Hallo zusammen,
der Mephisto Phoenix. Man reibt sich die Augen, wenn man sieht, wie lange es her ist, dass der erste Teil dieser Review erschienen ist. Juli 2022 begann die Preview, die letztendlich mit der Auslieferung kurz vor Weihnachten 2022 endete.
Ein paar Zeilen zur damaligen Zeit dazu aus heutiger Sicht. Als ich die Chance bekam, dieses Projekt redaktionell als Insider in Funktion eines Testers zu begleiten, habe ich damals trotz aller Bedenken zugesagt und Micha überzeugt, dass dies eine einmalige Chance war. Nicht als Werbung für das Gerät, denn bei keiner "Werbung" hätte man jedes Detail so durchleuchtet, wie es hier der Fall war. Nein, ich sah es als Chance, dass "live" der Entstehungsprozess begleitet werden konnte und die Community ggf. sogar mit Ideen Input liefern könnte ...
Als Fan der Marke Mephisto, der noch heute alle Briketts (inkl. Prototypen vom Mephisto I) und etliche weitere Geräte bis hin zur legendären Turniermaschine und der genialen Kleinserie von Gerado besitzt, musste ich einfach dabei sein.
Die Wellen schlugen hoch. Allein der Name „Mephisto Phoenix“ brachte auf der ganzen Welt die Emotionen in Wallung. Letztendlich wurde es dann die ausführlichste (P)Review, die es je über einen Schachcomputer gegeben hat, jeder Schritt wurde begleitet. Das wäre zu Zeiten von Printmedien wie der CSS gar nicht möglich gewesen.
Die von mir so nie geahnten Folgen: Kein Schachcomputer hat so viele Reaktionen ausgelöst, weder im Positiven wie im Negativen. Gab es auf der einen Seite Begeisterung und Vorfreude, gab es ebenso Kritik, wobei der Vorwurf der Werbung noch das kleinste Übel war. Wobei ich mir diesen Schuh auch heute nicht anziehen kann und werde: Wie geschrieben, über keinen Schachcomputer wurde je so im Vorfeld berichtet. Jedes Detail wurde beschrieben. Damit auch alle (vorhandenen) Kritik- und Schwachpunkte. Jeder wusste ganz genau, was er bestellt und was er (nicht) bekommt. Es gab keine Versprechungen oder Werbung mit nebulösen Aussagen, im Gegenteil.
Den bisher letzten Teil schrieb ich Ende Oktober 2022, als der Phoenix offiziell bestellt werden konnte. Ich beendete meine Preview mit den Aussichten auf das, was noch hätte kommen können oder sollen. Im Laufe der Zeit gab es bei mir Nachfragen, was ich da geschrieben hätte und warum.
Nun, das, was ich damals schrieb, waren keine Wünsche oder fixen Ideen von mir, sondern wurde so vom Hersteller kommuniziert. Entsprechend wollte ich mit allen teilen, was geplant war, welche Vorstellungen von Seiten des Herstellers für die Zukunft ein Thema waren. Ich hielt das schon für wichtig, schrieb aber auch, dass man nur kaufen soll, wenn man mit dem „Status quo“ leben kann, wenn das, was geboten ist, auch den Kauf persönlich rechtfertigt.
Heute, rund 2,5 Jahre später, ist es mir auch aufgrund dessen, was ich damals schrieb, ein Bedürfnis, die Review „abzuschließen“. Aber nicht nur das. Die Zeit hat sich weiterentwickelt, eine neue PC Klasse ist entstanden, die Handheld PCs. Es gibt weitere Hersteller für Bretter etc. pp. Darüber hinaus hat sich im Alltag meine Sichtweise auf den einen oder anderen Punkt dann doch verändert. All diese Aspekte möchte ich einfließen lassen und hoffe, dass ich dabei hinreichend berücksichtige, dass der Phoenix eben doch schon 2,5 Jahre „alt“ ist. Aber fangen wir erst einmal an.
