampf folgender Griff ins Klo:
er wollte Rochieren und nahm zuerst den Turm anstatt - richtig erst den König- in die Hand was sein Gegner natürlich zu recht reklamierte.
Der unglückliche musste natürlich nun seinen Turm ziehen und sein König blieb in der mitte hängen, was so schnell zum Desater wurde.
Nun ja, mein Mannschaftskollege hatte sich den Titel "Trottel des Tages" verdient, was aber natürlich niemand aussprach, jedoch die Gedanken, die sind frei !
Grüße, Otto
Hallo Olaf,
darüber - also über die falsche Ausführung der Rochade und daraus resultierendem Partieverlust - dürften weißrussische Spieler wahrscheinlich nur den Kopf schütteln und die flache Hand vor der Stirn so wedeln, wie man das macht, wenn man sein tiefstes Mißfallen über etwas ausdrücken will.
Denn der weißrussische Schachgroßmeister Zezulkin pflegte bei seinen Spielen während eines Simultanauftritts in unserer Gegend vor etwa 12 Jahren die Rochade
immer zuerst mit dem Turm, dann mit dem König auszuführen. Ich hatte das genau beobachtet und es mir gemerkt, weil es so ungewöhnlich war.
Auch beim Blitzspielen benutzte er beide Hände. Wenn die Uhr links stand, zog er mit seiner Rechten die Figur und drückte gleichzeitig mit seiner Linken die Uhr. Das ist nicht korrekt. Man muss die Figur ziehen und mit derselben Hand danach die Uhr drücken. Aber Meister Zezulkin machte das so selbstverständlich (zudem mit seinem gewinnenden Lächeln), dass niemand Einspruch einlegte, weder gegen seine Rochade noch sein Blitzspiel, das übrigens sehr sehenswert war!
Vielleicht herrschen in anderen Ländern andere Sitten?
Ich will nicht behaupten, dass man generell in Weißrussland die Schachregeln nicht kenne, aber wenn ein gestandener Meister bei der Rochade ganz selbstverständlich zuerst den Turm bewegt, danach den König, lässt das Rückschlüsse auf die übliche Spielpraxis im Verein zumindest des Ortes zu, aus dem der Meister stammt, finde ich.
Gruß Tom