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Alt 29.12.2022, 13:54
Holger Holger ist offline
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AW: Mephisto Phoenix Owners Lounge

Hallo zusammen,
nach den Erfahrungsberichten zu dem Native-Bereich hier nun wie angekündigt meine Eindrücke zu dem Retro-Bereich. Kurz Vorangestellt: Dies hier soll kein Test sein sondern eine Beschreibung meiner subjektiven Ersteindrücke bei der Nutzung des Retro-Bereiches des Mephisto Phoenix. Vielen von euch habe ich wohl hier nicht viel Neues zu berichten. Dies kann auch nicht objektiv sein, da ich (zumindest bisher) die Emulationen weder anhand von Teststellungen bewertet, noch irgendwelche Engineturniere durchgeführt habe. Auch fehlt ein Vergleich mit dem Revelation 2, da ich diesen nicht besitze. Zusätzlich ist mir klar, dass meine Ausführungen bei jüngeren Lesern wohl eher auf Unverständnis stoßen würden. Möglicher Kommentar: „Task R30? R40? Ist das ein Schachcomputer? Kann der die Freeware Stockfish 15 schlagen?“ Ich glaube, man muss als Jugendlicher mit begrenztem Budget in den achtziger Jahren mal in einem Kaufhaus vor einem unerschwinglichen Mephisto gestanden haben, um dies nachvollziehen zu können.
OK, nachdem ich mich in dem Native-Bereich ausgetobt habe, starte ich nun den Retro-Bereich. Boah… ich war natürlich durch die Vorberichterstattung und die Anleitung vorgewarnt. Allerdings ist dieser Startbildschirm selbst für mich etwas sehr Old-School. Die Emulationen sind jeweils mit einem Button mit zwei Zeichen dargestellt. Ein Blick in die Anleitung verrät, um welche Engines es sich handelt. Auf dem Bildschirm kein ausgeschriebener Name, Autor, Erscheinungsjahr o.ä. Man kann dafür argumentieren: Das hier ist der Retro-Bereich und hat auch so ein Flair. Wenn der User aufwändige Grafiken etc. haben will, ist er hier falsch.
Ich starte den Mephisto Glasgow. Der damit verwandte Mephisto III war mein erster Schachcomputer. Mit ihm lassen sich ohne zu starke Drosselung evtl. Partien auf Augenhöhe bestreiten und er hat hier auch eine breite, treue Fanbasis.
Auf dem Emu-Bildschirm befindet sich oben die Anzeige der Emulation „PLAY“, darunter die Speedbar, darunter die Bedienelemente der Emulation, darunter die Bedienelemente des Phoenix. Die Speedbar ist etwas gewöhnungsbedürftig, hat aber was für sich. Standardmäßig ist Fullspeed eingestellt, die Geschwindigkeit ist auf dem Touchscreen veränderbar. Der Clou: Durch Tippen auf den Screen oben gelangt man zu der Einstellung 7,3, 68000 und bei nochmaligem Tippen 12.0, T68000. Dies wird oben auch angezeigt. Das ist was für Nostalgiker, die die früheren Geräte simuliert haben wollen. Sehr schön.
Bei den Partien fällt nun auf, dass die Zugeingabe über das Brett nicht so robust ist, wie im Native-Bereich. Z.B wurde meine Rochade moniert. Im Native-Bereich kann man hier kurz die Brettstellung checken. Geht hier nicht so einfach. Es stellt sich heraus, dass die Emu statt der Rochade den Zug Kf1 registriert hat. OK, das kann ja zurückgenommen werden. Trotzdem: Es macht Spaß, auf einem edlen Premium-Brett gegen oder mit den alten Schachcomputern zu spielen.
Die angebotenen Emulationen in Verbindung mit der Speedbar geben schon recht viel Raum für Liebhaber von alten Schachcomputern. Weitere Emulationen wären allerdings wünschenswert.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich den Kauf nicht bereut habe. Der Native-Bereich bietet mehr Komfort, während der Retro-bereich was für Schachliebhaber ist. Meine Wünsche für die Weiterentwicklung ganz oben ist der PGN-Export von Partien im Retro-Bereich und die frei definierbare Spielstufen im Native-Bereich.
Viele Grüße,
Holger
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