Wie bekannt ist, habe ich neben dem Prototypen (der bei mir in einer Vitrine neben anderen Prototypen einen Ehrenplatz hat) auch ein Seriengerät gekauft. Insofern sehe ich mich mittlerweile als normaler und durchaus kritischer Kunde.
Ich habe das Bundle mit dem Brett in Turniergröße erworben und später dann noch den Koffer für das Set. Zur Problematik mit den leider falsch publizierten Maßen des Koffers hatte ich mich ja mehrfach geäußert. Die sind übrigens, Stand heute, noch immer falsch auf der Produktseite angegeben … oder ich habe noch immer ein Einzelstück!
Das Wichtigste vorweg: Weder Prototyp noch Seriengerät haben bis heute bei mir Mängel oder Probleme. Alles funktioniert wie am ersten Tag. Ich denke, auch das ist in schnelllebigen Zeiten durchaus eine Erwähnung wert. Auch das Turnierbrett gefällt mir außerordentlich gut, was Haptik, Optik und Verarbeitung betrifft. Bis heute hat es keine Macken, Kratzer oder sonstigen Gebrauchsspuren!
Die Kritik, die teilweise aufgrund der Beschichtung aufkam, kann ich zwar in Teilen(!) nachvollziehen, muss aber sagen, dass ich dieses Brett deutlich besser als seinen Vorgänger finde. Die Vergleiche zum Marktführer (DGT) sind aus meiner Sicht marginal. Aufgrund der neuen Fertigungstechnik hat das neue Brett für mich deutliche Vorteile. Es ist deutlich unempfindlicher und darüber hinaus können keine Lichtflecken entstehen.
Zudem sollte man auch bedenken: Ein Brett in dieser Qualität mit LED mit einem Furnier wäre unbezahlbar … ja, ich liebe die ganz alten Mephisto Bretter oder die von Fidelity, aber niemand würde deutlich über 1.000,- Euro dafür zahlen wollen. Und ansonsten denke ich, die Fotos sagen mehr als 1.000 Worte:

Brett aufgebaut

Figuren im Detail

Vergleich zum DGT Brett
Die Figuren zeigen den Satz, der ab Werk dabei ist. Mittlerweile gibt es den lange angekündigten hochwertigen Satz, der farblich besser passt. Ich habe ihn nicht gekauft, einfach weil ich den Phoenix dazu derzeit zu selten nutze.
Wo viel Licht ist, gibt es aber auch Schatten. Ich gebe zu, heute würde ich mir wünschen, man hätte die neue Serie von Brettern zumindest zusätzlich mit einem USB C Anschluss versehen. Dann wäre man nicht nur flexibler in Bezug auf die Verkabelung zwischen Phoenix und Brett, sondern könnte das Brett ggf. problemloser mit anderen Quellen wie einem PC nutzen.
Optimal wären hier natürlich ein verbauter Akku und BT wie es bei DGT der Fall ist. Aber gut, wenigstens USB C hätte es sein dürfen.
Das gilt übrigens auch für den Phoenix selbst: Da bei mir mittlerweile alle Handheld PCs, mein iPad, selbst zwei Notebooks mit USB C Netzteilen laufen, die überall im Haus rumliegen, wäre mir das 1.000x lieber als das mitgelieferte Netzteil … da hätte man auch schon 2022 den Cut machen können oder vielleicht sogar sollen … und ja, man hätte dem Phoenix trotzdem noch den Anschluss für „alte“ Bretter spendieren können. Aus heutiger Sicht für mich tatsächlich ein Minuspunkt.
Seit dem Erscheinen des Phoenix sind einige Updates erschienen. Eines davon umfasst weitere Emulationen bekannter Schachcomputer. Allerdings sind in dem Update nicht die EPROMs der entsprechenden Geräte enthalten. Allerdings muss man Ruud für seine Arbeit loben, er hat das Einspielen der benötigten EPROM Dateien wirklich so einfach gestaltet, wie es nur irgendwie geht. Dank dieses Updates ist der Phoenix nun, was Emulationen betrifft, auf dem Stand anderer Geräte aus dem Hause Phoenix. Sehr schön!
