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Hallo José,
Meine eigene Bewertung kam mir nach dem Lesen doch etwas steril vor, daher gebe ich noch mal eine Einschätzung zum Spielverhalten des MMVI ab:
Ich kann mich erinnern, daß der MMVI sich in einer Partie gegen den Centurion in der Eröffnung etwas leichtsinning eine Figur fesseln lies, in der Folge stand er sehr passiv und verlor die Partie ohne großen Widerstand. In einer Gewinnpartie gegen den Centurion unterstütze er durch eine lange Königswanderung geschickt den Durchmarsch seiner Bauern.
Gegen den Milano ließ er sich in der Eröffnung einschnüren und mußte sich vom Milano überspielen lassen. Im Endspiel dieser (bereits chancenlosen) Partie demonstrierte der Milano seine Klasse bei der Umwandlung eines entfernten Freibauern. Der MMVI konnte da nicht mithalten. In einer Gewinnpartie überspielte er den Milano in der Eröffnung und führte einen konsequenten Angriff gegen den König durch. In einer anderen Gewinnpartie stand er gegen den Milano lange Zeit leicht nachteilig aber nachdem der Milano einige fehlerhafte Bauerzüge machte, konnte der MMVI ihn im Endspiel sauber überspielen und zeigte dabei auch Geschicklichkeit bei der Umwandlung von Freibauern.
Meine letzte Partie gegen den MMVI gewann ich im Bauernendspiel, hatte aber nicht den Eindruck, daß der MMVI in dieser Phase schwach spielt.
Im Vergleich wirkt das Spiel des Milano auffälliger, vielleicht manchmal druckvoller. der MMVI spielt ebenfalls stark, aber etwas unauffälliger, da er mit seinen Bauern nicht in dem Maße nach vorne prescht, wie der Milano. Ich finde das Figurenspiel des MMVI sehr ausgewogen, insbesondere bei Springer und Läufer. Hier bewertet z.B. der Milano den Läufer im allgemeinen etwas zu hoch. Der MMVI bringt auch schonmal ein Bauernopfer für die Initiative, er hängt also nicht mehr sklavisch am Material, wie vielleicht manch anderer Schachcomputer.
Viele Grüße,
Frank
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