
Zitat von
Mythbuster
Und zur letzten Frage: In den "Anfängerstufen" bei den Programmen von Richard Lang wird zunächst diverses Schachwissen abgeschaltet. Dann werden die Bewertungsparameter verändert und die Rechentiefe begrenzt. In den untersten Stufen macht das Programm dann noch in regelmäßigen Abständen absichtlich Fehler (Einstellen von Figuren) um es dem Gegner einfacher zu machen.
Tja, so sollte es wohl sein...
...aber...
...es ist nicht (zumindest nicht immer) an dem!
Vor knapp 4 Wochen habe ich den Berlin 68000 auf die schwächste Anfängerstufe gestellt und vorsichtshalber auch das Pondern unterbunden. Dann sollten meine Jungs sich mal an dem Gerät versuchen.
Was ich erwartete: Mehr oder weniger gut erkennbare Fehler des Gerätes, sowie kein umgehend praktiziertes und zudem brutales Ausnutzen der Fehler meiner Jungs durch das Programm.
Was soll ich sagen? Es blieb bei einer einzigen Partie! Diese hatte nicht einmal viele Züge aufzuweisen...
Ich bin alles andere als ein Spezialist für Lang-Programme und kann mich nur auf diese eine einzige Partie berufen, aber diese war alles andere als auf Anfängerniveau gespielt von dem Ding! Nur zwei (!!) Züge nach Verlassen der Theorie, war die Partie praktisch schon gelaufen und weder ich, noch mein aus lauter Verzweiflung zur Hilfe herangezogener PDA konnte daran etwas ändern! Wohl gemerkt auf schwächster Einstellung des Berlin! DAS kann ja wohl kaum im Sinne des Erfinders gewesen sein? Der Berlin stellt damit noch die Morsch-Kisten in den Schatten, die bei den Anfängerstufen hier und da mal einen fragwürdigen Zug einwerfen und dann wieder volles Programm aufdrehen. Nicht einen einzigen schwachen Zug erlaubte sich das Lang-Programm! Vor lauter Frust habe ich das Ding weggestellt und mit den Jungs "Mensch ärgere Dich nicht" gespielt.
Bei Gelegenheit werde ich mal den Milano auf seine Anfängertauglichkeit hin testen - ohne jedoch wirklich auf eine gute Lösung zu hoffen.
Unter Umständen ist es sinnvoller, statt Anfängerstufen zu verwenden lieber nur die Bedenkzeit herabzusetzen oder die Suchtiefe zu begrenzen, wobei Letzteres unter Umständen die Gefahr birgt, dass diese Begrenzung sich nur auf den Brute-Force Sockel bezieht, es selektiv aber keine Begrenzung geben wird.
Gruß, Willi