Leider ist das auch alles, was sich in diesem Bereich getan hat … die angedachte Überarbeitung des Menüsystems, die Anpassung an den großen Touchscreen, leider hat sich hier auch nach mittlerweile 2,5 Jahren nichts getan. Das ist sehr, sehr schade und des Gerätes und seiner Möglichkeiten nicht würdig.
Auch, wie von vielen Nutzern erhoffte, weitere Emulationen blieben leider bis heute aus. Persönlich muss ich sagen, dass ich zumindest auf die Implementation des Mephisto Excalibur hoffte, nachdem er in der Mess Emu vorhanden ist und ein sehr naher Verwandter des Glasgow ist, der ja auch im Phoenix vorhanden ist. Die Umsetzung sollte eigentlich ohne großen Aufwand möglich sein.
Insofern: Sehr, sehr schade, dass Ruud mehr Augenmerk auf „Sondereditionen“ (mit mehr Geschwindigkeit) legt, als auf neue Inhalte bzw. die Überarbeitung des Menüsystems für die bestehende Kundschaft.
Das ändert aber natürlich nichts daran, dass Fans der alten Schachcomputer eine schöne und Runde Sammlung vorfinden, die die Geschichte aller großen Hersteller und diverser Programmierer sehr gut abbildet. Und ja, keine andere Lösung vermittelt ein so authentisches Spielgefühl dicht an den Originalen wie der Phoenix.
Im Zuge des kostenlosen Updates wurden für den Native Bereich auch die Tablebases nachgereicht. Leider nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte, aber sie sind da. Ich hätte mir gewünscht, dass man sie auch als Trainingspartner nutzen kann, Stellung aufbauen, zum Beispiel KD-KT und angezeigt bekommen, wie lang es zum Matt ist … und dann gegen diese Datenbank spielen … und es verkacken, jeweils mit Anzeige, wie viele Züge man mal wieder zum idealen Matt verdödelt hat. ChessBase hat das schon in einer Diskettenversion vor vielen Jahren perfekt umgesetzt …
Aber es gab auch noch ein kostenpflichtiges Paket mit zusätzlichen Engines, Inhalt: GinkGo, Leela Zero und Komodo Dragon 3. Für dieses Paket sind aktuell 99,- Euro zu berappen.
Mein persönliches Urteil dazu … also den Drachen liebe ich, der macht wirklich Spaß, ist gut anpassbar, allein der ist für mich ein Kauf wert. Dann GinkGo, ein interessantes Programm, letztendlich Fritz 18 für den PC in Brettform. Und last not least Leela Zero. Hier hatte ich sehr große Hoffnungen, die sich leider nicht erfüllt haben. Obwohl von den Entwicklern der Engine extra für den Phoenix angepasst, kaum Einstellmöglichkeiten und auch sonst fühlt es sich für mich nicht so toll an … was natürlich eine rein persönliche Einschätzung ist.
Insgesamt ist damit auf dem Phoenix eine gute Mischung verschiedener Charaktere vorhanden … aber … damit komme ich zu einem Manko, das leider nicht behoben wurde: Wie schrieb ich im letzten Teil der Review zu Dingen, die in Planung waren: „Erweiterung des Comfort Menüs, so dass es für alle nativen Engines funktioniert“.
Leider wurde diese wirklich gute Idee des Comfort Menüs gar nicht angefasst … bis heute nicht, schade! Das bedeutet in der Konsequenz, dass der Nutzer keinerlei Möglichkeiten hat, hier diese Engines einbinden zu können … sorry, spätestens mit dem Erscheinen des Updates und diesem Engine Pack hätte man das meiner Meinung nach einbinden müssen!
