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Alt 08.06.2009, 12:48
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EberlW EberlW ist offline
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AW: Richard Lang auf Phoenix Chess Systems

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Hallo Willi,

ob die Idee so gut ist wie hier verkündet wird, ich meine nein. Die Module mit einem 68000 Prozessor laufen doppelt so schnell, als zuvor. Die mit einem 68020 laufen ca. gleich schnell. Ein Vorteil wäre nach meiner Einschätzung nur dann vorliegen, wenn die "Lang-Module" (68000 u. 68020) mit 200 bzw. 500 MHz laufen würden. Hierbei sollten aber dann alle Fehler behoben sein. Eventuell sollte die Eröffnung noch erweitert (mit einem Stern im Display gekennzeichnet) werden. Die Module dürften nicht preiswert sein. Res. I hat am Anfang 1200 € gekostet. D. h., der Preis für die neuen erweiterten Module dürfte in gleicher Höhe liegen.

Paul
Hallo Paul,

was aktuell erreicht wird entspricht in etwa dem, was man auch durch das Tunen der alten Module erreichen könnte. Ob es ein Mehr an Leistung geben wird -damit meine ich ein "deutliches" Mehr- wird sich zeigen, denn noch steckt die Entwicklung in den Anfängen. Ich persönlich erwarte nicht, dass die Emulation noch sehr viel schneller werden wird. Natürlich wäre das schade, aber man darf nicht vergessen, dass so eine Emulation häufig enorme Ressourcen frisst. Vergleiche doch mal mit dem, was es so an Emulatoren für den PC gibt:

1.) "WINE" verbraucht kaum was an Ressourcen, ist aber auch kein wirklicher Emulator
2.) "Virtual PC" bedient sich vieler Routinen des Hostsystems und ist dadurch so effizient. Als Emulator würde ich das auch nicht unbedingt bezeichnen wollen.
3.) "MESS" ist schon eher ein Emulator. Gestern getestet erzielte ich Faktor 13 bei Rebel 5.0 auf meiner 2,4 GHz Kiste! Bei 500 MHz wäre das nur noch etwa Faktor 2,5 - der XScale Prozessor des Res II hat aber nur einen Bruchteil der Leistung eines PC Prozessors. Eine 1:1 Emu wäre da schon eine tolle Leistung, wenn man auf MESS aufbaut. Aber hier wird dann auch "nur" eine 6502 mit 5 MHz emuliert. Für die Lang-Proggis muss es aber mindestens eine 68000er mit mindestens 12 MHz sein. Es ist schon erstaunlich, dass Ruud einen Weg gefunden hat dieses und mehr zu erlangen.
4.) "DOSBox" ist ebenfalls ein echter Emulator - etwas buggy aber funktionabel. Das Teil frisst aber derart viel Ressourcen, dass man schon einen sehr flotten PC braucht um eine DOS-Umgebung mit 486er Geschwindigkeit zu erreichen. Mein 2,4 GHz PC schafft mit Ach und Krach eine 25 MHz Emulation
5.) "WinVICE" emuliert diverse Compis, u.a. den C64. Dessen emulierte CPU-Leistung erreicht lediglich knapp mehr als MESS.

Man darf von einer Emulation nicht zu viel erwarten und vor allem nicht von der CPU-Taktung des Hostsystems blenden lassen. Eine 500 MHz Emulation des 68000 oder gar 68020 ist auf einem 500 MHz Host-Prozessor ein Ding der Unmöglichkeit, egal welche Architektur er hat. Um eine so schnelle Emulation zu erreichen, müsste Ruud einen völlig neuen Compi entwickeln - wer will das denn noch bezahlen?

Ich persönlich wäre mit einer Leistung zufrieden, die den bisherigen Möglichkeiten gleichkommt, sprich 68020 @ 24,576 MHz - für Mehrleistung aber natürlich nicht undankbar. Auf diese Weise erhielte ich -neben dem was der Res II ohnehin schon kann- ein integriertes 68000/68020 Modulset. Sicher wird Ruud das nicht umsonst zur Verfügung stellen, aber wenn ich mir die aktuellen Preise der alten Modulsets so anschaue, rechne ich beim Res. II mit einer preislich attraktiveren Lösung, die mir zudem jegliche Tuningumbauten erspart.

OK, natürlich wäre ein 200 MHz oder gar 500 MHz 68020 der absolute Oberhammer - da müssten sich auch die modernen Proggis im Res II fürchten. Aber für das eigene Spiel wäre das wieder viel zu stark, findest Du nicht? Wenn es technisch machbar wäre, hätte ich freilich nix dagegen - nur muss sich die Geschichte auch auf "Normalwerte" einstellen lassen, sonst ist das Ganze in meinen Augen einfach witzlos.

Dein Vorschlag mit einer erweiterten oder auch selbst erweiterbaren Bibliothek ist gut. Zwar haben die Programme ohnehin schon gigantische Bibliotheken, aber man möchte ja auch mal modernere Varianten sehen.

Was deine Preiserwartungen angeht, so lasse ich mich gänzlich Überraschen, wie Ruud die Geschichte vermarkten wird. Ich kann mir vorstellen, dass zum aktuellen Preis eines Res. II ein gewisser Obulus fällig wird für die Installation der Emu nebst einer Lang-Engine. Für jede weitere Engine würde dann noch mal zur Kasse gebeten. Solange der Obulus für das Grundsystem deutlich unter dem Preis eines originalen Modulsets beibt und die weiteren Engines preislich nicht gerade das Niveau der modernen Engines erreichen, halte ich das für eine faire Vorgehensweise. Niemand kann erwarten, dass Ruud sich umsonst diese Mühen macht und auch Richard Lang darf seinen Anteil zurecht erwarten. OK, Ruud wird auch von der vermutlich steigenden Nachfrage profitieren, aber ob sich das für den Endanwender in Form eines niedrigeren Preises auswirkt, ist fraglich - denn so sehr wird sich der Markt nicht ändern, dass plötzlich tausende der Module über den Tisch gehen würden. So wäre es also vermessen, hier und heute irgendwelche Nachlässe zu erwarten. Das einzige, was ich heute schon erhoffe (nicht erwarte) ist eine stetige Weiterentwicklung dieses Systems. Es gibt auch andere interessante Oldies, die zu implementieren nicht mehr schwer fallen dürfte. So z.B. das Proggi der V10 (sofern die erreichbare Leistung das erlaubt), eine ganze Reihe netter 6502 basierender Programme gibt es ebenfalls und auch die Emulation eines ARM2 kann ich mir vorstellen, wodurch dann Geräte/Programme wie RiscI/II, Risc2500, Montreux, R30/40 eine Wiedergeburt erleben würden. Wiedergeburt? Resurrection? Ja, das passt wohl zum Konzept eines Unternehmens, das sich Phoenix nennt.

Gruß, Willi
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