Und heute wollen wir den 2. Teil unserer Zep Tepi Reihe starten:
Richard Lang hat, bevor er bei Hegener und Glaser mit seinem 16 Bit Gerät auf 68000er Basis ablieferte, ja für David Levy bei Intelligent Chess gearbeitet.
Zuvor hatte Richard Lang, der im Januar 1981 mit dem programmieren anfing, sein Debüt bei der 2. Europäischen Microcomputer Schach Meisterschaft auf der PCW Show 1981 in London gegeben. Cyrus war dort überzeugender Gewinner mit 5 aus 5 in einem Feld von immerhin 12 Microcomputern.
In diesem Turnier lief Cyrus auf einem Nascom2 Microcomputer der auch eine Z80 cpu mit 4 MHz als Hardware Basis hat.
Der Nascom2 war eigentlich genauso wie der Nascom1 ein Bausatz Computer.
https://www.chessprogramming.org/European_MCC_1981
Nach diesem fulminanten Einstandsauftritt sprach David Levy und Kevin O’Connell von Intelligent Software ihn an, ob er nicht für Sie arbeiten wolle, was dann geschah. „Cyrus is chess“ war das erste Produkt.
Wir alle kennen das Cyrus Programm für die alten Homecomputer. Ich denke der Name „Cyrus“ ist nicht von ungefähr gewählt, galt es sich doch gegen „Sargon“ der Konkurrenz zu erwehren.
Beim 4. Turnier in 1983 konnte er mit einem Cyrus 2 Gerät den
2.Platz belegen:
https://www.chessprogramming.org/European_MCC_1983
Schaut mal wer da alles teilgenommen hat.
Auch auf der WM in 1983 in Budapest nahm
Lang damit teil, belegte aber nur den 7. und 8. Platz
in diesem immerhin mit 18 Teilnehmern gesegneten
Turnier.
https://www.schach-computer.info/wik..._Budapest_1983
Nun, es gab ja auch Auskopplungen dieses erfolgsverwöhnten Programms in unsere Schachcomputer. Optisch sehr britisch, will sagen exzentrisch, sind die Geräte aus heutiger Sicht obskur, aber auch ein Augenschmauss.
Sie heissen Hanimex und dann entweder HCG 1900 oder Chess2001.
Zu Hanimex heisst es in der Schachcomputer-Info Wiki:
„HANIMEX war eine australische Unterhaltungselektronikfirma mit Sitz in 108 Old Pittwater Road, Brookvale, New South Wales 2100. HANIMEX vermarktete einige White & Allcock Ltd./Newcrest Technology Ltd./CXG Schachcomputer in Australien zwischen 1981 und 1984“
Die Geräte haben den 8 Bit Z80A Prozessor in Benutzung mit einem 16 KB Schachprogramm, hinter dem sich die Software Cyrus II verbirgt.
Cyrus ist die lateinische Form von Kyros.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kyros_II..
Der grosse Unterschied zwischen Cyrus (is chess) und Cyrus II ist die Benutzung von Permanent Brain.
Cyrus II für Homecomputer kam ein paar Jahre nach dem ersten Wurf heraus, je nach umgeschriebener Software auf unterschiedlichen Plattformen dann zwischen 1985 und 1986.
Für die Hanimex Geschwister HCG 1900 oder Chess 2001 wird als Erscheinungsjahr 1984 angegeben.
Und natürlich hat der Hanimex Schachcomputer auch permanent Brain.
Der Z80 läuft mit 4 mhz.
Das Schachprogramm ist in einem abmontierbaren Modul vorne untergebracht, genau unter dem Schriftzug.
Die schlanken Figuren des Gerätes das an einen Mephisto Modular erinnert sind in einer Schublade auf der rechten Seite angebracht.
64 LEDs und Magnetsensoren ermöglichen eine gute Bedienung.
Die Spielstufen sind gut gestaffelt, und es gibt sogar eine Bedenkzeit wo sich der Computer an ihre Bedenkzeit, also die Bedenkzeit des Gegenspielers anpasst. Dies ist auch bei den Homecomputer Ablegern Cyrus II auf unterschiedlichen Geräten fast immer genauso. Nur das diese teilweise noch Bewertung und/oder Hauptvariante anzeigen.
Das Brett selber ist in einem merkwürdigen Messing/Pflaume Farbton gehalten. Das Gehäuse des Computers ist nicht in schwarz sondern eher in einem braunton gehalten.
Mittels der HINT Taste kann man während das Gerät rechnet aktiv aktualisiert immer den Bestzug sehen.
Das Gerät ist wirklich sehr sehr schön.
Leider sind bei vielen Originalfiguren mittlerweile die Filze abgefallen oder auch die Magnete schwächeln. Hier sollte man bevor man neue Filze dranpappt also vorher schauen ob man auch die Magnete austauschen kann.
Oder ihr nehmt Figuren von anderen Schachcomputern im Modular Grössenbereich.
Nun lassen wir das Gerät mit Richard Langs 8 Bit Schachprogramm einmal gegen die Konkurrenten der damaligen Zeit antreten.