Womit ich bei einem weiteren Punkt im Native Bereich bin: Angekündigt war auch Hiarcs 15, die für mich beste und interessanteste Engine überhaupt. Noch ärgerlicher vor allem deshalb, da in der vorhandenen alten 14er Version die ELO Stufen nicht wirklich gut funktionieren, ganz im Gegensatz zu Hiarcs 15 auf dem PC, wo es einfach nur Spaß macht, gegen einen gleichwertigen Gegner zu spielen. Und hier muss ich sagen, dass mich als Kunde nicht interessiert, warum Hiarcs 15 nicht kam, sondern nur, dass es nicht kam!
Wenn wir grad bei den Engines sind. Die Auswahl an Native Engines ist gut gemischt, keine Frage und trotzdem: Schade, dass so ein Premium Produkt keine regelmäßigen Updates bekommt. Wo heute auf jedem iPhone oder PC Stockfish 17.1 läuft, verharrt der Phoenix noch in der Vergangenheit … es muss ja nicht so genial wie beim kostenlosen Lucas Chess sein, das wirklich alles bietet, was das Herz begehrt und regelmäßige Updates aller Engines bekommt, aber ein wenig mehr wäre beim Phoenix wirklich mehr ...
Somit muss ich leider sagen, dass der Native Bereich aus meiner Sicht weiterhin die absolute Schwachstelle des Phoenix geblieben ist. Dinge wie ein freier Analysemodus wie im legendären R30 sucht man noch immer so vergeblich wie Multivariantenmodus etc. pp. … leider ist hier in den 2,5 Jahren nichts mehr passiert.
Schade, da hat der Hersteller meiner Meinung nach viel Potential liegen gelassen.
Ein weiteres kostenfreies Update umfasste das Thema online spielen auf Lichess. Der erste Step war meiner Meinung nach ein wenig unrund. Es tat, was es tun musste, aber warm wurde ich damit nicht. Zweimal getestet, das war es dann für mich. Was nichts bedeutet, da ich nicht der online Spieler bin und wenn, dann am PC oder iPad. Vor einigen Tagen gab es ein weiteres Update.
Das verlief nicht nur bei mir ein wenig holprig. Nicht nur ich musste das Update mehrfach wiederholen, bis dann tatsächlich im online Bereich die Änderungen wirksam wurden.
Trotzdem hat hier Jürgen meiner Meinung nach gute Arbeit geleistet, allein schon der Umstand, dass nun zumindest hier auch Chess960 möglich ist, ist eine deutliche Verbesserung.
Beim Test gestern zeigte sich, dass es eine nette „Hintertür“ gibt, mit der man mit dem Phoenix auch im Internet surfen kann, wie das Foto zeigt. Und nein, dazu wurde der Phoenix nicht geöffnet, nichts wurde gehackt …

Die Phoenix Review auf dem Phoenix lesen ...
Zusätzlich gibt es eine käufliche App für 99,- Euro, mit dem Namen „Chessconnect“. Sie enthält zusätzliche Möglichkeiten Lichess und darüber hinaus Chess.com zu nutzen. Ich habe diese App nicht erworben, kann mir also kein Urteil erlauben. Als sie erschien, wurden hier im Forum von Usern Probleme gemeldet. Allerdings gab es da seit Monaten keine weiteren Aussagen mehr, insofern kann ich dazu nichts sagen bzw. schreiben. Wer mehr dazu wissen will, sollte in der Phoenix Owner’s Lounge nachfragen.
Ich denke, damit habe ich alle Updates erwähnt. Sollte ich etwas vergessen haben, möge man mich bitte korrigieren. Denn, ich gebe zu, mein „Nutzungsprofil“ hat sich in den letzten 2,5 Jahren dann doch ein wenig verändert.
