Thema: Frage: Aufgaben des Tages
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Alt 31.08.2008, 19:42
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Tom Tom ist offline
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AW: Aufgaben des Tages

 Zitat von Wolfgang2
Ich hatte die Lösung sofort, abe nur weil ich wußte, dass es sich um ein Schachproblem handelt. In einer normalen Partie hätte ich wohl vorher aufgegeben.
Die Lösung definiert sich über das Ausschlußprinzip.
1. e7 ?? ist "witzlos", wegen 1... Lb5! und der bg6 läuft davon
...
Um es abzukürzen: Es bleibt eigentlich nur 1. Ke7 oder 1.Kg7 in Betracht zu ziehen und festzustellen, dass schwarz auch mit ... Lh5 nicht durchkommt.

Aber die Computer..., ich bin maßlos enttäuscht, obwohl ich ja eigentlich glaubte zu wissen, was man ungefähr erwarten kann.

Der Magellan will 90 Minuten e6-e7 ?? ziehen, dann Ke7, aber auch nach 12 Stunden mit -3,4 BE / Suchtiefe 18-1
Vorher probierte ich es mit dem kleineren Adv. Travel Chess. Auch er sieht nach ca. 90 Minuten Ke7, aber auch nach 36 Stunden, BE -5.0. (Suchtiefe 16-6).
Der Polgar findet Ke7 immerhin nach wenigen Minuten (BE: - 4,2) und verwirft e6-e7 mit BE -8.

Wenn ich dazu komme, werde ich mal den alten Mephisto III damit beauftragen, vielleicht gibts da eine kleine Sensation.

P.S. Nochmal die Position, für Leute, die's nicht kennen: W Kf8, be6; s: Ka7, Le2, bg6. Weiß am Zug

Gruß
Wolfgang
Hallo Wolfgang, zwar bin ich auch ein wenig enttäuscht darüber, dass der Atlanta in einigen elementaren Endspielsituationen schlicht versagt - oder sagen wir besser: einfach nur zweitbeste Lösungen bringt -, aber seine übrigen Fähigkeiten sind einfach Weltklasse (zu dem irre niedrigen Preis) und das ist es, was mich tröstet.

Zudem habe ich mir abgewöhnt, die Beziehung zu meinem Schachcomputer ausschließlich über das Eingeben von Endspielpositionen oder über Kämpfe gegen andere Computer zu definieren, nein! Ich spiele regelmäßig eigene Partien gegen das Gerät und erlebe da hautnah seine schier unbegrenzten Fähigkeiten. Zum Glück beginnt eine Partie nicht beim Endspiel! Und eine Partie gegen den Atlanta endet in der Regel VOR dem Endspiel ! Wozu also Endspielfähigkeiten programmieren?, mag sich Frans Morsch vielleicht gedacht haben.

Das Gerät spielt nur in solch ausgefuchsten, schwierig komponierten Stellungen nicht so gut. Jedoch ist dieser Computer ein harter Gegner, wenn man gegen ihn ein ganz normales, sich aus der Partie entwickelndes Endspiel zu bestehen hat. Er mag auch da vielleicht nicht immer den Superzug finden, den ein Supergroßmeister vom Schlage eines Réti gefunden hätte, aber seine Züge sind schon bei 5-Sekunden-pro-Zug-Einstellung hart und unerbittlich.

So soll es ja auch sein. Was mir an dem Computer gleich von Anfang an gefallen hatte, als ich ihn ca. 1999 zum ersten Mal in der Hand hielt und darauf spielte, waren nicht Lösezeiten für schwierige Probleme, sondern die Feststellung, dass der König im Endspiel sehr agil ist und nicht etwa wie beim Centurion, den ich vorher hatte, oft so enttäuschend tatenlos in der Ecke herumsteht (damit will ich aber den Centurion nicht abwerten, denn auch dieser ist ein sehr starker Gegner!). Das war der Hauptgrund, warum ich Ausschau nach einem anderen Computer gehalten und mir schließlich den Atlanta gekauft hatte.

Hätte ich nur schwierige Endspielpositionen im Blick, würde ich wohl bald alle Freude an diesem tollen Schachcomputer verlieren und vielleicht sogar daran denken, ihn zu verscherbeln, weil ich nach und nach die anderen Qualitäten vergessen würde. Aber dem ist Gott sei Dank nicht so. Die wahre Stärke und Qualität eines Schachcomputers erlebt man am besten während einer vollständigen Partie.

Viele Grüße Tom

Geändert von Tom (31.08.2008 um 19:45 Uhr)
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