Thema: Partie: Getunter MM V mit 18 MHz
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Alt 20.12.2008, 16:49
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Tom Tom ist offline
Schachcomputer Junkie
 
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AW: Getunter MM V mit 18 MHz

Eigentlich hatte ich mit Beginn des Threads ja ein bisschen über den MM V quatschen wollen, und nun ist es wieder ein Atlanta-Thread geworden, was allerdings auch zum Teil meine Schuld ist.

Wir wollen hier keine Atlanta-Religion aufmachen. Der Atlanta ist ein phantastischer Schachcomputer für alle, die tatsächlich SELBST gegen das Gerät spielen. Diejenigen, die es nur gegen andere Geräte spielen lassen, werden gar nie erfahren, wie wendig und einfallsreich dieses Maschinchen ist, auch im Endspiel.

Das ändert nun nichts daran, dass es andere Schachcomputer gibt, die einfach besser sind als der Atlanta, z.B. TASC R30 u.a. Diese sind aber auch erheblich teurer. Für einige von denen darf man ein richtiges kleines Vermögen von mehreren tausend Euros (Wahnsinn!!) hinblättern, für den Atlanta dagegen grad mal so um die 200 Euro (GÜNSTIGER GEHT'S NICHT!!) auf dem Second-Hand-Markt. Für die fetten Moneten darf man, ja muss man höchste Leistung erwarten. Und dennoch beherrscht der TASC R30, wie man hört, das KSL-K-Matt nicht! (SKANDAL!! ), der Atlanta jedoch sehr wohl (ab 30 sec/Zug)! Setzt man aber Preis und Leistung in ein Verhältnis, kommt heraus, dass der Mephisto Atlanta derjenige Schachcomputer mit dem mit Abstand ALLERBESTEN Preis-/Leistungsverhältnis in der Geschichte der Schachcomputer ist!

Mich ärgert die Behauptung, der Atlanta verstünde nichts vom Endspiel. Das ist einfach gelogen. Es ist falsch. Erst gestern abend habe ich eine längere Partie gespielt, bei der bis ins Endspiel mit jeweils 1 gleichfeldrigen Läufer und 5 oder 6 Bäuerchen auf beiden Seiten (materiell ausgeglichen, ich hab die Partie noch im Speicher) das Gleichgewicht der Figuren und Wirkungen auf dem Brett sich die Waage hielt. Ich konnte lange Zeit auf remis hoffen, weil die Figuren sich immer wieder ähnlich gruppierten und ich glaubte, eine dreimalige Stellungswiederholung erreichen zu können. Aber denkste. Der Atlanta verbesserte ganz subtil mit winzigen Schritten die Stellung und schlug, als ich einen winzigen Fehler beging, sofort zu und die Partie war aus. Es war lehrreich. Mir war, als hätte Bobby Fischer mir gegenüber gesessen, der größte Endspielkünstler der Geschichte.

Das ist natürlich kein sachliches Argument, sondern ein gefühltes, aber ich benutze es auch nur, um vehement gegen die Darstellung zu widersprechen, der Atlanta verstünde GAR NICHTS vom Endspiel. Ich lasse die Formulierung gelten, dass er auf hohem Niveau etwas schwächer als die anderen Spitzengeräte ist und daher im Endspiel gegen diese eher mal den Kürzeren zieht. Aber GAR NICHTS zu vestehen hieße, z.B. in meiner gestrigen Partie König, Läufer und Bauern ahnungslos hin- und herzuschieben, in der Hoffnung, ich würde ihn in Ruhe lassen oder ihm meine Figuren zum Fraß vorwerfen. Ein solches Verhalten ist dem Atlanta jedoch völlig fremd. Und "versteht GAR NICHTS vom Endspiel" stimmt ABSOLUT GAR NICHT!
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