Schuld daran ist eine neue PC Klasse, die Handheld PC: Kleine PCs, in der Regel mit Gaming Controllern versehen, auf denen Windows 11 läuft. Vertreter dieser Klasse sind Geräte wie der Asus ROG Ally X (mein Lieblingsgerät), der Lenovo Legion Go und viele weitere Geräte. Der Lenovo hat einen großen Vorteil gegenüber anderen Geräten dieser Klasse: Man kann die Controller abnehmen und so entsteht ein handlicher Windows PC mit ausklappbarem Ständer, der kaum größer als sein 8,8 Zoll Touchscreen ist und der zudem Dank einer Auflösung von 2560 x 1600 Pixeln auch gestochen scharf ist. Wie der im Vergleich zum Phoenix aussieht, kann man dem Vergleichsfoto entnehmen.

Phoenix vs. Legion Go
Die Vorteile liegen auf der Hand: Windows und alle mit Windows verbundenen Vorteile. Angefangen bei der Bedienung (einfach eine BT Maus neben dem Brett haben) über BT allgemein bis hin zum Vorteil, wirklich alles laufen lassen zu können, was es so gibt … von Hiarcs bis zur Mess Emu … einfach alles. Dazu lassen sich Dank der unermüdlichen Arbeit von Lars und Graham auch diverse Bretter einbinden. Für mich persönlich ist das mittlerweile fast immer dann die Lösung der Wahl, wenn ich nicht mit meinen „echten“ Klassikern spielen möchte.
Wer nun aber meint, dass damit der Phoenix „out of time“ oder gar überflüssig ist … nein, das sehe ich nicht so. Es sind komplett unterschiedliche Welten. Ich denke, für einen „Schachcomputer“ im klassischen Sinn ist der Phoenix auch 2025 das Maß der Dinge. Ich kenne Vereinsspieler, die sich eine Lösung wie meinen Go selbst einrichten wollten und nach xy Stunden gefrustet aufgegeben haben. So eine Lösung erfordert Wissen im Umgang mit dem PC, der Einrichtung und Konfiguration von Software und Treibern … man sollte schon „Nerd“ sein und ggf. mindestens mal einen PC komplett selbst eingerichtet haben …
Der Phoenix dagegen ist das Gerät für jeden, der einfach nur „einschalten und losspielen“ will … und davon gibt es sehr viele Menschen da draußen … insofern, man muss sich einfach im Klaren sein, was man will und wie tief man bereit ist, sich in die Materie einzuarbeiten.
Womit ich tatsächlich bei meinem persönlichen Fazit angekommen bin. Selbst heute im Jahr 2025 ist der Phoenix meiner Meinung nach der beste Stand Alone Schachcomputer auf dem Markt. Daran können auch „Bastelkisten“ wie der Evo etc. so wenig ändern wie kleine Windows PCs.
Der Preis ist vergleichsweise hoch, aber ich denke, man muss die geringen Stückzahlen, die Lizenzen, die Arbeit etc. pp. berücksichtigen. Dazu eine lange Garantiezeit und Service in Deutschland, wo man nicht an einen Chatbot gerät, sondern mit Menschen sprechen kann. Dann ist der Preis meiner Meinung nach noch immer angemessen.
Nun die Frage aller Fragen: Würde ich mir den Phoenix heute wieder kaufen? Schwierige Frage, ehrlich gesagt, ich weiß es nicht, glaube aber schon.
Es gibt Dinge im Bereich der Emulationen, die mir hier einfach besser gefallen, als jede PC Lösung … und das Feeling ist doch anders als bei Legion Go und Co … vor allem die geniale (verbesserte) Speedbar ist hier ein gewaltiges Pfund. Und darum würde ich ihn auch allen Fans der alten Geräte empfehlen, trotz der Mängel in der Bedienoberfläche …
Für Menschen, die gerne online spielen oder auch Partien analysieren wollen etc. pp. … nein, dazu ist der Native Bereich zu schlecht, was die Möglichkeiten und Funktionen betrifft und auch die Leistung ist jedem Handheld PC meilenweit unterlegen … an meinem Urteil ändert auch Auswahl an Engines nichts.
