Hallo Jungs,
ich möchte mal diejenigen befragen, die Majestic Chess auf ihrem PDA haben:
Obwohl das Programm keinen Buchzugriff hat, wechselt es gelegentlich den Eröffungszug - bei jeweils gleicher Spielstufe. Dies allein ist ja schon recht erstaunlich und lässt einen Zufallsgenerator vermuten. Allerdings klingt es paradox, wenn ein Programm in stärkster Einstellung -was bei Majestic Chess die Personality "King" sein dürfte- noch auf einen solchen Unsicherheitsmechanismus zurückgreift. Wie wir aber wissen, tut Majestic Chess es trotzdem...
Wenn Majestic Chess mit Weiß eröffnet, ist sein favorisierter Zug Sf3. Schon deutlich seltener kommt d4 zum Tragen. Gestern in der Früh (für die meisten von Euch wäre es noch "in der Nacht" gewesen) wollte ich mit Majestic Chess am BT2630 weiterarbeiten, bin aber nicht dazu gekommen. Folglich dümpelte Majestic Chess in der Grundstellung vor sich hin - denn man kann die Engine ja nicht anhalten. Von Beginn an rechnete das Programm an 1.d4
Majestic Chess zeigt im Enginefenster je Suchtiefe jede berechnete Hauptvariante zweimal an. Da man keinen näheren Einblick in den Rechenvorgang erhält ist zu vermuten, dass die erste Zeile erscheint sobald die Variante durchgerechnet ist - was wohl bei jedem Schachprogramm der Fall sein dürfte. Die zweite Zeile erscheint vermutlich nach Abschluss der aktuellen Suchtiefe, denn es wird offensichtlich immer dieselbe Variante mit derselben Bewertung angezeigt, nur dass die Anzahl der berechneten Positionen größer ist. Natürlich gilt das soeben beschriebene nur, falls innerhalb der jeweils aktuellen Suchtiefe kein anderer "besserer" Zug gefunden wird, denn in diesem Fall würde natürlich dessen HV angezeigt und die Geschichte beginnt quasi von vorne.
Im Folgenden mal die Ausgabe des Enginefensters von Majestic Chess:
Code:
9 -0.38 763k d4 Nf6 Nf3 d5 c4
9 -0.38 856k d4 Nf6 Nf3 d5 c4
10 -0.34 1m d4 Nf6 Nf3 d5 c4
10 -0.34 3m d4 Nf6 Nf3 d5 c4
11 -0.30 11m d4 Nf6 Nf3 d5 c4
11 -0.34 15m d4 d5 e3
11 -0.38 18m d4 d5 e3 Nf6 c4
11 -0.38 23m d4 d5 e3 Nf6 c4
Das Verhalten in Tiefe 11 scheint darauf hinzuweisen, dass die erste Anzeige innerhalb einer Suchtiefe den Brute-Force-Sockel abbildet und die nächsten Anzeigen Veränderungen durch selektive Suche. Man kennt das auch von den Anzeigen diverser PC-Programme.
Ich habe nicht genau auf die Uhr gesehen, wie lange Majestic Chess auf meinem PDA benötigte, um 23 Millionen Stellungen zu berechnen. Im späten Mittelspiel wären es vielleicht 7,5 Minuten (ca. 50KN/s) und in der Grundstellung vermute ich höchstens eine Stunde. Nur: Die Anzeige des Programms ist seit gestern unverändert!
Hat jemand irgendwelche Suchtiefenbeschränkungen bei diesem Programm festgestellt? Gibt es eine fixe Zeit, über die hinaus die Engine keinesfalls mehr weiterrechnet? Braucht es (wie bei diversen Schachcomputern) nach Füllen der Hashtables plötzlich ein x-faches an Zeit um die nächste Suchtiefe zu erreichen? Mein PDA ist jedenfalls nicht abgestürzt...
Ideen dazu? Erfahrungen?
Gruß, Willi