
Zitat von
ed209
Nein Tom, das kreidet dem Atlanta hier sicher keiner an.
Fakt ist aber auch das dem Atlanta in Endspielen desöfteren mal der Durchlick fehlt und er dadurch schon gewonnene bzw. remisfähige Endspiele recht "kunstvoll" vergeigt. Beispiele dafür wirst du hier im Form zur Genüge finden.
Ihm fehlt es einfach auf diesem Sektor an Wissen und das kann er sich (leider) nicht immer errechnen.
Hier ein Beispiel unseres "Endspielkünstlers".
[Brett gedreht, schwarz ist am Zug]
Hier spielte der Atlanta mit schwarz gegen den Berlin Pro London, (4. Online WM, Achtelfinale, Partie 6) zog 52. ... c3?? +- und verlor damit die Partie und das Match. (52. ... Tf2+ 53. Kd6 Tf2=)
Da nutzt es auch nichts das er auf Analysestufe irgendwann seinen Irttum bemerkt, da hat er in "normalen" Partien nichts von.
Gruß
Guido
Hallo Guido, das ist ein sehr gutes Beispiel. Als bekennender Morsch-Fan müssen solche Beispiele Dein Herz schier zerreißen und blutige Tränen weinen lassen. Ist das vielleicht der Grund, warum Dein süßes Avatar-Mädchen so verzweifelt nach einem rosigen Lichtblick Ausschau hält?
Mich lassen solche Fehler meines Lieblings eher kalt, da ich es vorziehe, selbst gegen es zu spielen und meine Fehler bei weitem überwiegen. Das wird wohl bis ans Ende meines Lebens so sein. Daher ist das Morschgerät für mich immer top und ich genieße sein rasches, starkes 5-Sekunden-Spiel.
In irgendeinem Schachcomputerbuch hatte ich mal gelesen, dass die Programmierer immer einen Kompromiss schließen müssen zwischen umfangreichem Programm, das viel Wissen enthält und der Abarbeitungsgeschwindigkeit. Zwar spielt letzterer Punkt im Zeitalter gigahertzgetakteter Prozessoren bei den PCs keine Rolle mehr, aber bei den kleinen Herzen der Schachcomputer wohl schon noch.
Der Atlanta hat ein 64 KB-Programm, wohl grad groß genug für den SH7034, nicht wahr? Ein größeres Programm würde ihm aber vielleicht den wunderbaren taktischen Biss nehmen, den ich so liebe, ihn zwar im Endspiel besser machen, aber im Mittelspiel zur lahmen Ente verkommen lassen. Nein, dann lieber so, wie er jetzt ist.
Kleiner Nachtrag: Beim Atlanta schön einprogrammiert ist m.E. die Opposition der Könige. Ich erlebe das auch immer wieder im eigenen Spiel, dass der König im Endspiel sehr agil ist, so wie es halt sein muss. Also wenn man den Atlanta aufgrund seiner Leistungen gegen Topgeräte eine Endspielniete bezeichnen muss, dann sicherlich auf hohem Niveau. Das mag sein. Umgekehrt gesehen - wenn der Atlanta eine Endspielniete ist, dann dürfen sich meine lieben Kollegen vom Schachclub getrost alle miteinander, auch die guten, absolute Endspieltölpel nennen lassen, mich eingeschlossen ...

, denn er putzt sie alle weg, auch im Endspiel.