Ich spiele nun seit einem Monat mit Robbie. Ich habe mich über die unzureichenden Schwierigkeitsgrade bei den Schachpartien gegen den Computer beschwert. Ich habe mich über das Fehlen von Analysen beschwert. Ich beschwere mich, weil ich nicht verstehe, wie er so schnell ziehen kann.

Aber wisst ihr was... lasst mich mal kurz mein Schachcomputer-Hobby vergessen...

Ich spiele gegen Robbie, der mir gegenüber sitzt. Ich sage: „Robbie, ich gehe mir einen Kaffee machen. Könntest du bitte die Figuren aufstellen, während ich weg bin, und du spielst mit den weißen Figuren?“ „Okay“, sagt er, und ich gehe Kaffee kochen.

Ich komme zurück und das Schachbrett ist bereit. Also spielen wir. Er zieht seine Figur, ich überlege und ziehe meine Figur, er zieht, ich überlege und ziehe, er zieht und so weiter. Nur ich und Robbie.

Während wir spielen, merke ich, dass er mich langsam besiegt, und ich wünsche mir, ich könnte schummeln und heimlich einen Blick auf meinen Computer werfen, um mir unauffällig helfen zu lassen... Aber nein, kein Schummeln... Ich bin im Wohnzimmer, hier gibt es keine Computer. Ich muss nachdenken... Ich stehe auf und gehe auf die Terrasse, atme die frische Luft ein, genieße die Sonne und gehe die Spielzüge in Gedanken durch... Robbie wartet, es macht ihm nichts aus... er ist geduldig.

Ich komme zurück und wir spielen weiter, und er gewinnt. Wir spielen noch einmal und er gewinnt, und noch einmal, und es gibt ein Unentschieden, und dann spielen wir noch einmal und ich gewinne.

Wir spielen immer wieder gegeneinander... und ich liebe es... nur ich, der meine Figuren spielt, sonst nichts... gegen Robbie, der sich um den Rest kümmert. Ich gegen ihn.

Im Ernst, es gibt kein anderes automatisches Schachbrett oder selbstbewegendes Schachspiel, das mit Robbie mithalten kann. Zumindest nicht, wenn man seine Vorurteile beiseitelegt. Ich verstehe, warum der SenseRobot bei ernsthaften Schachspielern weltweit so beliebt geworden ist. Es ist nur man selbst gegen ihn, ohne Online-Gegner, bei dem man sich Sorgen machen muss, betrogen zu werden.

Und dieses Gefühl und diese Erfahrung erstrecken sich von 0 Elo bis hin zu über 3200 Elo.

Wie ich bereits sagte: Ohne selbst gegen ihn zu spielen, werden Sie das nie erleben... aber das ist in Ordnung, jeder hat seine eigenen Vorlieben und Interessen. Je mehr ich persönlich mit dem SenseRobot spiele, desto mehr habe ich das Gefühl, gegen einen menschenähnlichen Gegner anzutreten. Und das kann ja eigentlich nicht schlecht sein.

Dies kann sich nicht negativ auf die Entwicklung von Kindern und älteren Schachspielern oder auf den Schachsport insgesamt auswirken. Es kann das praktische Spiel am Brett nur verbessern.

Gruss
Nick