Match 120'/40 | Bediener: Rolf Bühler | 10. Partie: Schwarz (Sphinx 40) gewinnt | Zwischenstand: 5,5-4,5 (55%) für die CXG Sphinx 40 most agg | Die Englische Eröffnung behandelt die Sphinx Legend (zu) zurückhaltend und gerät so etwas unter Druck. Ein taktischer Missgriff des Programms von Gyula Horvath führt im Mittelspiel zu Bauernverlust. Die Sphinx 40 vermag jedoch ihren Vorteil nicht zu nutzen. Im Endspiel kann sich Weiss den Bauern wieder zurückholen und die Partie scheint dem Remis zuzusteuern. Dann lässt jedoch Weiss den gegnerischen König am Damenflügel eindringen und die damit möglich gewordene Unterstützung des weit vorgedrungenen Freibauer bringt die Entscheidung.
[Event "Match 70_120'/40"]
[Site "Zürich"]
[Date "2022.??.??"]
[Round "10"]
[White "CXG Sphinx Legend"]
[Black "CXG Sphinx 40 most agg"]
[Result "0-1"]
[ECO "A34"]
[WhiteElo "1816"]
[BlackElo "1780"]
[Annotator "KUT"]
[PlyCount "159"]
[EventDate "2022.??.??"]
1. c4 c5 {Match 120'/40 | Bediener: Rolf Bühler | 10. Partie: Schwarz (Sphinx
40) gewinnt | Zwischenstand: 5,5-4,5 (55%) für die CXG Sphinx 40 most agg |
Die Englische Eröffnung behandelt die Sphinx Legend (zu) zurückhaltend und
gerät so etwas unter Druck. Ein taktischer Missgriff des Programms von Gyula
Horvath führt im Mittelspiel zu Bauernverlust. Die Sphinx 40 vermag jedoch
ihren Vorteil nicht zu nutzen. Im Endspiel kann sich Weiss den Bauern wieder
zurückholen und die Partie scheint dem Remis zuzusteuern. Dann lässt jedoch
Weiss den gegnerischen König am Damenflügel eindringen und die damit
möglich gewordene Unterstützung des weit vorgedrungenen Freibauer bringt die
Entscheidung.} 2. Nc3 Nc6 3. Nf3 Nf6 {***ENDE BUCH***} 4. g3 {***ENDE BUCH***}
e6 5. d3 {Ein typisch harmloser und zurückhaltender Zug der Sphinx Legend,
mit der kein Blumentopf zu gewinnen ist und die Initiative dem Schwarzen
überlässt.} (5. Bg2 d5 6. cxd5 Nxd5 {oder auch ...exd5 ist die übliche
Fortsetzung, wenn Weiss um Eröffnungsvorteil kämpfen will.}) 5... d5 6. Bg5
$146 {Eine Neuerung, die dem Geger keine Probleme bereitet.} Be7 7. Bg2 h6 (
7... d4 {ist auch gut, um Raumgewinn zu erzielen.}) 8. Bf4 (8. cxd5 exd5 9.
Bxf6 Bxf6 10. O-O O-O 11. Rc1 {verdient entsprechend dem Stellungstyp wohl den
Vorzug.}) 8... Nh5 {Auch nach 8...d4 ist Schwarz im Vorteil.} 9. Bd2 Nf6 10.
cxd5 (10. e3 d4 11. exd4 Nxd4 12. Nxd4 Qxd4 13. Bf4) 10... exd5 11. O-O Be6 12.
e4 O-O 13. b3 Rc8 14. Rc1 dxe4 15. dxe4 c4 16. bxc4 Bxc4 17. Bh3 {Das
anspruchslose 17.Te1 würde sich besser bewähren, z.B.:} (17. Re1 Nb4 18. Ne5
Nxa2 19. Nxa2 Bxa2 20. Rxc8 Qxc8 21. Qa4 Be6 22. Qxa7 Bc5 23. Qa5 Bd4 24. Rc1
Qb8 25. Nd3 Ng4 26. Qb5 Rc8 27. Rxc8+ Qxc8 28. h3 Bc4 29. Qb4 Ne5 30. Nxe5 Bxe5
31. Qb6 Be6 32. Be3 Bxh3 33. Bxh3 Qxh3 34. Qxb7 Bxg3 35. fxg3 Qxg3+ 36. Kf1
Qxe3 37. Qc8+ Kh7 38. Qf5+ $11) 17... Bxf1 18. Bxc8 Qxc8 19. Qxf1 Rd8 {Im
Vergleich zur gezeigten Variante hat Weiss am Königsflügel auf den weissen
Felder strukturelle Schwächen.} 20. Qe2 {Weshalb nicht einfach 20.Kg2, was
das "Loch" h3 deckt.} Ba3 21. Rb1 Bc5 (21... a6 22. Kg2 b5 {macht einen
besseren Eindruck, weil Schwarz mit der Aktivierung seiner Bauernmehrheit am
Damenflügel einen konkreten Plan verfolgt.}) 22. Rb5 $6 {Spürbar
ungünstiger als 22.Le3, um die schwarzfeldrigen Läufer zu tauschen. Auf b5
ist der Turm wieder dem Angriff ..a6 (mit Tempo) nebst ...b5 ausgesetzt.} Nd4
