
Zitat von
Egbert
Eine ganz schwache
Partie des 84-er Weltmeisters. Passivität, viele taktische Defizite,
besonders im Bereich der Königssicherheit. Da konnte sich der Super Expert C
es sogar leisten, einige Chancen auszulassen. 0-1
Den folgenden Eindruck hatte ich bisher vom Glasgow. Dieser ist zwar aus einer Sicht von unter 1500 Elo geschrieben, aber wurde dafür etwas mit Humor aufgewertet. Also nicht alles ernst nehmen.
Der Glasgow mag anscheinend keine geschlossenen Spiele. Ich kann mich zumindest an kein Spiel im Match erinnern, bei dem er mit Weiß nicht 1. e4 gezogen hätte.
Wenn Glasgow 1. e4 spielt, dann hat er am liebsten, wenn der Gegner ihm freie Linien und Diagonalen zur Verfügung stellt.
Spielt der Gegner Französisch, entwickelt sich oft ein Duell der verschiedenen Ansichten. Schwarz versucht mit Figuren auf das Zentrum zu wirken und lange geschlossen zu halten. Der Glasgow möchte mit Weiß lieber mit Bauern möglichst viel Raum im Zentrum abgreifen. Er wählt oft die Vorstoßvariante und möchte den Gegner für seine ängstliche Eröffnung "bestrafen".
Caro-Kann mag der Glasgow nicht, spielt aber keine Panov-Variante, um dem Gegner seine Ideen zu vermiesen.
Königssicherheit unterschätzt der Glasgow. Er denkt, ein echtes Weltmeisterschaftsprogramm kann immer noch nach dem König sehen, wenn die Figuren nach einem Sieg neu aufgestellt werden müssen.
Rochade ist für ihn eher ein Weg, einen Turm schnell ins Zentrum zu bewegen oder die Voraussetzungen für einen Bauernsturm zu schaffen. Wenn noch zusätzlich der König sicherer steht, ist das dem Glasgow recht, aber wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm.
Die wichtigsten elementaren Endspiele sind dem Glasgow bekannt. Mehr will er gar nicht wissen, weil er den Gegner möglichst früh matt setzen will. Bei Abtauschen möchte er oft so vereinfachen, dass die Damen vom Brett sind. Wenn einer eine Dame haben soll, dann er selbst. Hat er keine, soll der Gegner auch keine haben.
Viele Grüße
Markus