Thema: Turnier: Wettkämpfe
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Alt 07.01.2005, 15:54
Eckehard Kopp Eckehard Kopp ist offline
Resurrection
 
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AW: Wettkämpfe

Hallo!

Ich habe mein Riesenturnier endlich beenden können, die letzten Ergebnisse lauten.

GK 2100-SFC 10:10

Der mit dem Anzug sonst so stark spielende Saitek konnte keine Weißpartie gewinnen, der Novag auch nur eine.

Mach III-Milano 9,5:10,5

Insgesamt ein sehr ausgeglichener WK. Jede Niederlage wurde umgehend gerächt, nur für die Schlappe in der 20. Partie konnte der Fidelity sich nicht mehr revanchieren. Hier zeigt sich wieder mal was im Milano steckt.

Damit ergibt sich folgende Tabelle:

SFC 6 MHz, Sel. 4 XXX 12,5 10,0 10,0 9,0 =41,5

Milano __________7,5 XXX 10,5 11,0 12,0 =41,0

Mach III, 18 MHz_10,0 _9,5 XXX 10,0 11,0 =40,5

GK 2100________10,0 _ 9,0 10,0 XXX 10,0 =39,0

Monte Carlo IV 8 11,0 __8,0 _9,0 10,0 XXX =38,0

Ausgerechnet die beiden langsamsten Geräte des Turniers liegen am Ende vorne. Die Frage wer der beste 8-Bitter ist bleibt überraschend unbeantwortet. Der Milano ist zwar gegen den Novag untergegangen, hat aber in den 3 anderen WKen bessere Ergebnisse erzielt. Überhaupt spielte er hier besser als alle anderen. Die sehr enge Tabellensituation bringt einige überraschende Erkenntnisse:
Der Sieger SFC konnte nur einen WK gewinnen, den aber klar und gegen seinen größten Konkurrenten.
Rechnet man den den Milano raus wäre der SFC nicht Erster sondern Letzter.

Hier noch eine kurze Einschätzung der Teilnehmer, ich werde in nächster noch einige Partien dazu posten:

1.Novag SFC 6 MHz, Sel. 4, 41,5 Punkte

Der SFC spielt novagtypisch ein sehr launisches Schach. Bekommt er eine passende Stellung, findet er phantastische Züge. Liegt ihm die Stellung nicht, wirkt er lustlos. Taktisch war er neben dem GK 2100 der Stärkste im Feld. Auffallend war, wie planlos er in einfachen Endspielen agiert, zumal wenn er im Nachteil ist. Das hat ihn viele Punkte gekostet

2. Mephisto Milano, 41,0 Punkte
Seinen starken Auftritt im BT-Test, wo er den mit Abstand besten Wert aller 8-Bitter erreichte, hat er hier voll bestätigt. Der Milano spielte in jeder Phase ein starkes und ausgeglichenes Schach und überraschte immer wieder mit Zügen die man ihm kaum zutraut. So erzwang er gegen den GK den Abtausch der letzten Figur, da er sah, daß das Bauernendspiel gewonnen ist. Der GK sah das Gleiche erst 8 HZe später! Als der Milano erkannte, daß sein Freibauer nur durch ein Turmopfer aufzuhalten ist, wähnte sich der 16-Bitter Mach III noch im Vorteil.
Der Milano war auch für die größten Schwankungen verantwortlich. Er kassierte die höchste Niederlage (7,5:12,5 gegen SFC), errang aber auch den zweithöchsten Sieg (12:8 gegen den Monti IV 8). Auch innerhalb seiner WKe gab es die größten Schwankungen. Gegen den Novag lag er nach 11 Partien bereits 1:10(!) hinten und schaffte es diesen Rückstand zumindest bis zur 40.Partie kaum noch anwachsen zu lassen (15:25). Gegen den GK schien er im Angriffswirbel unterzugehen. Er lag bereits 0:3 und 2:6 zurück um anschließend 5 Partien in Folge zu gewinnen und dem GK die einzige Niederlage beizubringen. Gegen den Monti 8 lag er 6:7 zurück und gewann 6 der letzten 7 Partien!
Eine große Schwäche hat der Milano: Er unterschätzt gegnerische Königsangriffe. Selbst wenn sich überdeutlich etwas zusammenbraut, sieht er keine Veranlassung zur Verteidigung. Gerade diese Schwäche war es, die sich der SFC zu Nutze gemacht hat.

3.Mach III, 18 Mhz, 40,5 Punkte

Vom Fidelity hatte ich mehr erwartet. Die alte Software, die sich in zu passivem und planlosem Spiel äußerte, war immer wieder deutlich spürbar. Die Stärke des Mach scheint mir eher in einer gewißen Zähigkeit zu liegen. Er verfügt zwar über gute taktische Fähigkeiten, erreicht aber selten Stellungen, in denen er es beweisen kann. Die Hashtables machten sich nur in sehr wenigen Stellungen bemerkbar. Stark ist die sehr aktive Behandung der Freibauern in den Endspielen.

4. Saitek GK 2100, 39,0

Der GK überzeugte, wie zu erwarten war, durch sein starkes Mittelspiel. Hier machte er einigen Konkurrenten, insbesondere Milano und Mach III das Leben schwer. Das Endspiel war zwar von gewissen Aussetzern durchsetzt, insgesamt gesehen war er hier nicht schlechter als die Konkurrenz. Was ihn Punkte kostete war viel mehr seine Biblio. Selbst auf T´biblio spielte er Eröffnungen die ihm nicht liegen. Das ist für den menschlichen Spieler unterhaltsam, hat ihn hier aber Punkte gekostet. Vor allem der Milano hat diesen Umstand ausgenutzt.

5.Mephisto Monte Carlo IV 8 MHz

Der Monti war kaum schlechter als die Konkurenz, wenn überhaupt. Nur die hohe Schlappe gegen seinen modernen Verwandten Milano hat ihn etwas abfallen lassen. Die Verwandtschaft zum MM IV läßt sich nich leugnen. Er spielt positionell stark, mitunter etwas passiv.

Gruß Eckehard
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