23. Nxd4 Bxd4 {[#]} 24. Qe1 $2 {Ein - wie man meinen sollte - einfach zu
sehender taktischer Fehler. Um die Drohung ...Sg4 zu entkräften war 24.Sd5
gut, weil 24...Sg4 am Damenverlust durch 25.Se7+ nebst Sxc8 scheitert. Und
nach Behebung dieser Drohung hat Weiss Se3, was den Doppelangriff auf f2
unterbricht.} Qc6 {Droht ...Lxc3 nebst ...Dxb5. Aber auch sofort ...Sg4
gewinnt.} 25. Rb3 Ng4 26. Nd1 Re8 {Nicht die beste Lösung.} (26... Qc2 $1 $19
{hätte die Partie rascher beendet.}) 27. Bc3 Rxe4 {Immerhin hat Schwarz einen
Bauern erobern können.} 28. Qd2 Bxc3 {Übersieht die wesentliche stärkere
Fortsetzung 28...Dd5!, s. Variante.} (28... Qd5 $1 29. Bxd4 Rxd4 30. Nc3 Rxd2
31. Nxd5 Rxd5 32. Rxb7 Ra5 $19) 29. Nxc3 Re7 {Auch hier geht es mit 29...Tc8
stärker.} 30. Qd8+ Re8 31. Qd2 b6 32. Nb5 a6 33. Nc3 Nf6 34. Rb1 b5 $19 {
Der schwarze Mehrbauer und die spürbar aktiven Figuren garantieren den Sieg
für Schwarz. Solche Stellung stellen unsere Oldies indessen immer wieder vor
grosse Herausforderungen. Abgesehen von taktischen Missgriffen, sind es vor
allem stellungswidrige Züge, die klare Dinge manchmal auf den Kopf stellen
können. Und schliesslich darf nicht vergessen werden, dass solche Stellungen
gegen einen sich zäh verteidigenden Gegner alles andere als einfach zu
gewinnen sind.} 35. Qd4 Qc4 $2 {Macht praktisch den gesamten schwarzen Vorteil
zunichte.} (35... Qf3 36. Qd2 Ng4 37. Rb3 Rc8 38. Nd1 Ne5 39. Re3 Nc4 40. Qd7
Qa8 41. Re1 Rd8 42. Qg4 Nd2 43. Re3 b4 44. Nb2 a5 {und langsam geht es
vorwärts.}) 36. Qxc4 bxc4 37. Rb4 $2 {Überhastet will Weiss den Bauern
zurück. Vorerst sollte aber mit Kf1 dem gegnerischen Turm das Eindringen auf
der Grundlinie verwehrt werden.} Rc8 $2 {Die falsche Reaktion.} (37... Re1+ 38.
Kg2 Rc1 {und man darf auf c4 nicht schlagen} 39. Rxc4 $2 Nd5 $19) 38. Rb6 a5
39. Rb5 Rd8 40. Rc5 (40. Rxa5 {ist natürlich der einfachere Weg.}) 40... Rd4
41. Kg2 Kf8 42. h4 Ke7 43. a4 Kd6 44. Rxa5 Rd3 45. Nb5+ $2 {Dieser fehlerhafte
Rösselsprung erlaubt dem schwarzen König nach b4 vorzudringen. Nach 45.Se2!
bliebe die Partie im Remisbereich. Man sieht auch hier, dass unsere Oldies
über fast kein Endspielwissen verfügen und nicht erkennen, wie gefährlich
ein auf b4 auftauchender König ist, der gleichzeitig auch seinen Freibauern
unterstützt.} Kc5 46. Ra7 Kb4 47. Rxf7 c3 $2 {Verpasst den Gewinn.} (47...
Kxa4 48. Nc7 Rd6 $19 {und gegen den Vormarsch des schwarzen c-Bauern ist kein
Kraut gewachsen.}) 48. Rxg7 c2 49. Rc7 Kxa4 {[#]} 50. Na7 $2 {Entfernt sich
vom Kampfplatz und verliert. Den Ausgleich sichert das Schlagen des c2-Bauern
mit dem Turm. Weiss hat 2 Bauern für die Figur.} (50. Rxc2 Kxb5 $11 {Und es
ist nicht zu sehen, wie man das mit Schwarz gewinnen könnte.}) 50... Kb3 51.
Rc6 Nd5 52. Rc8 Kb2 53. Rxc2+ Kxc2 {Für den Rest der Partie sind keine
Kommentare mehr notwendig, ausser dass sich die Sphinx 40 schwer tut und
umständlich viel Zeit braucht bei der Umsetzung seines gewaltigen materiellen
Vorteils.} 54. Nc6 Kc3 55. Ne5 Rd2 56. Kf1 h5 57. Nf3 Rb2 58. Kg1 Nf6 59. Ng5
Kd4 60. Ne6+ Kd5 61. Nf4+ Ke4 62. Nh3 Kf3 63. Ng5+ Kg4 64. Kf1 Rd2 65. Ke1 Ra2
66. Kf1 Rb2 67. Kg1 Rd2 68. Kf1 Ra2 69. Kg1 Nd5 70. Kf1 Nc3 71. Ke1 Rc2 72. Kf1
Rb2 73. Ke1 Re2+ 74. Kf1 Rd2 75. Kg2 Nd1 76. Ne4 Ne3+ 77. Kh2 Re2 78. Nf6+ Kf3
79. Kh3 Nd1 80. Ne4 {***AUFGEGEBEN***} 0-1