Dazu kommt der Umstand, dass es selbst im Bereich der freien Engines schon lange kein Update gab. Und auch online kann ich(!) besser am PC oder auf dem iPad spielen … mit oder ohne Brett!
Wenn ich einzelne Punkte vergeben in Kategorien vergeben soll, dann sähe das heute so aus:
Verarbeitung, Erscheinung, Verpackung: 10/10 Punkten
Technische Eigenschaften: 7/10 Punkten
Mephisto Bretter: 8,5/10 Punkten
Retro Bereich: 8/10 Punkten
Native Bereich: 4/10 Punkten
Online Bereich: 7/10 Punkten (in Bezug auf die kostenlose App)
Emotion: 9/10 Punkten
Meine Wertung zu Verarbeitung und Co: Hier gibt es nichts zu meckern, das ist einfach nur perfekt aus meiner Sicht.
Meine Abzüge bei den technischen Eigenschaften: BT deaktiviert, keine Stromversorgung über USB C, keine Brettanbindung über USB oder BT.
Meine Abzüge im Bereich der Bretter: Kein USB, kein BT, kein Akku.
Meine Abzüge im Retro Bereich: Keine neuen Emulationen, das Menü ist einfach unwürdig, das Display wird einfach nicht ausgenutzt.
Meine Abzüge im Native Bereich: Die aus meiner Sicht und meinen Ansprüchen fehlenden (Grund-) Funktionen, wenig Updates bzw. neue Engines.
Meine Wertung im online Bereich: Ich finde, vergleichen zum PC oder auch iPad, die Bedienung einfach umständlicher, frickeliger und träger.
Diese Wertung liest sich jetzt negativer, als sie tatsächlich ist, denn was sich nicht mit harten Fakten messen lässt, ist die Emotion. Und die ist reichlich vorhanden. Am Phoenix zu spielen, weckt bei mir Emotion, sei es der „Mephisto“ Schriftzug, seien es die Nachbildungen der originalen Displays und Tastaturen in den Emus … das ist schon was anderes, als an einem Legion Go mit Brett zu spielen, gar keine Frage … den Abzug hier gibt es aufgrund der persönlichen Enttäuschung darüber, dass so viel nicht umgesetzt wurde, was man hätte umsetzen können …
Da wir hier über ein reines Hobby sprechen, ist der Faktor Emotion im Zweifel deutlich höher zu bewerten als alle „harten Fakten“ … isso … darum wäre ich bei einer Gesamtwertung von 8/10 Punkten!
Aber noch einmal: Meine Review und auch dieses Fazit sind rein subjektive Dinge … jeder Leser mag das komplett anders sehen, je nach persönlicher Erwartungshaltung und eigene Präferenzen in Bezug auf Schach und Schachcomputer … also nicht angegriffen fühlen und auch nicht als „Werbung“ auffassen. Ich habe hier meine Meinung wiedergegeben, nicht mehr und nicht weniger.
Da ich nicht mehr darauf hoffe, dass es noch grundlegende Änderungen geben wird, ist damit die Review und auch die Thematik für mich endgültig abgeschlossen.
Eine wichtige Anmerkung: Nachdem es hier immer mehr offTopic wurde und im Laufe der Zeit nichts mehr gepostet wurde, was mit dieser Review zu tun hatte, haben Micha und ich diesen Thread gestern aufgeräumt und anschließend geschlossen.
Ich lasse ihn vorerst offen, um Möglichkeiten für Antworten zur Review zu geben. Postings, die nichts mit dieser Review zu tun haben, werden direkt verschoben. Persönliche Angriffe etc. werden direkt gelöscht und der Thread entsprechend wieder sofort geschlossen. Auf Kleinkriege und persönliche Angriffe habe ich keine Lust mehr und bitte hier um Verständnis.
Danke fürs Lesen!
Grüße,
Sascha