AW: DGT Pegasus
Man muss bedenken, dass alle Firmen, die eBoards produzieren, durch die Bank kleine Mittelständler sind und eine Nische bedienen.
Persönlich halte ich es für wichtig, dass die Hardware zur Software passt und idealerweise aus einer Hand kommt. Natürlich ist es toll, wenn es alternative Apps gibt, insofern hat man eine gewisse Sicherheit, dass das eBoard auch dann noch funktioniert, wenn es den Hersteller vielleicht irgendwann nicht mehr gibt.
Merkwürdig finde ich trotzdem, dass renommierte Fachzeitschriften wie ct' die Bretter mittlerweile anhand von Drittsoftware bewerten und Nachlässigkeiten des Herstellers bei der hauseigenen Software nicht deutlicher ansprechen bzw. "durchgehen" lassen mit der Ausrede, demnächst kommt dann das lange erwartete Update. Mit Kopfschütteln muss ich leider auch registrieren, wenn ct' es beim Test des ChessNut Air kürzlich nicht hinbekommt, das Brett über Bluetooth an Grahams Windows-Treiber anzubinden. Da wäre es dann doch besser gewesen, der Redakteur hätte sich bei seinem Testbericht auf die Hersteller-App selbst beschränkt. Das wäre unserer Stiftung Warentest bestimmt nicht passiert
Mir erscheint auch wichtig und davon profitieren nämlich im Endeffekt alle User, dass sich die Hersteller von eBoards den Herausforderungen des Turnierbetriebs stellen. Gerade dort nämlich ist Stabilität/Zuverlässigkeit gefragt und da gibt es wirklich für alle Hersteller/Softwareplattformen noch deutliches Verbesserungspotenzial im Bezug auf die Verkabelung (Wifi?) und die Sensitivität der Bretter und die Art der Registrierung von Zügen (bzw. Positionen/FEN) auf den Plattformen. Gerade letzteres ist für die Übertragung von Livepartien ins Internet essentiell.
Kleines Beispiel hierzu aus der Praxis:
Wird z. B. vom Spieler eine Figur auf ein Feld gesetzt, aber noch nicht losgelassen, dann ist der Zug bereits auf den Plattformen registriert und kann nur noch aufwändig (möglich meines Wissens nur auf der australischen Plattform Tornelo mit Hilfe der Schiedsrichter-Lizenz) korrigiert werden. Im Turnier aber kann aber dieser Zug vom Spieler noch anstandslos korrigiert werden (erst nach Loslassen der Figur UND Drücken der Uhr gilt der Zug nach den FIDE-Regeln als ausgeführt) und das Spiel geht einfach weiter.
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